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Deine Story / 17.09.2021

Wenn das Angeln zur Nebensache wird – der Spielbericht zum Benefizfußballspiel

Circa zwei Wochen liegt es nun zurück: das Benefizfußballspiel von Klaudio Kolakovic. Nach dem Motto „Angler spielen Fußball für den guten Zweck“ haben sich Trakker und Aqua Fans in einem spannenden Duell gemessen, wessen Erlös (Spenden-/Startgelder) an die Kinderkrebshilfe Weseke e.V. gespendet werden soll. Damian Moreno Lopez war live dabei und hat uns einen detaillierten Spielbericht des Events zukommen lassen. Wie das Spiel ausgegangen ist und wie viel Geld die Aktion gebracht hat, erfahrt ihr hier:

Fußballer im Bivvy

Die Sonne scheint und so langsam kommen die ersten Fußballer aus ihren Bivvys gekrochen. Ja, richtig gelesen, Fußballer.  Doch was haben Fußballer im Bivvy zu suchen? Dafür spulen wir mal zurück. Vor ein paar Monaten startete Klaudio Kolakovic vom Tackleschnapper die Idee für die Aktion „Angler mit Herz“ von Carsten Bruns von Cajo Angelsport ein Benefiz - Fußballspiel auszutragen. 
Gesagt getan und so nahm die Vorbereitung ihren Lauf: Stadion, Trikots, Preise, Tombola etc. Und am Ende standen 29 Karpfenangler aus ganz Deutschland auf dem Platz des Wessendorf Stadions der DJK Eintracht Stadtlohn, um das Duell „Team Trakker“ vs. „Team Aqua“ auszutragen.

Wir befinden uns im Spielertunnel, im Vorfeld wurde noch geflachst und über den Spielverlauf diskutiert, doch nun merkte man eine gewisse Anspannung. Zwei völlig zusammengewürfelte Teams, wie wird das sein, klappt es überhaupt?

Anpfiff

Es ist so weit, der Schiedsrichter bläst in seine Pfeife und gibt das Spiel frei. Wer jetzt denkt es findet erstmal das übliche Abtasten statt, der liegt völlig falsch, denn beide Teams legen los, wie die Feuerwehr. Wobei Team Aqua in schwarz den deutlich besseren Start erwischte, denn bereits in der Anfangsphase gelang es ihnen schon gute Torchancen zu erspielen, die aber noch nicht zum gewünschten Torerfolg führten. Das war genau der Weckruf, den das Team Trakker brauchte, denn jetzt lief auch ihr Angriff warm und so tauchten sie in der Folge des Öfteren gefährlich vor dem Aqua Tor auf.

Tor, Tor, Tor

Wieder rollte die grüne Trakker Wand auf den Strafraum von Aqua zu, doch die Abwehr hat aufgepasst und leitete nach dem Ballgewinn einen schnellen Konter ein, der Ball wurde über 3-4 Stationen nach vorne kombiniert, wo letztendlich der Aqua Stürmer den Ball eiskalt in den Maschen versenkte. Jetzt war Aqua am Drücker, vom Tor beflügelt spielte das Team immer besser zusammen. So ließ auch der zweite Treffer nicht lange auf sich warten, nach einem Konter, der in einem Eckball endete, konnte das Team in schwarz wieder den Ball in die Maschen befördern.

Spielunterbrechung

Doch auch Trakker kam immer besser ins Spiel und wurde immer gefährlicher vor dem Aqua Tor, aber auch ein Gewaltfreistoß durch den Abwehrchef von Trakker konnten die Kralle im Tor Aqua nicht überwinden. Das Spiel plätscherte jetzt vor sich hin, man merkte jetzt doch das ein oder andere Konditionsdefizit auf beiden Seiten. Doch plötzlich lag ein Trakker Spieler am Boden, ohne Fremdeinwirkung, der Spieler konnte nicht auftreten und wurde vom Platz getragen. Wie sich später herausstellte ist die Achillessehne angerissen denn der Spieler kam nach dem Spiel mit gegipstem Bein zurück ins Stadion. Kurz danach Pfiff der Schiedsrichter zur von vielen herbeigesehnten Pause. 

