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11.07.2016
Steffen Hambsch: das dritte Auge!
Wer kennt nicht solche Tage: Man kommt ans Wasser und weiß, heute stimmt einfach alles: Luftdruck, Temperatur und Wind passen – die Fische müssen einfach in Fresslaune sein.Genau so ging es mir an diesem Tag im Juni. Als ich am Wasser ankam, roch das Wasser schon förmlich nach Fisch und bereits nach einer Stunde hatte ich den ersten Fisch, einen halbstarken Wels am Haken. Da geht noch mehr, dachte ich mir. Schließlich war der Spot von mir über mehrere Tage hinweg mit einer ordentlichen Ration Power Mussel Boilies vorbereitet worden.Mit dem Dritten sieht man mehrIn der Zwischenzeit kontrollierte ich täglich mit meiner Unterwasserkamera von CarpSpot ob das eingebrachte Futter auch weg kommt. Die Karpfen hatten erst kürzlich abgelaicht und somit war klar, dass sie über kurz oder lang Kohldampf bekommen müssen.Gewässer ist nicht gerade einfach und die Fische haben schon so ziemlich alles gesehen, was es zu sehen gibt, aber das ist ja mittlerweile an vielen Gewässern in Deutschland so. Mein Plan war bei dieser ersten Session auf dem Spot, morgens um 5 Uhr mit dem ersten Tageslicht aufzustehen und die Unterwasserkamera in Position zu bringen. Der Akku hält vier Stunden, also standen die Chancen gut, zur klassischen Beißzeit zwischen 5 und 9 Uhr einen Live-Biss vor der Linse zu bekommen.Erstens kommt es anders…Immer wenn man denkt, alles ist perfekt vorbereitet, kommt es anders als man denkt. Die Nacht verlief gut, vielleicht sogar zu gut für mein Vorhaben, denn ich konnte nach der schnellen Wels-Aktion am Abend einen hohen 30iger, zwei 40iger und soagr einen richtigen Brecher mit 51 Pfund fangen.Auf den ersten Blick eine Top-Session, mit einer Reihe von Fischen, für die man sonst viele Sessions angeln muss. Leider bissen drei von vier Fischen auf dem Spot weiter entfernt vom Ufer, an dem ich nicht die Kamera zu Wasser lassen konnte. Dennoch wollte ich mein Glück herausfordern, vielleicht würde ja noch ein fünfter Anbiss kommen. Schnell war die Kamera mit Anbruch des Tages an meinem Ufer-Spot positioniert. Wichtig: die richtige Montage bei KrautZwar hatte ich in dieser Nacht kaum ein Auge zu bekommen, doch mit der laufenden Kamera im Wasser war auch jetzt an Schlafen nicht zu denken. Zu groß war die Spannung, was mir mein drittes Auge - der Kamera-Bildschirm - über die Aktivitäten am Spot verraten würde.Nichts wünschte ich mir sehnlicher als live zu beobachten wie mein Köder genommen werden würde und mein Rig so funktioniert, wie ich es mir in der Theorie ausgemalt hatte.Meine Montage bestand aus einem Drop-Off-Inline-Lead-Kit, denn wie man in dem Video gut sieht, steht an meinem Ufer-Spot sehr viel Kraut. Um zu verhindern, dass ein gehakter Fisch durch ein im Kraut hängenbleibendes Blei ausschlitzt, ist es mir wichtig, dass das Blei im Drill Drills oder direkt nach dem Biss verloren geht. Klar, macht eine solche Montage nur Sinn, wenn es für den Erfolg essentiell ist, das Blei zu verlieren. Angle ich im offenen Wasser verwende ich ein ganz normales Inline-Blei. Als Vorfach verwendete ich das 25lbs Reflex Camo Light und als Haken ein Kuro S2 in Größe 6.Gut erkennt man im Video nicht nur wie verschiedene Karpfen gezielt meinen Hakenköder aufnehmen, sondern auch dass das Reflex Camo zwischen Sediment und Unterwasser-Dschungel kaum zu erkennen ist.10 nach 9 – die Falle schlägt zu!Was ich vorher kaum für möglich hielt, wurde mir durch meine Unterwasserkamera bewiesen: Während der Aufnahmezeit zwischen 5 und 9 Uhr morgens waren ständig Karpfen am Spot. Sie fraßen weder hektisch noch scheu – sie ließen sich einfach alle Zeit der Welt, mein Futterangebot zunächst zu inspizieren und dann in aller Ruhe zu fressen.Mal erschien ein Karpfen rechts, dann wieder links von meinem Hakenköder. Am Haken blieb aber zunächst keiner hängen. Ganze vier Mal nahmen Karpfen meinen Köder auf, ohne sich zu haken. Klar wird jetzt der ein oder andere denken, man hätte ein kürzeres Vorfach anbinden oder den Hakenköder wechseln müssen, dies, das oder jenes verändern können. Aber wie soll das funktionieren? Während die Fische vor meinen Füßen fraßen, die Montage mehrmals einholen, Veränderungen vornehmen und wieder einwerfen? Ich wage zu bezweifeln, dass anschließend noch ein Fisch am Spot gewesen wäre!Das Schicksal entscheidetMeine Geduld wurde 10 nach 9, kurz nachdem der Akku der Kamera leer war, belohnt. Die Ufer-Rute lief ab, das Ergebnis ein richtig fetter Spiegler! Nachdem der fünfte Ausnahmefisch im Kescher lag, war ich mir sicher, alles richtig gemacht zu haben, denn hätte ich einen der kleineren Fische, die auf der Kamera zwar meinen Köder aufnahmen, sich aber nicht hakten, gefangen, hätte ich wohl kaum kurze Zeit drauf, vor meinen Füßen im unmittelbaren Uferbereich den Dicken gefangen. Man sieht also, große Fische werden nicht nur durch Unterwasserkameras, beste Köder oder ausgeklügelte Rig-Komponenten gefangen, sondern allen voran durch den Angler, der am Wasser nach seinen Erfahrungen und Ansichten agiert. Natürlich spielt auch Schicksal, Zufall und Glück eine ganz wesentliche Rolle und das ist auch gut so.Steffen Hambsch Die von Steffen verwendete Rig-Komponenten aus der Fox-Edges-Serie findet ihr z.B. bei diesen Shops:KL Angelsport: Inline Drop off Lead Kit, Reflex Camo Light, Kuro S2EuroCarp: Inline Drop off Lead Kit, Reflex Camo Light, Kuro S2Angelzentrale Herrieden: Inline Drop off Lead Kit, Reflex Camo Light, Kuro S2oder in Österreich beim Carphunter & Co Shop: Inline Drop off Lead Kit, Reflex Camo Light, Kuro S2