Ein Roadtrip in Richtung Süden, geprägt von Urlaubsflair, wunderschönen Fischen und echtem Abenteuer-Feeling ist wohl der Traum eines jeden Karpfenanglers. Doch er bringt auch unscheinbare Tücken mit sich, die ihn schnell zum Alptraum werden lassen können. Wie ihr eure nächste Sommertour planen solltet, erzählt euch heute Ben Versemann und gibt euch 5 Top Tipps:
5 Trip-Tipps
Der Sommer ist zusammen mit dem Frühling die wohl beste Zeit für einen Roadtrip. Es ist warm, man kann baden, die Tage sind schön lang, man kann eigentlich überall fangen und bekommt den vollen Urlaubsflair. Es gibt doch nichts Geileres, als eine Tour durch Frankreich zu machen und die verschiedensten Gewässertypen vom Gebirgsstausee bis hin zum Fluss zu befischen und evtl. überall einen Fisch zu fangen. Solche Trips lassen dich als Angler wachsen, denn jedes Gewässer ist anders und erfordert eine andere Herangehensweise. Das bringt dich als Angler weiter. Ich selbst liebe solche Touren und habe schon ein paar solcher Trips gemacht und auch schon an zehn Gewässern in nur zwölf Tagen geangelt. Dieser Trip zählt auch noch heute als einer meiner geilsten überhaupt. Von daher möchte ich Euch hier 5 Tipps mit auf den Weg geben, damit auch euer Roadtrip ein voller Erfolg wird.
Eine gute Vorbereitung ist Pflicht
Starte ich in einen solchen Roadtrip, dann habe ich bereits Tage vorher alles fertig. Alles zusammengesucht, was ich brauche und gecheckt, ob ich wirklich alles dabeihabe, um auch ja nichts zu vergessen. Das geht hin von der E-Spule bis zum Flick Set für das Boot. Was mir aber noch wichtiger ist, dass mein Tackle einsatzbereit ist. Die Ruten sind vormontiert, die Rigs vorgebunden. Somit kann ich am Platz angekommen sofort meine Ruten ins Wasser bringen und verliere nicht unnötig Zeit bei vielleicht nur einer kurzen Nacht am ersten Gewässer. Zudem verstaue ich alles, was ich nicht sofort benötige oder Ersatz ist, (wie auch überschüssiges Futter) in Taschen, die im Auto bleiben können.
Beschränke dich auf das nötigste
Gerade wenn Ihr in kürzester Zeit viele verschiedene Gewässer oder auch ein Gewässer an mehreren Stellen ausprobieren wollt, solltet ihr wirklich darauf achten, was mitgenommen wird oder was doch lieber daheimbleiben kann. Zwar muss man bei so einem Trip für alle Eventualitäten vorbereitet sein, um mit allen Gegebenheiten klarzukommen, aber vielleicht tut es ja auch der kleine, leichte Schirm anstatt des großen sperrigen Zeltes und lässt die große Tasche für die kleine Tasche weg. Solche Dinge summieren sich ganz schnell und es gibt nichts Schlimmeres, als jedes Mal wieder haufenweise Tackle zusammen zu packen und anschließend alles wieder auszuladen und aufzubauen. Das zerrt an der Motivation, um vielleicht doch noch mal eben für eine kurze Nacht zu moven oder ein anderes Gewässer anzufahren.
Der Weg ist das Ziel
Bei einem Roadtrip sollte man im Vorfeld schon mal eine Route festlegen und potenzielle Gewässer raussuchen, die man evtl. befischen möchte. Das hilft ungemein und man muss nicht unterwegs noch großartig suchen, was aber auch möglich ist. Schlau ist es, sich einige Gewässer rauszusuchen, die nicht weit voneinander entfernt liegen. Somit erspart ihr euch lange Autofahrten und verliert nicht einen ganzen Tag, weil ihr von Nord nach Süd fahren müsst. Plant eure Tour in Etappen. Wollt Ihr ganz runter in den Süden, macht doch vielleicht für eine kurze Nacht im Norden halt und teilt die lange Fahrt. Bei solch einer Tour sollte der Weg das Ziel sein und nicht der Riese. Natürlich ist es immer möglich, auch einen oder mehrere große Fische auf so einer Tour zu fangen, aber oftmals ist es nicht so. Erfreut euch an dem, was Ihr erlebt und aus dieser Tour macht. Jeder Fisch, den ihr an einem Gewässer fangen könnt, ist etwas Besonderes, egal ob groß oder klein.
Der richtige Partner
Die Wahl des richtigen Angel-Buddies ist wichtiger als jede Vorbereitung. Verliert euer Kollege die Lust, ist die ganze Tour im Eimer, bevor sie überhaupt erst richtig angefangen hat. Beide sollten dieselbe Einstellung teilen, nicht unbedingt immer einer Meinung sein, aber dafür kompromissbereit und etwas erleben wollen. Seit euch bewusst, dass so ein Trip nicht viel mit Entspannung zu tun hat. Viel schleppen und viel Autofahren stehen meist auf dem Tagesprogramm, und das, um irgendwo eine kurze Nacht oder auch zwei zu fischen. Viele habe ich gesehen, die schon nach wenigen Tagen heimgefahren sind, weil sie nicht einer Meinung waren, und so sollte kein Urlaub enden.
Bleibt mobil
Um erfolgreich zu sein, bleibt mobil. Festbeißen, um jetzt unbedingt einen fangen zu wollen macht keinen Sinn, denn ruckzuck sind drei, vier Tage rum. Habt ihr ein Gewässer, an dem nach einer Nacht nichts ging, versucht entweder einen neuen Platz zu befischen oder sucht gleich ein neues Gewässer auf. Habt Ihr einen See gefunden und konntet Fische fangen und es gefällt euch, dann hängt noch eine zweite oder dritte Nacht hinten dran. Verschafft euch, bevor Ihr irgendwo blind die Ruten auslegt, einen Überblick über das jeweilige Gewässer. Haltet Ausschau nach Fischen. Das Gute im Sommer, und davon könnt ihr davon ausgehen, dass die Fische im ganzen See verteilt sind und man FAST überall die Chance hat, einen zu fangen. Eine Drohne kann sehr hilfreich sein, um sich einen guten Überblick von oben zu verschaffen und so die Fische vielleicht ausfindig zu machen. Wer im Fisch angelt, der wird auch schnell fangen.
Wie bereits gesagt finde ich solche Trips megageil. Neues zu erleben und die unterschiedlichsten Gewässer auf nur einer Tour zu befischen ist eine spannende Angelei. Man weiß nie, was einen erwartet. Gerade an neuen unbekannten Gewässern kann man immer eine Überraschung im positiven wie auch negativen erleben. Ich kann jedem nur raten, einen solchen Roadtrip selbst einmal zu machen. Ich werde in nur drei Wochen meinen nächsten dreiwöchigen Trip starten und kann es kaum noch abwarten, bis es endlich wieder losgeht.