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+ Kolumnen / 17.01.2023

Thomas Talaga: Ganz einfach und doch überlegt

Mein letzter Beitrag dieser Kolumne endete mit der Sichtigkeit von Gewässern. Ich würde lügen, wenn ich mir bei einem für mich neuen Gewässer nicht zuerst einen Überblick zu den optischen Gegebenheiten verschaffen würde. Und dabei spielt neben dem Drumherum, der Wassertiefe und Struktur auch die Sichtigkeit eine entscheidende Rolle.

Thomas Talaga: Ganz einfach und doch überlegt

Sei keine Warntafel!                                                                                                                                                  

In klaren Wassern finden sich unsere beschuppten Freunde zu einem erheblichen Teil mit ihren Augen zurecht; darüber sollten wir uns im Klaren sein. Warum? Ganz einfach: Dieser Umstand hat umfangreiche Auswirkungen auf unsere Angelei. In dieser Kategorie von Gewässern nehmen die Karpfen weitaus mehr wahr, als uns letztlich lieb sein kann. Im direkten Sinne bedeutet dies, dass wir uns umsichtig und behutsam am Wasser bewegen sollten. Nicht selten passiert es nämlich, dass wir bei einer unbedachten Gangart quasi mit der Warntafel auf uns aufmerksam gemacht haben. Wenn wir dabei nur einen einzelnen Karpfen verschrecken, nimmt dieser oftmals die komplette Kompanie mit auf die Flucht. Ärgerlich, ist damit doch zumeist schon der Grundstein für einen Blank gelegt. Und was noch viel schlimmer ist: In der Regel bekommen wir von dem ganzen Dilemma rein gar nichts mit. Uns wird dann nur der Umstand bewusst, dass mal wieder nichts gebissen hat. Schuld waren dann wahrscheinlich das Wetter und der Luftdruck… Ist doch fast immer so!

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Klares Wasser, graue Mäuse       

Worüber wir uns allerdings auch bewusstwerden sollten, ist nachfolgender Umstand: Orientieren sich die Fische ganz allgemein im sichtigen Wasser mit ihren Sehorganen, dann werden sie dies auch bei der Nahrungssuche so halten. Und auch diese nicht ganz so banale Kleinigkeit sollte sich immens auf unsere Herangehensweise auswirken. Steht damit doch zeitgleich fest, wie sie unsere Ködergaben wahrnehmen. Dann leuchten unsere Baits in einem noch weitaus effektiveren Licht. War ich früher in solchen Wassern mit grellen, farbigen Ködern extrem erfolgreich, so würde ich das Ganze heute längerfristiger überdenken. Viel zu oft schon habe ich nämlich die daraus resultierende Reaktion der Karpfen mit eigenen Augen gesehen. Zusammenfassend: Positiv war diese in der jüngeren Vergangenheit nur selten! Zumeist bekam ich Karpfen zu Gesicht, die einen auffälligen Futterteppich mit einer panischen Flucht quittierten. Augenscheinlich konnten sie bereits auf eine Vielzahl von negativen Erfahrungen zurückblicken. Wie sagt man doch so schön: Ein gebranntes Kind scheut das Feuer! Und vor diesem Lerneffekt machen auch unsere Karpfen keinen Halt. Von daher würde ich heutzutage in klaren Gewässern viel eher auf ein dezenteres Futterangebot setzen; weniger auffällige Angebote sind den Eyecatchern oftmals haushoch überlegen. Das Stichwort lautet dann „graue Mäuse“. Selbst wenn es um mein geliebtes Chod Rig geht, so setze ich heute unter den schon beschriebenen Umständen nur noch recht selten auf „meine“ Fluoro Pop Ups. Denn auch in dieser Hinsicht war ich mit einer klar dezenteren Gangart weitaus besser bedient.

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Leb deine Fantasien im Trüben aus!

Gänzlich anders schaut es hingegen aus, wenn ich im „Trüben“ fische. Bei einem naturgetrübten oder mit einer gewissen Färbung versehenen Gewässer nutzen die Karpfen nämlich den verbleibenden Rest ihrer Sinne weitaus mehr als ihr Augenlicht. Gerade deshalb sollten wir natürlich auch exakt darauf anspringen und uns diesen Umstand zunutze machen. Jetzt schlägt somit wieder die Stunde des Hausierens. Schön auffällig zu fischen, kann nun den entscheidenden Unterschied ausmachen. Und selbst ein Futterplatz, den ich mit einigen netten „Pralinchen“ aufpeppe, zeigt unter diesen Umständen seine unübersehbare Wirkung. Um dieser Erkenntnis gerecht zu werden, eignen sich hervorragend gesoakte oder auffällig farbige Baits. Im erwünschten Extremfall darf so eine Finesse auch gern beide Varianten vereinen. Auch die Stunde der Fluoros ist nun wieder gekommen. Der Fantasie sind unter diesen Gegebenheiten wirklich keine Grenzen mehr gesetzt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der ersten gedanklichen Entwicklung von sensationellen Strategien für die neue Saison.

Thomas Talaga

Thomas Talaga: Ganz einfach und doch überlegt

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