Halbzeit

Jetzt hieß es durchatmen und Kräfte tanken. Natürlich war man auf der Seite von Aqua mit dem Halbzeitstand zufrieden, während an der Auswechselbank von Trakker angeregt diskutiert wurde.

Erste Halbzeit andersherum

Die Halbzeitansprache vom Trakker Kapitän Klaudio hat anscheinend gewirkt, denn die grünen Kicker legten los und setzten die Aqua Jungs massiv unter Druck. Das frühe und aggressive Pressing zeigte Wirkung, wenn auch durchaus fraglich – man munkelt bis heute, dass dem Trakker Stürmer die Kräfte im gegnerischen Strafraum verließen und er somit zu Boden ging. Der Schiedsrichter hatte durchaus Mitleid mit dem erschöpften Spieler und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß verwandelte der Abwehrchef von Trakker fulminant in die rechte Ecke. Jetzt war Trakker regelrecht im Aufwind, beflügelt von dem Anschlusstreffer drängten sie auf den Ausgleich und die Abwehr hatte die ein oder andere brenzliche Situation zu bereinigen, manchmal auch mit einer beherzten Grätsche wobei diese immer im Rahmen des Erlaubten waren. Doch all das Grätschen und Fighten und Wehren brachte nichts, Trakker hatte einfach die ersten 25 Minuten der zweiten Halbzeit voll im Griff und folglich war der Ausgleich kurz darauf mehr als verdient. Die Aqua Jungs brauchten noch eine Weile, um diesen Doppelschlag wegzustecken, aber sie berappelten sich von Minute zu Minute mehr und fanden ins Spiel zurück.

15 Minuten noch

Jetzt begann der offene Schlagabtausch: beide Mannschaften spielten mit offenem Visier, wie man so schön sagt, und können sich wirklich bei ihren herausragenden Torhütern bedanken, dass es in der Schluss Viertelstunde nicht noch öfter geklingelt hat. Doch die Teams boten den Zuschauern noch mal richtige Fußball Dramatik. Fünf Minuten vor Abpfiff fielen noch zwei Tore. Erst erhöhte Aqua das Ergebnis auf 3:2 und wähnte sich schon so ziemlich als Gewinner, doch sie haben die beiden Sturm Routiniers von Trakker vergessen, die wirklich wortwörtlich mit dem sehr lange auf sich warteten Schlusspfiff den 3:3 Ausgleich erzielten. Komischerweise kam postwendend der Abpfiff. Doch wir wollen ja nicht päpstlicher sein als der Papst und ein Unentschieden gehört nun mal zu einem Benefizspiel dazu so wie der Boilie zum Karpfenangeln.

Gewinne, Gewinne, Gewinne

Schluss aus vorbei, 3:3 endete dieses einmalige Benefizspiel, die Mannschaften applaudierten sich gegenseitig und klatschten sich ab, denn was diese 29 Akteure heute gezeigt haben ist der so oft vermisste Spirit und Zusammenhalt in der Anglerschaft. Man muss es sich nochmal vor Augen halten: 29 Karpfenangler aus dem Norden, Osten, Süden und Westen der Republik treffen sich im Münsterland, um für den guten Zweck zu kicken. Und so kamen mit den Startgeldern, Tombola Erlösen und Spenden vor Ort sage und schreibe 1800€ zusammen. Allesamt für die Kinderkrebshilfe Weseke! Diese Summe wurde vor Ort an Carsten Bruns übergeben, der den Anwesenden dann mitteilte, dass die „Aktion Angler mit Herz“ mit solchen Aktionen bereits 135.000€ sammeln konnte. Das Geld wird offiziell auf einer Spendengala im Herbst übergeben. Im Anschluss an das Match gab es noch ein paar fußballerische Spielchen, bei welchen man tolle Preise von Top Secret gewinnen konnte, ehe zum Abschluss Klaudio die Gewinner der Tombola kürte und diese tolle Preise der Firma Trakker und Fangkraft, also große Rambazamba Bait Pakete, entgegen nehmen durften. Man kann sich nicht oft genug bei Klaudio und seinen Helfern für die ganze Organisation bedanken, das war wirklich ein einmaliges Erlebnis und vielleicht motiviert es auch andere Firmen sich evtl. für solche Aktionen zu begeistern.

