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06.02.2017
Tim Scheibner und Marco Lückenhaus: über Futter und Freundschaft
Carpzilla führte Tim Scheibner und Marco Lückenhaus vor einem Jahr zusammen. Mittlerweile beangeln die beiden gemeinsam ein Gewässer, dass sie viel über das Füttern lehrte, aber auch sinnbildlich für ihre Freundschaft steht. Wie ihre ersten Sessions liefen, erfahrt ihr in dieser Story:Blind DateFast auf den Tag genau vor einem Jahr lernten wir uns kennen. Morgens um 6 Uhr irgendwo in Nürnberg. Das Ziel: die Carp-Zwolle bei unseren holländischen Nachbarn. Ich, Marco, machte zu dieser Zeit mein Praktikum bei Carpzilla und Tim war als Freund und Messehelfer mit von der Partie.Nachdem wir feststellten, dass wir nicht nur den gleichen Humor und Dialekt hatten, sondern auch grob aus der gleichen Ecke der Republik kamen, hatten wir natürlich gleich Gesprächsstoff. Vor allem über die vielen unerforschten Gewässer im Osten Deutschlands diskutierten wir eifrig.Seit diesem Tag ist einiges passiert. Mittlerweile sind wir beide mit Leib und Seele stolze Carpzilla Kollegaz und da wir nicht allzu weit auseinander wohnen, beschlossen wir im Herbst 2016 das erste Mal gemeinsam Fischen zu gehen. Allroundtalent zum fairen PreisDas Gewässer war schnell gefunden. Uns trennte jeweils eine Stunde Fahrt von dem See, der uns von Volker für einen Versuch wärmstens empfohlen wurde. Da wir nichts dem Zufall überlassen wollten, musste jetzt nur noch eine passende Futtertaktik her. Auch hier kamen wir schnell auf einen Nenner was Boilie-Sorte und Futtermenge angeht. Der MVB - Most Valuable Boilie aus dem Hause Baders Best, ein wahrer Allrounder zum sehr fairen Preis, sollte es richten. Wir wollten die Sache keinesfalls unüberlegt angehen, denn durch Arbeit und Studium, ist die Freizeit zu kostbar. Doch wegen eben dieser Verpflichtungen schaffte es Tim nur einmalig eine üppige Menge MVBs an der gewählten Stelle abzuladen. Da dieses Gewässer uns Beiden bisher unbekannt war, entschlossen wir uns zunächst dazu, etwa 10 Kilo Boilies in 16mm, 20mm und 24mm auf einer ca. zwei Tennisfelder großen Fläche zu verteilen. Schlechte Aussichten?Drei Tage später standen wir dann am Ort des Geschehens: Bei nicht idealem, steigendem Luftdruck irgendwo zwischen 1009 hPa und 1016 hPa und eisigem Ostwind herrschten nicht gerade ideale Bedingungen. Wir ließen unsere Blicke über die Wasseroberfläche schweifen und ehe wir uns noch Gedanken machten, wie wir die Ruten verteilen passierte es: Ein Spiegler der deutlich besseren Klasse rollte sich keine drei Meter vor unseren Füßen!Wir schauten uns an und obwohl wir das erste Mal gemeinsam unterwegs waren, wussten wir sofort was zu tun war. Rute raus, Chod drauf und ab dafür. Leider war dieser Versuch nicht von Erfolg gekrönt - aber egal, wir hatten ja noch zwei Nächte.Mehr Durchblick durch FutterbootNachdem wir alles aufgebaut hatten, einigten wir uns ziemlich schnell auf die Verteilung der Plätze. Da an diesem Gewässer die Bootsbenutzung untersagt ist, waren wir mehr als froh, dass Tim sein RT4 von Carplounge Tackle im Gepäck hatte. In dieser Krauthölle wäre die Spotsuche sonst zur Geduldsprobe geworden.Nachdem die Montagen lagen und wir zu Abend gegessen hatten passierte das, was wir uns so sehr erhofft hatten: Tims Delkim meldete sich und rasch war der erste Fisch im Kescher.Als wir den Fisch auf der Matte hatten trauten wir unseren Augen nicht. Ein prächtiger Halbzeiler lag vor uns – dazu deutlich über 10 Kilo schwer! Wow - Auftakt nach Maß! Wir waren mehr als Glücklich in diesem Moment, wo direkt alles aufzugehen schien.Nur eine Stunde später lief auch meine Rute ab. Nach kurzem Drill kescherten wir einen monströsen Krautball. Als wir diesen dann auf der