Deine Story
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10.07.2019
Lucas Bettenhausen: auf wilde Polderkarpfen in Cadzand
Wer auf actiongeladenes Karpfenangeln steht, ist an den niederländischen Poldergräben genau richtig. Die schlanken, wilden Schuppis haben jede Menge Power und sind zudem oftmals noch hübsch gefärbt. Lucas Bettenhausen ist zurzeit in Cadzand unterwegs und berichtet uns fast schon live vom Wasser, wie er den schlanken Schuppen-Torpedos auf die Schliche kommt. Wir haben seine Story für euch...Der Sommer hat Fahrt aufgenommenen und der Urlaub stand vor der Tür! Wie immer verbringe ich meinen Sommerurlaub in Holland. Schon als Jugendlicher konnte ich hier meine ersten Karpfen überlisten. Mal schauen ob es wieder klappt...Schwieriger StartAn meinem Geburtstag beginnt die Reise, 320km bis Cadzand zum kleinen Polder und vor allem zum Meer, schließlich gehört ja auch nicht immer nur Angeln zur Urlaubsplanung dazu. Am Ziel angekommen hatte ich es sofort auf eine altbewährte Stelle abgesehen, eine kleine Fahrradbrücke, die in den vergangen Jahren schon oft Fisch gebracht hat. Ich verteilte im Vorhinein ein paar meiner Boilies großflächig, in der Hoffnung ein paar Fische auf den Platz aufmerksam zu machen. Am Folgetag angelte ich tagsüber ein paar Stunden an der befütterten Stelle - ohne Erfolg, ob die Fische noch mit dem Laichgeschäft beschäftigt waren? Mein erhoffter Schnellstart schien sich in Luft aufzulösen, doch ich gab nicht auf und beschloss die Taktik zu wechseln.Mobil am PolderMit Futtereimer und Zwille bewaffnet verteilte ich auf knapp 100 Meter Polder meine Boilies. Warum? Ganz einfach, somit konnte ich eine Futterspur zur Brücke legen, an der ich wenige Tage später einen neuen Versuch wagen wollte. Ich setzte gezielt auf zwei unterschiedliche Sorten: Complete Fish und auffällige Cream & Coconilla's aus dem Hause Baitlounge. Die hellen Coconilla's sind besonders Instant ein echter Garant und sollten von vorbeischwimmenden Karpfen schnell gefunden werden. Die Complete Fish, mit ihrer bräunlichen Farbe, würden dafür vermutlich weniger Weißfische anziehen. Mit einem guten Gefühl im Bauch bezog ich wenige Tage später erneut den Platz an der Brücke. Eine Rute konnte ich immer schön von der Brücke aus ablegen und zurück zum Platz laufen. Die Montage platzierte ich direkt vor dem Schilf welches halb ins Wasser ragte. Die zweite Rute warf ich 30 Meter weiter, knapp vor das Ufer. Der Boden war an dieser Stelle steinhart, hier musste einfach ein Fisch beißen. Und tatsächlich, es dauerte keine 30 Minuten, da lief die Rute in einem Full-Run ab. Klein aber fein! Den Schuppi mit sehr orangenen Schwanz- und Brustflossen konnte ich schnell landen. Nach dem ersten Fisch fühlte ich mich in meiner Denkweise der vorhergehenden Tage so bestätigt, dass ich die Rute wieder auf den selben Platz auswarf.Ich habe sie gefundenIm Anschluss schnippte ich noch ein paar Boilies mit der Zwille hinterher. Eine Stunde später ertönte ein einzelner Pipser aus meiner Funke. Ich schaute zu meinen Ruten und sah, wie der Swinger ganz langsam absackte, bis er fasst den Boden berührte und dann wie auf Knopfdruck unter den Blank schoss. Als ich die Rute aufnahm spürte ich schon deutlich mehr Widerstand, im Gegensatz zu dem Spritzer von vor einer Stunde. Kurze Zeit später landete ich den Fisch und konnte meinen Augen kaum trauen, der zwar noch „kleine Polder-Karpfen“ hatte sich meine Boilies ordentlich schmecken lassen und war der wohl größte Schuppi, den ich bisher an dieser Stelle fangen konnte. Toll, so konnte es weitergehen.Doppelrun - was nun?Die Strecke von circa 100m, die ich befütterte, wurde am selben Abend wieder mit 2 Kilos Boilies unter Futter gestellt. Bereits am nächsten Abend war ich zurück, um für vier Stunden mein Glück zu versuchen. Wie aus dem Nichts liefen nach einer halben Stunde beide Ruten ab. Ich war im ersten Moment echt überfordert und beschloss die Brücken-Rute zuerst aufzunehmen, schließlich sollte der Karpfen nicht an einem der Brückenpfeiler verloren gehen. Der Fisch saß bereits fest und es kostete mich einige Minuten, ehe ich den Kämpfer sicher in meine Keschermaschen befördern konnte. Der andere Fisch folgte nur wenige Augenblicke später. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, betrachtete ich meinen Fang. Ich war mit dem Ergebnis schon überaus zufrieden, doch bei den beiden Fischen sollte es nicht bleiben. In den nächsten drei Stunden find ich noch zwei weitere, makellose Schuppis mit orange strahlenden Flossen.Der Anfang ist gemachtIn den folgenden Tagen versuche ich meinen Futterplatz ein wenig mehr einzugrenzen. Von der Strecke die ich vorher befüttert habe und auf knapp 100m schätze, wollte ich nur noch etwa die Hälfte befüttern. Der Hintergedanke war meine Angelstelle weiter zu fokussieren. Ob der Plan aufgeht? Ich bin gespannt, schließlich habe ich noch eine ganze Woche Zeit. Drückt mir die Daumen!Viele Grüße vom Wasser!Euer Lucas Bettenhausen