Suche
Watercraft / 04.05.2021

Thomas Talaga: Immer auf der Suche

Wie sagt man doch so treffend: Wer rastet, der rostet! Doch trifft dieser Ausspruch eigentlich auch auf die Gewässerkenntnis zu? Ich meine, ja! Denn selbst wenn ich ein Gewässer bereits über einige Jahre hinweg kenne, so verändert es sich trotzdem mit der Zeit. Dies gilt umso mehr, wenn es sich hierbei um einen Fluss handelt. Im Grunde genommen hinterlässt jedes Hochwasser seine Spuren. So manches Highlight wird hierbei weggespült und auf der anderen Seite entstehen wiederum neue und interessante Bereiche. Nicht umsonst sagen hier echte Kenner: Flussangeln ist richtig harte Maloche, da bekommen Sie wirklich rein gar nichts geschenkt! Ich glaube, Sie wissen schon wovon hier die Rede ist. Aber selbst in einem statischen Gewässer, wie einen Natur- bzw. Baggersee bleibt nicht immer alles wie gehabt. Allein ein mit der Zeit stetig zunehmender Angeldruck kann Veränderungen der Verhaltensweise von unseren Lieblingen nach sich ziehen. Und wenn man einfach locker annimmt, das wird schon alles wieder so losrennen, wie es auch im vergangenen Jahr der Fall war, dann kann dies wahrhaftig in einem mega Trugschluss enden. Oha, da kommen bei mir glatt die Erinnerungen an den Saisonstart des vergangenen Jahres hoch. Hier war ich gleich an drei höchst unterschiedlichen Wassern unterwegs. Einerseits startete ich an einem Fluss und ein klein wenig zeitversetzt auch an zwei Kiesgruben. Richtig gelesen, diese Gewässersparte war gleich doppelt mit von der Partie. Allerdings mit komplett verschiedenen Gesichtern. Einmal nur ein paar Hektar klein und sehr schön flach. Und das andere Mal richtig heftig groß und tief.

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Doch nun aber der Reihe nach. Zunächst stand ja mein Lieblingsfluss auf dem Plan. Doch hier lief eigentlich alles fett und komplett gegen den vielgepriesenen Strich. Vom Zeitplan her endete gerade einmal der Februar. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nur mit hübsch netten Wetterkapriolen zu kämpfen. Immer wenn es gerade losgehen sollte, machte mir ein Kälteeinbruch den Gar mal so richtig schön aus. Keine Frage, mich zog es natürlich trotzdem ans Wasser. Nur leider waren die Ergebnisse nicht ganz so prickelnd. Jeder Fisch war nun wirklich hart erkämpft. Auf der anderen Seite allerdings auch genau deswegen umso erfreulicher. Harte Arbeit erfordert nun einmal auch einen verdienten Lohn! Und den bekam ich in der Form eines markanten und ellenlangen Spieglers, den ich bis dahin noch nicht kannte…

Das Ganze funktionierter allerdings nur so lange, bis mir auffiel, dass ich hier nicht mehr ganz so allein war. Bei meinen regelmäßigen Vorbereitungen blieben mir eine Reihe von kleineren Veränderungen nicht gänzlich unbemerkt. Und allerspätestens als ich an einem frostigen Tagesanfang um die Ecke bog, holte das Unheil zu seinem Gegenschlag aus. In der Silhouette der beginnenden Morgendämmerung ließ sich mitten auf dem Platz ein fettes Zelt erkennen. Ach was sage ich, nicht eines, nein sogar ganze zwei Anglerbuden. Da stand ich nun mit Sack und Pack bewaffnet und musste unverrichteter Dinge wieder abdackeln. Auch wenn dies hier nicht das erste Erlebnis dieser Art war, so ließ sich meine Frustration nicht wirklich verbergen. Dafür bin ich hier jedenfalls nicht immer schön regelmäßig zur Vorbereitung dieser Stelle angefahren. Und dass ich im Nachhinein auch noch erfahren durfte, dass die Jungs sehr genau wussten, was sie hier taten, macht die Geschichte noch einige Nuancen fieser. Diesen Platz habe ich nach diesem netten Erlebnis besser aufgegeben. Vielleicht lässt sich das auch für Außenstehende nachvollziehen, denn für andere ein wohliges Nest herzurichten ist nicht so wirklich meine Sache.