Somit bleibt mir am Ende nur noch zu sagen: Allzeit gut Kick, und tight lines.

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Heute für euch: Oliver Langwalds Sicht der Dinge zum Thema "Nachhaltigkeit beim Karpfenangeln". Zwei Worte, die eigentlich im gleichen Atemzug fallen sollten. Aber tun wir wirklich alles uns Mögliche, um die von uns so oft gerühmte Natur zu schützen? Nope, da gibt es Ausbaubedarf! Oliver verrät uns, was seiner Ansicht nach möglich ist. Wir werden immer mehr mit dem Thema Umweltschutz konfrontiert und genau dieses Thema sollten wir Angler sehr ernst nehmen, denn die Natur ist Hauptbestandteil unserer Leidenschaft. Zwar ist auch mir bewusst, dass Nachhaltigkeit und Karpfenangeln nicht immer Hand in Hand gehen, trotzdem – oder genau deshalb – habe ich mir die Frage gestellt, welche Maßnahmen jeder von uns treffen kann, um die Karpfenangelei nachhaltiger zu gestalten. Im Folgenden findet ihr neun Tipps, wie ihr eure Angelei mehr auf diesen Aspekt hin auslegen könnt.  1. Terminal Tackle weiterverwendenEinige von euch werden bereits gebrauchtes Endtackle wiederverwenden. Jedoch kenne ich viele Kollegen, die komplette Rigs etc. entsorgen. Das muss nicht sein! Anti-Tangle Sleeves, Tubes, Wirbel, Putty, Sinker, Kicker, etc. können getrost wiederverwendet werden. Das schont auch den Geldbeutel und sorgt immer wieder für ein wenig Nachschub in der Tacklebox.  2.  Das Multi RigNatürlich wird das Multi Rig nicht in allen Situationen die richtige Wahl sein, es ist jedoch sehr nachhaltig. Wer Haken schärft, kennt das Problem: Nach fast jedem Fisch ist der Haken stumpf oder verbogen. Mit dem Multi Rig ist schnell ein neuer Haken eingeschlauft, ohne ein komplettes neues Rig verwenden zu müssen.Dies spart nicht nur Material, sondern auch Zeit.Tipp: Das Ganze kann auch als Multi-Kombi Rig gebunden werden, wenn die Situation steife Vorfächer verlangt.3. Lebensmittel beim AngelnHier besteht mal richtig Handlungsmöglichkeit! Auch das Essen, bzw. die Lebensmittel, die wir verzehren spielen eine große Rolle, um gegen den Klimawandel anzukämpfen. Dies gilt natürlich nicht nur beim Angeln, sondern auch im Alltag.Ich habe diesen Punkt explizit aufgeführt, da viele (und da zähle ich mich selbst auch dazu) sich am Wasser anders ernähren und somit im Supermarkt entsprechend andere Produkte kaufen als im Alltag. Dennoch kann auch bei der Verpflegung am Wasser darauf geachtet werden, was und wie viel man kauft. Gerade bei verderblichen Lebensmitteln empfiehlt es sich, genau vorzuplanen. Des Weiteren kann man mittlerweile ohne große Umstände auf überflüssige Plastikverpackungen verzichten. Wiederverwendbare Boxen von zuhause bringen zudem den netten Nebeneffekt mit sich, dass man – sofern man ein wenig auf Ordnung steht – immer alles im gleichen „System“ packen kann.Was viele von uns auch gar nicht auf dem Schirm haben, ist die Möglichkeit, wenn man schonmal im Ausland ist, regionale Lebensmittel vor Ort zu kaufen. Dies schlägt sich dann nicht nur in der Klimabilanz nieder, sondern bereichert den eigenen Speiseplan auch erheblich.  