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Watercraft / 21.04.2022

Thomas Talaga: Buffet oder alltägliches Einerlei, Teil 1

Für mich ist es keine Frage: ein guter Köder lässt unsere Fänge und Statistiken ganz rasch in ungeahnte Höhen schnellen. Und exakt deshalb sind mir meine Baits auch immens wichtig. Im Umkehrschluss sollte es dann auch die perfekte Strategie sein, immer mit seinen besten Ködern ans Wasser zu ziehen. Schließlich sollten damit dann auch die größten Erfolge Tag für Tag wiederkehren. Sie stimmen mir zu? Das ist sehr gut.

Skepsis und Probierfreude

Oder vielleicht doch nicht. Etwas skeptisch bin ich da schon. Ganz ehrlich, wenn ich mich als ein gutes Beispiel dafür mal anführen darf, bin ich davon nicht mehr so ganz überzeugt. Warum? Falls mir nämlich jeden Tag mein Lieblingsdessert angeboten würde, wäre ich spätestens nach einigen Tagen nicht mehr ganz so hot darauf. Irgendwann würde zumindest bei mir mit absoluter Sicherheit der Punkt kommen, an dem ich mich vielleicht über etwas eigentlich ganz Banales erheblich mehr freuen würde. Und ja, nicht, dass Sie einen völlig falschen Eindruck von mir erhalten: Ich bin alles andere als ein Kostverächter. Dafür kann meine Wohlstandskugel als glaubwürdigster und somit bester Zeuge herhalten.    

Thomas Talaga: Buffet oder alltägliches Einerlei, Teil 1Thomas Talaga: Buffet oder alltägliches Einerlei, Teil 1

Auch wenn ich Ihnen in meinen Büchern „Watercraft – Erfolgreich Karpfenangeln Teil 1 bis 3“ ja schon tiefblickende Einblicke in meine Futter- und Köderstrategien geboten habe, so gibt zu diesen Thematiken immer wieder neue Aspekte zu beleuchten. Insbesondere was Futterplätze betrifft, würde ich da niemals mehr zu „eingefahren“ agieren. Die Erfahrungen haben mir zweifelsohne gezeigt, dass auch die Karpfen so richtig Bock auf Abwechslung haben.

Rudis Resterampe

Stichwort „Buffetstrategie“! Grundsätzlich füttere ich immer mit mindestens zwei komplett konträren Ködersorten an. In Extremfällen sah mein Futtereimer aber auch schon weit eher nach „Rudis Resterampe“, als nach einem durchdachten Plan aus. So ein kunterbunter Mix an Boilies, deren Formen und Größen entlockte schon so manchem Kollegen ein mitleidig wirkendes Lächeln. Zumindest war dies zu Beginn und vollkommen spontan der Fall. Nachdem sie dann allerdings bemerkt hatten, dass die Karpfen diesen chaotisch wirkenden Eimerinhalt doch ganz geil fanden, stieg auch ihr Erklärungs- und Kopierbedarf sehr steil an. Und ja, meine „Grinseleiste“ verbreiterte sich damit auch schon allein durch den Gedanken an den nächsten Anbiss.

Thomas Talaga: Buffet oder alltägliches Einerlei, Teil 1Thomas Talaga: Buffet oder alltägliches Einerlei, Teil 1

Abwechslung erhöht die Chancen

Aber was macht diese Taktik eigentlich so interessant? Ich bin mir ziemlich sicher, dass unsere Zielfische nicht sehr viel anders ticken als wir Menschen. Der eine mag gern Süßes, der nächste Kollege hascht viel lieber den deftigen Speisen hinterher. Und wieder andere Geschmackstypen bevorzugen einen Mix aus allen möglichen Leckereien. Doch eine Eigenschaft vereint die meisten Individuen dann doch wieder: Ein gewisses Maß an Abwechslung tut einfach fast immer not. Egal wie qualitativ hochwertig es auch sein mag, nur für einen sehr geringen Anteil ist ein tägliches Einerlei ausreichend und somit gut genug. Von daher bin ich mir absolut sicher: Mit so einer Taktik fange ich einen vielfältigeren und größeren Anteil eines kompletten Gewässerbestandes.

Stichwort Unikate: Wer von Ihnen möchte nicht auch einen mega Karpfen sein Eigen nennen? Im übertragenen Sinne ist das für mich die sprichwörtliche Sahne auf der Torte. So manch ein wirklich sehr besonderer Fisch, den bis dahin noch niemand anderes auf dem Zettel hatte, fand hiermit ebenfalls den Weg in meinen Kescher. Allein deshalb hat sich eine so geartete Herangehensweise für mich schon zig Male rentiert.

Aber auch der eine oder andere Stalker hat damit schlussendlich sein Interesse an mir und meinem Futter gefunden.

Abo auf Unikate?

In diesem Zusammenhang springen mich direkt zwei völlig unterschiedliche Karpfen aus gänzlich verschiedenen Gewässern an. Bei beiden Gesellen handelt es sich um echt markante Fische und um wirkliche Kracher. So oft, wie ich sie jeweils gefangen habe, müssen sie einen wahren Narren an der beschriebenen Strategie – im wahrsten Sinne des Wortes – „gefressen“ haben. Noch dazu ist einer von beiden meines Wissens bisher tatsächlich nur in meinen Keschernetzen gelandet. Von daher könnte ich ihn sogar mit Fug und Recht als „meinen persönlichen Freund“ bezeichnen. Allein dieser Umstand macht ihn zu etwas ganz Besonderem. 

Wie so oft im Leben entscheiden die winzigen Kleinigkeiten über den letztendlichen Erfolg und machen somit auch den einzig gravierenden Unterschied aus. Mehr zu ähnlich gearteten winzigen Aspekten, die aber trotzdem den ganz großen Unterschied ausmachen, gibt es im nächsten Teil dieser Kolumne.

Ich wünsche Ihnen bis dahin viele besonders einzigartige Erlebnisse! Machen Sie es bis dahin gut.

Thomas Talaga 

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