Was sagte ich zuvor noch: drei Gewässer? Nein, mit diesem Erlebnis waren es nur noch ganze zwei. Nun war zunächst der flache See an der Reihe. Bei 6 Grad Celsius Wassertemperatur und im Anschluss an eine frostige Nacht, gab ich hier mein Saisondebut. Passend dazu blies mir auch noch eine steife Brise entgegen. Im Morgengrauen hatte diese Laune der Natur jedenfalls kein Lächeln in mein Gesicht gezaubert. Noch dazu bekam ich bei meiner kleinen, jedoch üblichen Vormittagssitzung nur eine einzige Aktion. Ehrlich gesagt, hatte ich mir da schon etwas mehr erhofft. Da mir allerdings auch die nächsten beiden Kurzsessions ein vergleichbar schlechtes und sogar ein noch schlechteres Resultat einbrachten, überdachte ich meinen Plan noch einmal gründlich. Normalerweise hätte ich hier zu diesem Zeitpunkt bereits den einen oder anderen Fischkontakt mehr verzeichnen müssen. Dem war allerdings keineswegs so. Und während dieser Zeitspanne habe ich auch nur einen einzigen Karpfen buckeln gesehen. Und dieser Rücken war nicht einmal unbedingt in der direkten Umgebung meines Angelbereiches. Auch wenn ich gelinde gesagt noch etwas skeptisch war, so ließ ich mich von genau diesem einen sichtbaren Carp anleiten. Ich präparierte nun exakt diesen Bereich mit ein paar Ködern vor.

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Gleich der zweite Kurzansitz brachte drei fette Überraschungen an den Tag. Richtig, eigentlich hätte ich sagen müssen: „erst der zweite Kurzansitz!“ Warum? Den ersten Versuch hatte ich so richtig schön verdaddelt. Obgleich ich nicht der Typ bin, der alles auf eine Karte setzt, so hatte ich es diesmal trotzdem getan. Asche auf mein Haupt! Ich hatte nämlich voll und ganz auf auffällige Köder gesetzt. Beim zweiten Versuch sollte mir dieser Fehltritt zum Glück nicht wieder unterlaufen. Vielmehr setzte ich nun auf meine gut bestückte „Reservebank“. Unauffällige Wafter brachten schließlich die Wende. Und trotzdem war es für mich kaum zu glauben. Hier hatte ich schließlich in jedem Frühjahr einfach immer spektakulär mit meinen krassen „Leuchttürmen“ abgeräumt. Doch irgendwann muss augenscheinlich eine jede Ära auch ein Ende finden. So auch in diesem Fall. Denn die nachfolgenden Sessions brachten wiederum dieselben Resultate. Kaum zu glauben, meine „heißen Fluos“ versagten einfach auf ganzer Linie. Dementgegen räumten die grauen Mäuse mal so richtig kräftig ab.

Thomas Talaga: Immer auf der Suche

Oh ja, zu diesem Zeitpunkt war ich auch bereits an Wasser Numero 3 aktiv. Damit war allerdings nicht das Drillen gemeint – in diesem Punkt blieb ich nämlich meiner Linie ganz treu, denn bisher bekam ich dort nicht den Hauch einer Aktion. Zunächst ließ ich mir das noch so ein wenig gefallen, schließlich war es hier in der Vergangenheit nie ein Zuckerschlecken gewesen. Doch irgendwann war ich an dem Punkt angekommen, da passte es zum Blanken einfach wettertechnisch viel zu gut. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass sich hier ebenfalls etwas sehr Entscheidendes, jedoch komplett Unsichtbares gegen mich verschworen hatte; und selbst mein Bauchgefühl ließ nichts Positives erahnen. Kurzentschlossen begann ich, zweigleisig zu planen. Daher bereitete ich gleich zwei Stellen vor und hielt sie unter Beobachtung. Und siehe da, auch wenn der erste Versuch am zweiten Platz keine Aktion einbrachte, beim zweiten klingelte es mal so richtig nice. Ein netter Bekannter mit rekordverdächtigen Ausmaßen brachte mich zurück in die Spur. Und damit war es noch längst nicht genug, denn jetzt klappte es wirklich gut sowie auch regelmäßig. Und mal ganz ehrlich von der Seele geplaudert: Manchmal benötige auch ich das entscheidende Quäntchen Glück, um wieder auf Kurs zu kommen. Und wenn das Ganze dann noch auf echter und reeller Arbeit basiert, ja dann darf ich auch zu Recht stolz darauf sein!

In diesem Sinne: Ich wünsche Ihnen allen einen mega Saisonstart und dicke Erfolge auf ganzer Linie!

Thomas Talaga 

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