4. Kürzere Strecken mit alternativen VerkehrsmittelnBei manchen von euch ist vielleicht sogar das Hausgewässer in der unmittelbaren Nähe. Anstatt mit dem Auto zu fahren, schnappt euch doch einfach mal das Fahrrad oder den E-Scooter und leichtes Gepäck. Eine CO2-sparende Möglichkeit ist auch, mit Bus und Bahn zu fahren (da kann man meistens auch einen Trolley mitnehmen), wenn die Verkehrsanbindung es zulässt – Probiert es mal aus!5. Lokale Abenteuer erlebenJa, auch ich liebe die Abenteuer in einem fremden Land, unendliche Weiten, etc. etc. Dennoch muss es mich nicht in jedem Urlaub in die Ferne treiben. Oft sind lokale Gewässer auch sehr interessant und können ebenfalls eine Herausforderung/Abenteuer darstellen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, kann sich den nächsten Punkt etwas genauer anschauen.6. CO2-AusgleichBei großen Touren und weiten Strecken ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch echt cool, seine CO2-Emissionen im Nachhinein auszugleichen. Im Internet findet ihr einige Seiten, auf denen die vollständigen CO2-Emissionen eurer Reise berechnet und anschließend durch eine Spende ausgeglichen werden können. So könnt ihr nicht nur euer Gewissen beruhigen, sondern auch euren ökologischen Fußabdruck etwas aufpäppeln.7. Überlegter Tackle kaufen / Altes Tackle verkaufenIch weiß, dieser Tipp gestaltet sich manchmal etwas schwer. Aber manchmal hilft es wirklich enorm darüber nachzudenken, welche Produkte man wirklich für seine Angelei benötigt, damit diese nicht unnötig im Keller verstauben. Außerdem ist es oft sinnvoll, Tackle, das nicht mehr benötigt wird, wieder zu verkaufen. Ein anderer Angler freut sich sicherlich darüber und man selbst kann noch ein wenig Kasse nebenbei machen.8. Abfall beseitigenEigentlich sollte dies für jeden klar sein, dennoch sehe ich regelmäßig Müll an den Angelplätzen. Nehmt bitte den Müll beim Angeln mit (auch wenn er nicht von euch ist) und entsorgt ihn sachgemäß! Um schnell ein Beispiel aufzubringen: Eine Plastikflasche benötigt bis zu 1.000 Jahre, bis sie zersetzt ist… Wem das Aufheben von fremdem Müll zu eklig ist: Eine Müllzange kostet nicht die Welt und nimmt kaum mehr Platz weg als ein längerer Bankstick.9. Alte Schnur recycelnIn vielen Ländern (leider nicht in Deutschland) gibt es von ANLRS bereits Container, in denen alte Schnur entsorgt werden kann. Diese Schnur wird anschließend fachgemäß recycelt und zur Herstellung anderer Produkte wie zum Beispiel Verkehrskegeln, Sonnenbrillen usw. verwendet. Es gibt viele Standorte in Großbritannien, den Niederlanden und Belgien. Alle Standorte können unter www.anglers-nlrs.co.uk eingesehen werden. Wer jedoch nicht die Gelegenheit hat, seine alte Schnur in so einem Container zu entsorgen kann diese auch direkt zu ANLRS senden (die Adresse findet ihr ebenfalls auf der Webseite).Nachdem ich euch nun aufgezeigt habe, was wir zum Thema Nachhaltigkeit beim Angeln beitragen können ist hier abschließend ein Appell an die Angelindustrie:Nur vereinzelt sehe ich nachhaltige Verpackungen wie zum Beispiel bei der Firma Radical. Rapala setzt mit seiner „Recycline“ aus der Sufix-Reihe ebenfalls ein klares Zeichen. Trotzdem wird nach wie vor nur selten auf nachhaltige Verpackungen zurückgegriffen. Das meiste (Terminal-)Tackle, das ich im Laden sehe, ist immer noch in Plastik verpackt. Selbst in Papierkarton verpacktes Tackle ist oft nochmals mit einer Plastiktüte versehen (siehe Taschen, Rucksäcke, etc.). Auch auf eine klimaneutrale Produktion wird verzichtet. Hier haben einige (auch namenhafte) Firmen noch deutlich Nachholbedarf.Ich hoffe, dass der eine oder andere von euch etwas für diese Saison mitnehmen konnte, um unserem Planeten ein kleines bisschen zu helfen – Denn jeder Einzelne von uns kann etwas verändern!Euer OliverWir möchten die Kernaussagen von Olivers Bericht absolut bekräftigen, denn wie heißt es doch so schön: Unsere Umwelt geht uns alle etwas an! Hiermit wollen wir deshalb auch auf weitere umweltverträglich verpackte Produkte hinweisen, die wir in der Vergangenheit bereits vorgestellt haben, nämlich die Kleinteile-Serie von Forge Tackle. Hier geht’s zum Bericht, hier zum Unboxing.

