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05.06.2019
Dominik Schild in Bled - gestohlene Carp JWLS und ein Stalking-Riese
Über die freien Ostertage nahm sich Dominik Schild, Teamer bei Brocke Baits, gemeinsam mit einem Angelkumpel, vier Tage Zeit, um dem Bleder See einen Besuch abzustatten. Doch so einfach, wie das Karpfenangeln dort häufig in den Medien dargestellt wird, war es für Dominik keineswegs. Ein unangetasteter Futterplatz und die scheuen Karpfen brachten ihn an den Rand der Verzweiflung. Und dann wurden ihm auch noch seine Carp JWLS gestohlen! Zum Glück wurde er für seine Ausdauer am Ende mit einem dicken slowenischen Schuppi belohnt - lest selbst…Ostern in SlowenienDas Osterwochenende stand vor der Tür und ich wollte die freien Tage unbedingt am Wasser verbringen. Ein Kurztrip an den Bleder See schien perfekt für mein Vorhaben zu sein und so fuhr ich, gemeinsam mit einem Angelkumpel, am Donnerstagnachmittag nach Slowenien. Die Dunkelheit hatte bereits Einzug gehalten, als wir am Campingplatz ankamen. Nachdem unser Camp aufgebaut war, ging es auch schon auf Erkundungstour. Im klaren Wasser konnten wir bereits nach wenigen Minuten die ersten beiden Karpfen ausmachen. Klasse, so wussten wir direkt, an welchem Platz wir am nächsten Tag angreifen mussten. Voller Motivation erholten wir uns von der Anreise, ehe mich der Wecker in den frühen Morgenstunden aus dem Schlaf riss. Jetzt konnte es endlich losgehen!In Windeseile waren die Sachen auf dem Trolley verstaut und der kurze Fußmarsch zum See konnte beginnen. Der Bleder See erwartete uns mit einem herrlichen Sonnenaufgang, den wir in der Art noch nie erlebt hatten.Blank am ersten MorgenDie Stunden verstrichen wie im Flug. Nachdem wir bis zum Mittag noch keinen Biss verzeichnen konnten, brachen wir erst mal ab. Wir fütterten die Plätze noch mal nach und überdachten unsere Strategie. Mit auffälligen Pop Ups bewaffnet ging es los zum Stalken. Mit der Polarisationsbrille hatte ich die seichten Uferbereiche ständig im Blick. Wir hatten bereits den halben See umrundet, doch ein Karpfen ließ sich nirgends blicken. Dafür aber ein Karpfenangler, der mit seiner Frau ebenfalls einen Ansitz wagte. Nach einem Gespräch mit ihm realisierten wir, dass unser Plan vom Bleder Karpfen nicht so einfach werden würde wie anfangs gedacht. Schließlich wurde anscheinend schon die ganze Woche kein Fisch gefangen.Karpfen voraus!Wir gaben dennoch nicht auf und legten noch einige Meter am Ufer zurück, als wir plötzlich einige Leute sahen, die auf einen Schatten im Wasser zeigten – das konnte nur ein Karpfen sein! Schnell legte ich meine Rute in die Nähe des Fisches, immer mehr Passanten versammelten sich um mich. Der Fisch war nur wenige Zentimeter von meinem Pop Up entfernt und bewegte sich langsam und träge auf ihn zu. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, mein Herz schlug wie verrückt, doch noch hatte der Karpfen meinen Hakenköder nicht eingesaugt. Plötzlich drehte er ab und verschwand in den Tiefen des Sees. „Was war denn hier gerade passiert?