Im frühen Frühjahr 2022 entschied ich mich, die ersten Monate des Jahres an einem Szenepool zu verbringen. Dieser See ist für mich kein Unbekannter, da ich ihn seit nun erstaunlicherweise zehn Jahren immer mal wieder befische. Er hat seinen ganz eigenen Reiz, aber auch seine ganz eigenen Schattenseiten. So durfte ich dieses Jahr auch die ein oder andere negative Erfahrung erleben. Vielleicht waren es die Schattenseiten des Social Media? Stetig wurde von Einzelnen Druck aufgebaut, dass keine Informationen über den See preisgegeben werden dürften. Umso erstaunlicher war es, dass es am Ende gerade eine dieser Personen war, die selbst ein Bild postete, welches neben einem der größten Fische des Sees auch den See selbst erkenntlich im Hintergrund zeigt. Ich bin froh, dass mich diese Stimmung nicht hat anstecken lassen, denn ich war ansonsten in einer verdammt guten Gesellschaft. Zudem war es unser bestes Frühjahr, das wir je geangelt haben, und vielleicht auch werden. Hierbei werde ich es in dem Bericht allerdings belassen, so wie ich es schon seit Tag eins an dem Gewässer getan habe, damit wir in Zukunft alle noch gemeinsam Hand-in-Hand an diesem tollen Gewässer angeln dürfen.
Nachdem ich im Juli die Segel strich, befischte ich einen See direkt bei mir vor meiner Haustüre. Der vom Verein angelegte Steg lud an fast jedem Sommerabend zum Abkühlen und Entspannen ein. Einfach genial, wenn das Angeln und Füttern dadurch perfekt mit der Freundin genossen werden kann. Doch so wie ich bin, ist so etwas selten von langer Dauer. Meistens sind es Ziele, die mich anspornen. Außerdem hatte ich mal wieder Lust, mir die Nächte mit meinem besten Freund Hendrik um die Ohren zu schlagen. Da ich einen Wunschfisch, und Hendrik einen Zielfisch in ein und demselben Gewässer hatten, bot es sich sogar regelrecht an, den Rest des Sommers und den Herbst gemeinsam zu fischen. Da beide Fische auch in dem gleichen Areal zu erwarten waren, ließen sich unsere Interessen perfekt vereinen. Also begannen wir die Stellen vorzubereiten und starteten mit penibler Planung. Wir wollten einzelne Nächte angeln, um am Ende des Herbstes eine Pause einzulegen, den Fische Ruhe zu gönnen, um die Stelle dann für mindestens sieben Nächte am Stück zu beangeln. So konnte ich Hendriks Zielfisch bereits vor zwei Jahren überlisten. Während Hendrik meinen Wunschfisch bereits im letzten Jahr inmitten einer Serie von schnellen Nächten fangen konnte.
Mit einem sehr guten Gefühl starteten wir in die erste Session. Was wir hier erleben durften, war jenseits des Erwartbaren an diesem Gewässer. Bereits bis zum Dunkelwerden, konnten wir sieben Fische fangen – Wahnsinn! Wenn das mal kein guter Start in die Kampagne war. Bis zum Morgen kamen vier weitere hinzu. Da wir nach einer langjährigen Freundschaft Fisch auf Fisch angeln, konnten wir also beide eine sehr gute Session verzeichnen. Wir waren zuversichtlich, dass wir alles richtig machten, um unsere anvisierten Fische zu fangen.
Also trafen wir uns genau eine Woche später wieder an dem Spot. Nachdem ich meine rechte Rute legte, nahm ich meine Taucherbrille, um etwas Ausschau zu halten. Dabei fiel mir auf, dass die soeben gelegte rechte Rute nicht ideal liegen kann, da ich die Montage nicht ausfindig machen konnte. Also legte ich diese neu und fing an nach einer geeigneten Stelle für meine linke Rute zu suchen, da wir vier Ruten zur Verfügung hatten, aber nur drei Stellen sinnvoll vorbereiten konnten. Nach kaum fünf Minuten sah ich Hendrik mit meiner Rute in der Hand, total strahlend und überzeugt davon, dass ein großer Fisch am anderen Ende der Schnur hängt. Leute, was soll ich euch erzählen?! Ich nahm die Rute in die Hand, und nach einem kurzen, aber heftigen Drill, landete ich meinen Wunschfisch. Wie krass ist das denn bitte?! Die Rute lag keine zehn Minuten in Summe, und der Supreme Baits SupZym Wafter Prototyp bringt mir den einzigen Fisch, in einem See über 100ha, den ich ins Auge gefasst habe. Und das in der zweiten Session. Würde ich es nicht selber erlebt haben, hätte ich es für Träumerei gehalten.
Die nächsten Sessions vergingen wie im Fluge, und Alles lief nach Plan, sodass nach aufwendiger Vorbereitung, nun endlich unsere ersehnte Woche am Wasser begann. Streich eins ist uns mit meinem Wunschfisch gelungen. Gelingt uns auch Streich Nummer zwei?
Die linke Rute lag keine drei Minuten als der Bissanzeiger zu schreien begann. Viel besser konnte die Session nicht starten. Hendrik legte sofort einen 25kg+ Fisch auf die Matte – unglaublich! Dabei gibt es in dem Gewässer normalerweise nur drei davon. Wir kamen so richtig in den Flow und funktionierten perfekt im Team. Es lief wie am Schnürchen. Wir genossen die Farben des Herbstes und ließen unsere Seele baumeln. So wirklich große Fische kamen in den nächsten 48h nicht, aber dafür konnten wir einige Fische auf der Habenseite verbuchen. In der dritten Nacht veränderte sich das Wetter. Es wurde kalt und die Temperaturen sanken bis knapp über den Gefrierpunkt. Die Bissfrequenz sank schlagartig, doch der nächste Biss brachte wieder einen richtig Dicken.
Hendrik durfte wieder sein bestes Lächeln aufsetzen, denn die Waage schlug erneut über die 25-Kilo-Marke. Was die Wafter Prototypen da an Bigfish produzierten, war schlicht und ergreifend kaum zu begreifen. Wir genossen die nächsten Tage und auch ich durfte zwei Fische über 20kg in die Linse halten. In meinen letzten Angelminuten der Session, wurde es sogar noch einmal sehr gewichtig. Die Waage blieb bei 24,5kg stehen. Was wir hier erlebten, glich einer absoluten Traumsession. Doch Hendriks Zielfisch hatten wir leider verfehlt.
Die Session liegt nun seit zwei Tagen zurück und ich sitze am Schreibtisch und verfasse diese Zeilen. Für mich beginnt nun die Vorbereitung einer Session in Frankreich. Hendrik hat aber all seine Motivation gebündelt, und ist am Wasser geblieben. Ich drücke ihm ganz fest die Daumen, dass der nächste Biss dieser eine ist, nachdem er sich sehnt!