Besonders im zeitigen Frühjahr wird unter Karpfenanglern ein Fehler vermehrt begangen. Dann wird oftmals schon mit der „großen Kelle“ gefüttert, als würde es kein Morgen mehr geben. Viele Kollegen lassen sich leider durch die ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu dieser fatalen Fehldiagnose verleiten. Nicht selten ist dies die zielsichere Sabotage eines möglichen, höchst willkommenen Fangerfolges.
Hand aufs Herz: Wenn ich meinen persönlichen Futtereinsatz zu dieser noch sehr frühen Zeit der Saison beziffern sollte, dann würden sich wahrscheinlich viele Mitangler ungläubig von mir abwenden. Ich denke, selbst wenn ich auch noch den kompletten Winter miteinbeziehe, dann füttere ich vielleicht bis Ende April / Anfang Mai 3 bis 5 Prozent meines Jahreskontingents. Und hierbei handelt es sich um eine nicht wirklich kleine Zeitspanne von rund 5 Monaten!
Der Schein trügt allzu oft. Was oben nach Frühling aussieht, muss unter der Oberfläche noch lange keiner sein!
Session bei kaltem Wasser
Als Beispiel könnte eine kürzlich unternommene Session sehr gut herhalten. Die Wassertemperatur lag zu Beginn dieses einwöchigen Fischens bei gerade mal 5,7 Grad Celsius. Das Gewässer, ein kleiner, recht flacher See, ist in der Vergangenheit recht gut besetzt worden. Und trotzdem fanden wir ein vollkommen „totes“ Wasser vor. Die noch immer anhaltenden kalten Nächte hatten den Karpfen so ziemlich jegliche Lust auf eine Nahrungsaufnahme ausgetrieben. Von daher war ziemlich klar: Wer nun nett füttert, der verliert! Und exakt dieses Motto befolgten wir zunächst. Ein kleines Händchen hochattraktive Baitpaste und ein mit Liquid angereichertes Grundfutter mit ein paar Hanfkörnchen, Maden oder abgezählte Dosenmaiskörnchen mussten vollkommen ausreichen. Im Sommer wäre so eine Miniportion vielleicht gar nicht bis zum Grund gekommen. Allerdings hatten wir den noch längst nicht. Schließlich hatten wir immer noch mit dem Ende des Winters zu kämpfen.
Auf jeden Fall gestaltete sich alles noch extrem zäh. Wir bekamen nicht den leisesten Hauch einer Aktion. Selbst am Pop Up gefischte Maden blieben vollkommen unangetastet. Von daher hielten wir mit unserem Futter auch weiterhin schön still. Lediglich das Experimentieren mit unterschiedlichen Spots und Ködern machte aus unserer Sicht etwas Sinn. Doch ganz ehrlich, eine Aktion erreichten wir auch damit nicht. Es wurde immer klarer, erzwingen konnten wir schließlich rein gar nichts.
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