“, verdutzt schaute ich meinen Kumpel an. Mit gemischten Gefühlen ging es weiter am Ufer entlang, doch bis auf ein paar Karpfen im Schongebiet, dass wir nicht beangeln durften, konnten wir keine Fische mehr ausmachen.Nervige TouristenAuch die nächsten Tage brachten kein Glück, dennoch hielten wir an dem Campingplatz-Spot fest und fütterten konstant den Platz. Am dritten Morgen versuchte ich mein Glück direkt vom Steg des Campingplatzes, doch nach dem gefühlt 100. Foto, das ich von den Touristen schießen sollte, räumte ich das Feld.Aber nicht verzagen, vielleicht hatten sich in der Zwischenzeit ein paar Karpfen auf unserem Futterplatz eingefunden? Mit der Unterwasserkamera überprüften wir den Spot. Doch was wir auf dem Bildschirm sahen, ließ uns fast verzweifeln: Alle Boilies lagen nach wie vor unberührt auf dem Gewässerboden. Was machten wir nur falsch?Der erste FischBevor ich überhaupt wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, überredete mich mein Freund erneut Stalken zu gehen. Tatsächlich entdeckte ich nach kurzer Zeit zwei Karpfen im Randbereich. Schnell war der 14mm Pop Up platziert, wieder drehten die Fische in das tiefere Wasser ab – nicht mit mir! Ich kurbelte meine Montage ein und warf sie ebenfalls in tiefere Gefilde. Mein Freund tat mir gleich und nach kurzer Zeit konnte er den ersten Bleder Fisch keschern, eine Schleie.Nach über zwei Tagen ohne einen einzigen Piepser, war unsere Laune im Keller. Doch ich hielt an meinem Stalking-Plan fest und tatsächlich kam kurz darauf Bewegung in meine Rute. Auch ich konnte eine Schleie keschern: „Wenigstens kein Schneider mehr“, schoss es mir in den Kopf.Ein Drill auf Biegen und BrechenNachdem der Fisch wieder zurück im Wasser war, schaute ich mir noch mal meinen Uferspot, mehrere versunkene Holzpfosten, an. Es stand wieder ein Karpfen in der Nähe! Schnell war meine Rute neu platziert und eine Handvoll 14mm Sweet Punsch Boilies darum verteilt. Nach nicht einmal zwei Minuten hebte sich mein Bobbin an. Ich nahm die Rute auf und der flüchtende Karpfen ließ in mir einen stummen Freudenschrei aufkommen. Doch das „Knacken“ in der Schnur hörte sich weniger gut an, der Fisch musste um einen Holzpfosten geschwommen sein. Alle Bemühungen ihn freizubekommen, blieben erfolglos. Im glasklaren Wasser konnte ich die breite Flanke des Fisches erkennen, ich zögerte keine Sekunde, drückte meinem Kumpel meine Rute in die Hand und sprang in das zehn Grad kalte Wasser. Was wenige Sekunden später im Kescher landete, ließ mir den Atem stocken: ein Schuppenkarpfen von über 25 Kilo!Gestohlene JuwelenDie Menschenansammlung um uns herum wurde immer größer und uns fiel es schwer, vernünftige Fotos zu schießen. Beim Fotografieren legte ich aus Gewohnheit meinen Glücksbringer, meine Carp JWLS ab, nach einigen Bildern durfte der Fisch wieder zurück in sein Element. Doch, oh Schreck, mein Armband lag nicht mehr neben meiner Abhakmatte. Einer der Schaulustigen muss es im Trubel unbemerkt eingesteckt haben. Mein Frust war groß, doch die Freude über den Bled-Schuppi überwog.Bis zu unserer Abreise am nächsten Tag blieb es ruhig am ganzen See.Wir hatten vier unbeschreibliche Tage an diesem magischen Gewässer und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich einen Karpfen aus diesem See fangen durfte.Wir werden uns sicher bald wiedersehen, Lake Bled.Viele Grüße,euer Dominik SchildAnmerkung der Redaktion: Wir haben Dominik neue Carp JWLS geschickt, ohne Berechnung! Dass er diese Story mit uns geteilt hat, ist es uns wert. Und hey, was soll aus dem Jungen denn noch werden ohne seine Juwelen des großen Glücks :-)