Es gibt keine echtere, spannendere Methode, auf Karpfen zu angeln, als an der Oberfläche! Doch das will gelernt sein. Marc Voosen hat sich in dieser Taktik reichlich Skills erarbeitet in den vergangenen Jahren und gibt dir fünf Top-Tipps, die mehr Fisch bedeuten!
1. Keep it light
Beim Oberflächenangeln muss man zum einen oftmals Meter machen, um immer wieder nach Fischen Ausschau halten zu können und zum anderen gilt es nicht selten, sich mit Sack und Pack einen Weg durch tiefstes Unterholz zu bahnen. Weniger ist also mehr! Mein Set Up wie folgt zusammen:
- Eine Sling Mat: In dieser Matte, welche wie eine große Hängematte gefertigt ist, passen mein Kescher, meine 6ft Rute, sowie zwei oder drei Baguettes und einiges an Tackle. Dazu lässt sie sich bequem über der Schulter tragen.
- Scope Kescher und 6ft Scope Sawen Off: Ein Kescher mit teleskopierbarem Stab. Alles andere als ein Spielzeug, konnte ich mit dem Blank doch schon Fische bis 25Kilo fangen. Die Rute transportiere ich in einem Utility Skin. Einem kleinen Futteral, welches sich, nach dem die Rute entnommen wurde, bequem als Bauchtasche tragen lässt.
- Ein kleiner Rucksack: In diesem stecken Wasserschuhe aus Neopren, welche ich brauche, um ein paar Meter in den See waten zu können. Außerdem eine Tüte Floater, ein Röhrchen PVA, meine Kamera und eine Tasche mit Kleinzeug wie Haken, Schere, Bread Bombs und anderen Kleinigkeiten.
2. Oft ist sinkend besser
Gerade an den ersten warmen Tagen stehen die Fische zwar hoch in der Wassersäule, so das wir sie sehen können, jedoch sind sie noch nicht gewillt nach oben zu fressen. In diesem Fall sind die sinkende Brotflocke und neuerdings der gute alte Tauwurm mit ein bisschen Styropor am Haken meine absoluten Geheimwaffen. Dem in Zeitlupe sinkenden und sich windenden Wurm kann fast kein Fisch widerstehen und er lässt sich am richtig abgestimmten Gerät auch prima werfen.
3. Bread Bomb for the win
Was habe ich dieses Stück Gummi lieben gelernt. Einfach auf den Haken gezogen wie einen Kicker oder Line Aligner kann man in eine Bread Bomb locker ein halbes Brötchen quetschen. Kurz ins Wasser getunkt, bekommt dieses richtig Gewicht, was Würfe bis zu zwanzig Metern zulässt. So kommen Fische in Reichweite, welche wir normalerweise niemals erreichen würden.
4. Lerne dein Handwerk
Ernsthaftes Oberflächenangeln kann monotones Ansitzangeln zur richtigen Zeit um Längen schlagen. Wichtig hierfür ist aber, seine Erfahrungen zu machen und zu lernen. Extrem wichtig ist es zum Beispiel, die Zugroute der Fische vorhersagen zu können, um diese so anzuwerfen, dass sie zwar den Weg der Brotflocke kreuzen, deren Aufschlag aber nach Möglichkeit nicht mitbekommen. Auch gibt es Situationen in denen es mehr Sinn macht, die Fische erst durch eingebrachtes Futter unvorsichtig zu machen, während ich an anderen Tagen nur mein Stück Brot am Haken bevorzuge. Auch den Wind gilt es zu lesen, um Futter und Hakenköder auf die Fische zutreiben zu lassen. Das ist tausend Mal unauffälliger als diese anzuwerfen.
5. Wenn Weite Fisch ist
Ich verwende oftmals alte Brotstücke in PVA zusammen mit einigen Floatern und ein paar kleinen Kieseln. Diese Kombination im Strumpf lässt sich mit der Zwille viel weiter schießen als die losen Zutaten. Wenn Die Fische komplett außerhalb meiner Reichweite stehen, kommt eine Bolt Machine (ein großer schwimmender Spirolino) zum Einsatz. Mit diesen lassen sich Reichweiten von bis zu 80 Metern erzielen (wenn auch nicht an der 6ft Rute) und man kann Brotflocken oder Floater mitten im See anbieten.
So und jetzt rüste dich und warte auf die anstehenden warmen Tage. Denn Oberflächenangeln bietet dir vor allem eines, den ultimativen Kick! Das ist wirklich angeln in seiner reinsten Form und lässt mich die Spannung wieder so spüren wie als kleiner Junge.
Marc Voosen
P.S.: Hier noch ein cooler kleiner Clip für die nötige Ration Motivation :-)