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06.12.2017
Benjamin Kruppa: Vater und Sohn auf Marokko-Mission
So ein Vater-Sohn-Abenteuer hat schon seinen ganz eigenen Charme. Wenn es dann aber auch noch ins ferne Marokko an den berüchtigten Bin el Ouidane geht, steht einer unvergesslichen Zeit nichts mehr im Wege. Viel Spaß mit der Story von Benjamin Kruppa:Ein halbes Jahr PlanungEs war im Sommer 2016, als ich und mein Vater beschlossen nach Marokko zu reisen, um am Bin el Ouidane zu fischen. Infos waren schnell eingeholt, was jetzt noch alles zu erledigen war, ist wie vor jedem Trip immer das Gleiche, nur mit einem kleinen Unterschied: Wir mussten Flüge buchen und unser Tackle auf das nötigste für den Flugtransfer minimieren. Die Reise geht losAnfang diesen Jahres war es dann soweit und wir fanden uns im Flugzeug nach Marokko wieder. In Marokko angekommen wurde wir von einem Fahrer abgeholt und fuhren noch 3h auf den staubigen Wüstenstraßen bis an das Ufer des Bin el Ouidane. Am See angekommen, waren die Müdigkeit und die Strapazen der Anreise wie weggeblasen. Die Schönheit und gewaltige Größe des Sees lies uns den Atem stocken, wir konnten es kaum abwarten endlich unsere Fallen in diesem riesigen Meer zu versenken.KickstartWir wurden als erstes an einen Platz in einem stark befischten Bereich des Sees gefahren. Es begann bereits zu dämmern als die Ruten montiert waren. Geplättet von der Reise beschlossen wir in der ersten Nacht die Ruten einfach nur in unterschiedlichen Tiefen auf den Uferkanten zu fischen und die genauere Erkundung unseres Spots auf den kommenden Tag zu verschieben. Doch soweit kam es nicht, als ich die zweite Rute legen wollte, lief die erste auch schon ab und ich durfte meinen ersten afrikanischen Karpfen nach nicht mal fünf Minuten angeln auf den Armen halten. Die erste Woche verging wie im Fluge. Wir blieben auf dem uns anfangs zugewiesenen Platz sitzen und fingen auch relativ gut. Am Ende der Woche kamen wir auf rund 30 Fische. Irgendwann hatten wir uns an diesem Platz aber wirklich satt geangelt. Wir wollten auf zu neuen Ufern, auf zu unerkundeten und unerforschten Plätzen. Die dachten sicher wir spinnenAlso sagten wir den Guides, dass wir am kommenden Tag in den anderen Seeteil wollten. Auf eine kleine Insel mitten im Bin el Quidane. Etwas verdutzt rieten sie uns davon ab, da in dem Seeteil nie jemand angelt und da nur tiefes Wasser wäre. Wir blieben aber stur und so packten wir am nächsten Tag unsere sieben Sachen und wurden auf die Insel gefahren. Während die Guides das Camp aufbauten, begann ich bereits bei stürmischem Wind das Wasser zu erkunden. Als ich ca. 250m von der Insel entfernt war glaubte ich es kaum, das Echolot begann langsam aber sicher zu steigen und ging von 21m auf 5,5m Wassertiefe. Jackpot, ich markierte Anfang und Ende des Plateaus mit jeweils einem Marker. Futter marsch!Während mein Vater weiterhin die Uferkanten befischte, was sich hier auf 5m Entfernung zum Ufer beschränkte, fütterte ich das Plateau auf der gesamten Länge mit einer ordentlichen Portion Mais und Boilies asu dem Hause Carp Corner und entschloss mich dazu alle drei Ruten auf diesen Platz zu legen. Die Insel gefiel uns weitaus besser als unser erster Platz, wir waren zwar noch etwas skeptisch auf Grund der Aussagen der Guides, doch das hat sich als ich gegen Abend den ersten Fisch auf die Matte legte in Luft aufgelöst. Goldrichtige EntscheidungIn den nächsten Tagen fing das Plateau richtig an zu laufen und ich fing Fisch auf Fisch. Das Durchschnittsgewicht war um 5-6 Kg höher als auf unserem alten Spot! Mein Vater fing an der Uferkante nicht ganz so viel, es kam aber auch hier immer mal wieder ein Karpfen auf die von ihm gewählten Spots. Das andauernde Fische fangen, Ruten ablegen und Füttern wurde zur Routine. Mein Vater war regelrecht froh, dass es bei ihm etwas ruhiger von statten ging und er nicht alle 10 Minuten die Ruten neu legen musste. Die Uferkante läuft!Mitte der zweiten Woche gegen Abend lief mal wieder eine der Uferruten von meinem Dad ab. Wir schauten nicht schlecht als ein gewaltiger Spiegler den Weg in unser Netz fand. Es war der erste Spiegler des Trips und dann gleich so ein Brocken. Das wurde natürlich gebührend mit einer Flasche Whisky gefeiert und wir saßen bis tief in die sternenklare Nacht hinter unseren Ruten. Ein unvergesslicher TripDas Kuriose war, so gut die Spots auch liefen, sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwand blieben die Bissanzeiger still und der See hüllte sich in mystisches Schweigen. Was uns aber auch nicht sonderlich störte, denn die Tage waren anstrengend genug. Am Ende der zweiten Woche hatten wir auf satte 100 Fische auf der Uhr und auch ich durfte noch einen der seltenen Spiegler aus diesem See kurbeln. Ein unvergessliches Vater-Sohn-Abenteuer, das seinesgleichen sucht.Stramme Schnüre, Benjamin Kruppa