Abhakmatte genauer untersuchten, entglitten die Gesichtszüge erneut, denn eine kurze dicke Spieglerkugel lag vor uns, welche sich den Snowman reingezogen hatte.Kann eine Session besser beginnen? Zwei solch tolle Fische am ersten Abend. Da musste noch was kommen. Doch leider wurden wir eines Besseren belehrt...Hochmut kommt vor dem FallDer nächste Tag ist schnell zusammen gefasst, denn wir verloren jeweils einen Fisch und zu allem Übel legte Marco beim Sprint zur Rute noch eine astreine Bruchlandung in den Matsch hin. Fische weg, das Outfit nass und dreckig - wir waren ziemlich gefrustet. Sei es drum, wie langweilig wäre unser Hobby, wenn der Erfolg planbar wäre. Das Gewässer hatte es uns echt angetan und beim Blick auf die Kamera war das Lächeln zurück. Wir hatten Feuer gefangen. Schon bei der Abreise besprachen wir die neue Futtertaktik und einigten uns auf den nächsten gemeinsamen Trip zwei Wochen später.Neue Taktik neues Glück?Dieses Mal blieb uns mehr Zeit für die Vorbereitung. Der Plan bestand darin, in den vor uns liegenden 14 Tagen öfter und kontinuierlicher zu füttern. Gesagt, getan. Wir schafften es insgesamt vier Mal je 5-7 Kilo Boilies in gemischten Durchmessern auf den Platz zu bringen.Leider war die anschließende Session, in Anbetracht des Aufwands, eine herbe Enttäuschung. Trotz annähernd perfektem Luftdruck konnte Marco zwar einen langen Spiegelkarpfen mit 30 Pfund und einen etwas kleineren, runden Fisch überlisten, doch insgesamt hatten wir uns viel mehr ausgemalt.In Anbetracht der guten Zeit, die wir trotzdem hatten verblasste die Enttäuschung schnell. Denn wir haben es uns richtig gut gehen lassen. Wir erlebten tolle gemeinsame Hebsttage mit langen Abenden, an denen wir selbstgemachte Burger mampften und über das Angeln philosophierten.Wir lernten uns noch besser kennen, tauschten uns anglerisch aus und erweiterten den eigenen Horizont - oft ist Angeln mehr als nur dicke Fische fangen!Gelungener JahresabschlussMittlerweile war es schon Mitte November und während im Osten bereits der Winter den Herbst ablöste, hielt die die Stollenproduktion Tim in der der heimischen Bäckerei in Schach. Ich konnte es aber nicht lassen, noch einmal ans besagte Gewässer zu fahren und mein Glück noch einmal herauszufordern. Der Luftdruck war mit 1006 hPa wesentlich tiefer als beim ersten Versuch. Dieses Mal wollte ich es einfach ohne jegliche Vorbereitung probieren.Das Ergebnis überraschte uns beide doch ein wenig: Innerhalb von nur 48 Stunden konnte ich sechs Fische landen. Darunter befand sich auch ein wahrlich kugelrunder Spiegler, welcher unsere bisherige Bestmarke an diesem See weiter nach oben schraubte. Blendende AussichtenWoran es nun gelegen hat, dass die am wenigsten vorbereitete Session die mit Abstand beste war, ist unheimlich schwer zu sagen. Fest steht: Der Luftdruck war konstant, das Wasser schon deutlich unter 8 Grad kalt und gefüttert wurde im Vorfeld gar nicht und beim Angeln nur spärlich über die Ruten! Drei Sessions sind natürlich etwas zu wenig, um eine sichere Prognose über die richtige Futtertaktik an einem neuen Gewässer aufzustellen. Dennoch waren wir erstaunt über die Fang-Ergebnisse und damit noch neugieriger geworden als zuvor.Für uns steht fest: Wir werden uns diesen See 2017 nochmal gemeinsam vorknüpfen. Denn wir haben nicht einfach nur gemeinsam an diesem Gewässer geangelt, sondern vor allem voneinander gelernt und festgestellt, dass wir uns anglerisch gut ergänzen. Ohne Carpzilla wäre das wohl nie so weit gekommen, umso mehr freuen wir uns, auf das was kommt! Wir werden berichten.Have a Zilladay,Tim Scheibner und Marco LückenhausAus den Herbst-Sessions der Beiden ist ein kurzer und knackiger Clip entstanden, den wir euch nicht vorenthalten wollen. Film ab: