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26.03.2020
Christoph Hofmann: Familienglück und Seerekord
Glaubt ihr an den Babyeffekt? Er beschreibt den besonderen Erfolg, den viele frischgebackene Angelväter plötzlich am Wasser haben – so auch der Pro Line Teamer Christoph Hofmann. Nach der Geburt seines Sohnes rückte das Angeln erstmal in den Hintergrund, doch ganz ohne geht es dann doch nicht. Also begab sich Christoph für eine Kurzsession ans Wasser und fing auf Anhieb den Seerekord. Wer hier noch an Zufall denkt, sollte seine folgenden Zeilen lesen…Das Angeln rückt in den Hintergrund - Familytime!Am 13.02.2018 habe ich in meinem Leben den bis dato besten Fang verbuchen können. Mein Sohn Tim erblickte das Licht der Welt. Mein Leben veränderte sich ab diesem Tag drastisch, was in keinem Fall negativ klingen soll! Ich bin dankbar für jeden Moment, den ich mit meinem kleinen Mann verbringen kann. In anglerischer Hinsicht mussten aber fortan massive Kompromisse eingegangen werden und Trips über mehrere Tage oder sogar Wochen waren erst mal Geschichte. Spontane Nächte sind kaum mehr umsetzbar und auf Wetterbedingungen einzugehen fast unmöglich. Ab nun ist Planung und Vorbereitung das A und O. Wenn ich schon meine Zeit am Wasser nicht mehr selbst bestimmen konnte, wollte ich zumindest so perfekt vorbereitet wie nur möglich dort aufschlagen.Die erste Session steht bevorEs war mittlerweile Ende Oktober und die Chancen einen Karpfen zu fangen, waren wetterbedingt nicht unbedingt die besten. Massiver Hochdruck und kalte Nächte stimmten mich nicht gerade optimistisch. Meine Session war jedoch seit Tagen geplant und mit meiner Gattin abgesprochen. Ich wollte unbedingt eine Nacht unter der Woche an einem See in meiner Region angeln. Sämtliche Montagen und Köder wurden zuhause akribisch vorbereitet - die Zeit am Wasser muss ich natürlich optimal nutzen.Die HiobsbotschaftDoch dann kam alles anders, als geplant! Sicher könnt Ihr euch vorstellen, dass für einen ambitionierten Karpfenangler eine kleine Welt zusammenbricht, wenn man am herbeigesehnten Tag erfährt, dass seine Freundin die Schicht tauschen musste und die Nacht somit ins Wasser fällt. Aber was soll's! Meine Nacht war zwar nun Geschichte, mir sollten jedoch ein paar Stunden bleiben, die ich letztendlich dann auch voll und ganz ausnutzen konnte.Motiviert bis in die Haarspitzen - ab ans Wasser!Schnell brachte ich den kleinen in die Kita und dann ging es ab, an den 40 Kilometer entfernten See. Nach Rücksprache mit einigen Anglern dort, waren die Fänge der letzten Tage nicht gerade berauschend. Ich lasse mich von solchen Aussagen aber grundsätzlich nicht beeinflussen und bezog voll motiviert meinen Platz. Mit der Devise "einer geht doch irgendwie immer" platzierte ich meine Ruten mit jeweils einem NG-Squid, welche seit einigen Tagen in GLM Extrakt lagen. On Top kam dann noch ein Pineapple Pop-Up aus dem Hause Proline.Atemlos am UferNach ca. fünfzehn Minuten waren beide Eisen scharf. Zusätzlich fütterte ich noch drei Kilogramm NG-Squid Boilies, gemischt mit einzelnen Scopex Boilies, nach, die als Eyecatcher dienen sollten. Mittlerweile war beinahe die Hälfte meiner zur Verfügung stehenden Zeit verstrichen und ich entschied mich dazu, meinem derzeitigen Nachbarn einen Besuch abzustatten. Nach einigen Worten sagte er mir, dass er bedauerlicherweise in vier Tagen keinen einzigen Fisch verbuchen konnte. Noch im selben Moment, als er diesen Satz zu Ende sprach, fing mein RX-Reciever an zu brüllen und ich begann geistesgegenwärtig zu rennen. Jeder der mich kennt weiß, dass sprinten nicht gerade zu meinen herausragenden Stärken zählt. Letztendlich erreichte ich die Ruten zwar völlig außer Puste, wohl aber in Rekordzeit. Zehn Minuten später und ca. 20 Meter vor mir konnte ich zum ersten Mal den massiven Rücken des Fisches sehen. Ich wusste ab diesem Moment zwar, dass es ein guter Fisch sein musste, doch was für ein Monster es letztendlich werden sollte, konnte ich nicht ahnen. Zielsicher und sehr erleichtert manövrierte ich den Fisch in die Maschen.BabyeffektMir verschlug es die Sprache! Was ich da sah, werde ich so schnell sicher nicht mehr vergessen. Im ersten Moment dachte ich, der Fisch lege auf der Seite, dem war aber nicht so. Der Fisch hatte einfach nur einen brutal massiven Stiernacken. Ich war mir sicher, dass dieser Spiegler an der 30kg Marke kratzen musste. So war es dann auch! Die Waage schlug bis auf 29,8 Kg um. Einfach Wahnsinn, das ist Seerekord! Es kann immer diesen einen perfekten Moment geben, in dem Wetter und Tageszeit keine Rolle spielen. Also nutzt eure Zeit, auch wenn die Bedingungen augenscheinlich nicht die Besten sind! Ultra happy und sehr zufrieden fuhr ich nach dem Shooting nach Hause, wo mich meine Familie bereits erwartete. Noch heute denke ich mit einem Grinsen auf den Backen an diesen Moment zurück! Könnte das Leben denn schöner sein? Dicke Fische und eine tolle Familie, das ist mein neues Leben!Euer Christoph