David Rosemeier: Lockdown-Blog #5 - Jetzt beißen die Dicken!
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Deine Story 13.05.2021

Unser Chefredakteur David Rosemeier ist gemeinsam mit Videographer Kai Thiry trotz verschärften Maßnahmen nach Frankreich aufgebrochen, um das Frühjahr im Süden einzuleiten. Doch wie sind die Regelungen vor Ort? Wie reagieren die Menschen auf ausländische Angler? Und wie schaffen die Zwei es, sich trotzdem an die Regeln zu halten? David berichtet in seinem Lockdown-Blog:Wir schalten einen Gang zurück, zumindest, was die Gewässergröße anbelangt. Ein weiterer Stausee steht auf dem Plan, jedoch mit weniger Steinen und schroffen Ufern. Idyllisch eingebettet in ein kleines Tal, scheint dieser See genau das zu sein, was wir nach dem Montbel brauchen: eine Art Motivationsgewässer, mit gutem Bestand. Der Frühling ist hier schon mit großen Schritten vorangeschritten, die umliegenden Felder erstrahlen im saftigen Grün und auch die Wassertemperatur ist mit 16 Grad schon wirklich ansehnlich. Nach den vielen Gewässern, Kilometern auf der Autobahn und Nächten in der Karre, schwindet langsam meine Kraft. Kai jedoch strotzt nur so vor Energie und Motivation und treibt mich an. Also alles wieder ausladen, die Boote aufbauen, beladen und ab aufs Wasser. Klingt für Karpfenangler im Lockdown mit Entzugserscheinungen nach der schönsten Prozedur der Welt, aber macht das mal jeden Tag! Wir steuern eine flache Bucht an, welche wir auf Maps ausgemacht haben und werden schnell fündig: Überall huschen Schatten umher. Bingo!Schnell im RennenWährend ich mein Geraffel zu einer strategischen Stelle paddle und alles nach und nach aufbaue, versucht Kai sein Glück beim Stalking. Er hat seine Maiskörner gerade ins Wasser geschnickt, als seine Rute bereits läuft. Ein kleiner, hübscher Schuppi ist das Ergebnis und bildet den Einstand an diesem Gewässer. Tagsüber passiert wieder mal nichts. Also heißt es erneut: Plätze füttern und ab zum Auto. Ach, wie schön es doch ohne Ausgangssperre und Corona sein könnte. Hilft alles nichts und wir versuchen bei ein paar kühlen Bier und Filets in der Pfanne, etwas Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen.Trübe AussichtenAm nächsten Morgen sind wir wieder bereit, anzugreifen und paddeln über den See, der in eine dicke Nebelsuppe gehüllt ist. Zwei Ruten kommen in die flache Bucht, in welcher wir Tags zuvor die Karpfen gesehen hatten, die anderen verteilen wir rund um unsere Landspitze. Kai scheint für diesen See irgendwie ein Händchen zu haben und drillt nach kurzer Zeit den ersten Schuppenkarpfen in einer winzigen Bucht, während ich versuche, den fehlenden Schlaf nachzuholen. Immer wieder wache ich auf und höre irgendwo Kais Bissanzeiger piepen. Gerne hätte ich ihm geholfen, aber ich war nach all den Strapazen einfach platt. Als ich gegen Mittag aufwache, grinst mich ein übermüdeter, aber auch überglücklicher Kai an: drei Karpfen hat er über den Vormittag verteilt fangen können. 