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Watercraft / 09.08.2022

Thomas Talaga: Die richtige Gewichtsklasse, Part 1

In welcher Gewichtsklasse spielen Sie denn so mit? Ja richtig gelesen, ich finde die Gewichtsklasse nicht ganz so belanglos wie man denken könnte. Entschuldigen Sie bitte, natürlich meine ich damit nicht Ihr Körpergewicht! Vielmehr ist damit das Gewicht gemeint, mit dem Sie Ihre Montagen ins Wasser befördern, bzw. sie ebenso am Spot des Gewässergrundes halten.

Ein Christbaum mit 200 Gramm im Gepäck

Und ja, logischerweise kommt es sehr wohl auf die Bedingungen und die jeweilige Situation drauf an. Als Beispiel hierfür kann perfekt mein kleiner Fluss herhalten. Dort schwimmt tagtäglich so viel Mist, wie Wasserpflanzen, Gras, Blätter aber auch Müll stromab, da bleiben 100 Gramm keine paar Minuten liegen. Und fängt die Montage erst an zu wandern, dann sind satte Hänger des Hakens vorprogrammiert. Mit fetten Grippa-Bleien von deutlich über 200 Gramm lässt sich das allerdings um einige Zeit verlängern. Wenn aber die im Wasser befindliche Schnur erst einmal wie ein gut mit Lametta und Gedöns bestückter Christbaum ausschaut, bringt auch so ein heftig voluminöses Gewicht nicht mehr ganz so viele Vorteile.

Thomas Talaga: Die richtige Gewichtsklasse, Part 1

Was geht im Nahbereich?

Doch schauen wir mal eher auf einen weit üblicheren Fall. So zum Beispiel beim Fischen im Uferbereich oder auf lockerer Wurfweite. Das Ganze dann zudem noch im Stillwasser ohne jegliche Strömungsambitionen. Zum Befischen eines solchen Szenarios spielt das Bleigewicht wohl eher eine untergeordnete Rolle. Hier wären 2 Unzen, also 56 Gramm vollkommen ausreichend. Und ja, auch die Verwendung von 4 bis 8 Unzen, 112 bis 224 Gramm, wären durchaus möglich. Mal Hand aufs Herz, was wäre denn da Ihre Wahl? Ich bin einmal etwas kess und behaupte, dass die weitaus meisten Kollegen nun auf Gewichte von rund 100 bis 125 Gramm setzen. Na bitte, ich sehe schon, Sie gehören auch dazu! Doch seien Sie sich einer Sachlage gewiss: Anders als die anderen wird dies gewiss nicht sein! Und das Standardverhalten muss für echt erfahrene Fische bereits ein steinalter Hut sein, oder etwa nicht?

Standardkombi = Misserfolg?

Zu diesem Thema fällt mir eine Filmszene ein, die es echt in sich hatte. Dort war ein wahrlich guter Schuppi zu sehen, der offensichtlich auf Nahrungssuche war. Ach ja, natürlich lag auch eine Montage am Grund. Der feiste Karpfen schien fast schon mit der beköderten Montage zu spielen. Im Verlauf von wenigen Minuten nahm er immer wieder den Köder samt Haken auf und hob dabei sogar oftmals auch das Blei an. Darauf folgte dann ein scheinbar kontrolliertes Ausspucken der Hakenmontage. Nur wenige Male schien dies nicht so planbar zu funktionieren. Dann folgte, einige Augenblicke verzögert, ein kurzes und teils heftiges Kopfschlagen. Letztendlich fiel das Rig samt Blei ebenso wieder auf den Gewässergrund. Von Panik konnte auch hier absolut keine Rede sein, denn binnen weniger Augenblicke saugte der Schuppmann die Montage erneut ein.

Was ich vielleicht noch erwähnen sollte: Währenddessen wurde immer mal wieder eine Szene eingespielt, die den Rutenaufbau inklusive der Details am Ufer zeigte. In den meisten Fällen gab es einen einzelnen Pieper des Bissanzeigers zu hören. Doch das war beileibe nicht immer so. Manchmal blieb der betreffende Pieper, wie auch seine Kumpane nebenan, absolut stumm. Fast schon logisch, dass der optische Anzeiger, ein Swinger, sich hierbei nur minimal oder aber gar nicht bewegte.

Das Rig war eine absolute Standardmontage mit softem Vorfachmaterial, an der sich ein Wide Gape Haken befand. Der Köder wurde ganz seriös am durchgebundenen Haar angeboten. Eine Safety-Montage, welche mit einem Tropfenblei der 100 Gramm Klasse versehen war, vervollständigte das verwendete Setup. Von daher war auch hier alles sehr schön im üblichen Standard gehalten.

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Das gab mir zu denken!

Ich denke Sie können sich sicher vorstellen, dass mich diese Geschehnisse noch sehr häufig beschäftigt haben. Insbesondere gilt dies, wenn ich an Gewässern fische, die unter heftigem Angeldruck stehen. Es ist fast schon logisch, dass ich dann alles andere als auf das übliche Einerlei setze!

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Ich hoffe, dass ich Sie mit diesen Ausführungen etwas zum Grübeln verleitet habe. Im nächsten Teil dieser Kolumne gibt es dann weitere Einzelheiten zu dieser Thematik. Sollte Ihre Wissbegierde in der Zwischenzeit allerdings zur Hochform auflaufen, schauen Sie doch einfach einmal in eines meiner „Watercraft“-Bücher. Im Shop von Carpzilla werden Sie diesbezüglich natürlich ebenfalls fündig. Darin werden Sie mit Sicherheit auf die eine oder andere Antwort stoßen.

Ich wünsche Ihnen mächtig viel Spaß bei Ihren ganz persönlichen Rückschlüssen!

Thomas Talaga

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