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Wir entscheiden uns einen Zwischenstopp an der Rhone einzulegen und erreichen den Fluss nach einer kurzen Polizeikontrolle ohne weitere Zwischenfälle. Langsam fließt sie vor uns dahin, doch dieser Anblick ist nichts im Vergleich zu dem, was uns gegen Abend erwarten würde: Mistral! Von vorbeifahrenden Franzosen vorgewarnt, erleben wir schon die zweite Sturm-Nacht auf diesem Tripp. Am nächsten Morgen ist gefühlt alles sandgestrahlt. Zwar hatten wir in den Abendstunden noch probiert, unsere Ruten mit dicken Steinmontagen abzulegen, doch bei Mistral auf dem Faltboot, noch dazu auf einem so großen Fluss, wäre lebensmüde und keinen Fisch wert – so unsere Meinung.Alles auf eine KarteEin Zwischenstopp bleibt uns noch und wir setzen an einem Flachlandsee in Zentralfrankreich alles auf eine Karte, um doch noch den Abschlussfisch unserer Tour zu fangen. Doch der Kälteeinbruch, gepaart mit eiskaltem Nord-/Ostwind vernagelt allen Fischen wohl die Mäuler. Kai macht sich am nächsten Morgen auf den Heimweg nach Luxemburg, aber ich habe noch ein Ass im Ärmel! Eine kurze Sprachnachricht später, verabrede ich mich mit Kumpel Guido an einem kleinen Fluss, der sich durch die Grenzregion schlängelt. Hier sollen Karpfen schwimmen? Zweifel kommt kurz auf, aber Guido zeigt mir ein paar Fangbilder und ich bin wieder Feuer und Flamme. Nach einem entspannten Plausch und leckerem Abendessen versuche ich, etwas Kraft zu tanken und platziere in den Morgenstunden zwei Ruten unmittelbar vor meinen Füßen. Innerhalb kürzester Zeit gelingt es uns, gleich drei Flusskarpfen zu fangen. Davon zwei wunderschöne, alte Spiegler, die den Fluss bestimmt seit vielen, vielen Jahren ihr Zuhause nennen – der perfekte Abschluss der Frankreich-Tour! Mit etwas Wehmut verlasse ich Frankreich und passiere die Grenze, ohne auch nur einen einzigen Beamten dort zu sehen.Zwei Wochen mit unglaublich vielen Eindrücken, Rückschlägen und Glücksmomenten liegen hinter uns. Kai, es war mir ein Fest! Drücken wir die Daumen, dass der Lockdown bald endlich ein Ende hat!Zu den anderen Lockdown-Blog Parts von David geht es hier entlang:https://www.carpzilla.de/stichworte/lockdownSchon in Kürze machen sich die beiden wieder auf, um in ein neues Abenteuer zu starten, seid gespannt!

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