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+ Stories / 12.11.2020

Philipp Gatzsch: Füttern im Herbst - so bekommst du die Fische auf den Platz!

Der Herbst ist für mich die Zeit der Futterplätze. Zwar füttere ich häufig auch im Rest des Jahres vor, im Herbst aber besonders gerne. Der Grund dafür ist, dass es zu dieser Jahreszeit einfach fast immer funktioniert. Während es im Frühjahr durch die Laichzeit und im Sommer durch starke Hitze schnell mal nach hinten losgehen kann, bietet der Herbst eine gewisse Kontinuität in der Fressaktivität der Fische. Dazu kommt noch, dass der aktive Angelstil, welchen ich in den wärmeren Monaten gerne betreibe, dann nicht mehr wirklich produktiv ist. Mit der Polbrille um den See zu laufen und die Fische im Uferbereich zu finden funktioniert ab einer bestimmten Wassertemperatur einfach nicht mehr, da sich die Fische dann bereits in tiefere Bereiche zurückgezogen haben. Und sobald es mir schwer fällt die Fische und damit interessante Stellen zu finden, erschaffe ich mir mit Futter selbst einen interessanten Platz.

Philipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum JahresendePhilipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum Jahresende
Die Platzwahl
Wie auch in allen andern Angelsituationen, ist die Stellenwahl der wichtigste Erfolgsfaktor, auch wenn sie auf Futterplätzen etwas weniger entscheidend ist als wenn man es ohne Vorbereitung versucht. Ob am großen Stausee, strukturreichen Baggersee oder am versteckten Waldsee, mir ist wichtig, dass die Stelle möglichst zentral liegt. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, dass Fische auf ihren Zugrouten auf das Futter stoßen einfach deutlich größer als beispielsweise in einer abgelegenen Bucht. Außerdem achte ich darauf, dass der Platz über ausreichende Tiefen verfügt. Während ich zu Beginn der Futteraktion, meistens im September, zwar noch recht flach angeln kann, sieht das bei einer kälteren Wassertemperatur im November schon wieder ganz anders aus. Damit ich den Platz dann nicht aufgeben muss, um in einem tieferen Seeteil von ganz vorne anzufangen, berücksichtige ich die Tiefe von Anfang an und kann den Platz mit dem fortschreitenden Herbst weiter runter verlagern.

Philipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum Jahresende

Besondere Strukturen, wie Kanten oder Plateaus, spielen für mich keine große Rolle. Oft sind solche Spots sowieso bekannt unter den Anglern und werden häufig beangelt, was mich auch schon zum nächsten Aspekt der Stellenwahl bringt. Vor allem an hart beangelten Gewässern, wähle ich oft absichtlich Plätze, die auf den ersten Blick eher uninteressant sind. So minimiere ich das Risiko, dass sich andere Angler auf den mühsam aufgebauten Platz setzen. Auch, wenn ich auf den eher uninteressanten Stellen anfangs vielleicht den ein oder anderen Fisch weniger fangen werde, weiß ich, dass ich durch den geringeren Angeldruck und die Ruhe dort auf lange Sicht erfolgreicher sein werde.

Philipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum JahresendePhilipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum Jahresende

Das Futter
Während mein Vorgehen an nahezu allen Gewässern gleich ist, fällt mein Futter zum Teil recht unterschiedlich aus. Zu Beginn der Futterkampagne füttere ich oft große Mengen an Partikeln, um den Platz zu aktivieren und steige ein paar Tage später auf Boilies um. Am liebsten in der Größe 18mm, da diese für mich der optimale Kompromiss aus Selektivität und der Menge einzelner Köder darstellen. An den meisten Baggerseen funktioniert es sehr gut damit, an den Stauseen in meiner Region aber inzwischen nicht mehr.

Philipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum JahresendePhilipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum Jahresende

Durch den großen Bestand an Brassen und mittlerweile kleineren Karpfen macht es keinen Sinn mehr mit Boilies unter 24mm zu angeln, da sonst kein Futter mehr für die eigentlichen Zielfische liegen bleibt. Wählt man die Boilies aber größer, reichen schon geringe Mengen für den Erfolg. Um es in Zahlen auszudrücken: Wenn ich es schaffe, einen Spot täglich zu füttern, bringe ich selten mehr als zwei Kilo Boilies pro Fütterung ein.

Philipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum JahresendePhilipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum Jahresende
Der Ablauf
Wie schon erwähnt, fange ich meistens im späten Sommer an, mir einen Platz für die folgenden Monate aufzubauen. Es kam aber auch schon vor, dass ich schon im Frühjahr damit anfing und es bis zum Winter durchgezogen habe. Da ich mich aber selten die gesamte Saison an einem bestimmten Gewässer aufhalte und mir zum Herbst meistens etwas Anderes suche, starte ich dann oft eine neue Futterkampagne. Wenn ich das Glück habe und die Gewässer vor meiner Tür liegen, füttere ich jeden Tag. An meinem Hausgewässer fahre ich sowieso fast täglich vorbei und somit bietet es sich einfach an, auf dem Weg immer etwas Futter dort zu lassen.

Philipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum JahresendePhilipp Gatzsch: Futterplatzangeln im Herbst - große Fische zum Jahresende

Da ich aber auch gerne an weiter entfernten Seen unterwegs bin, habe ich diesen Luxus leider nicht immer. Um dort allerdings auf einen Futterplatz nicht verzichten zu müssen, beschränke ich die Fahrten zum See auf ein Minimum. Oft füttere ich nur dienstags oder mittwochs eine größere Menge, gehe dann am Wochenende dort angeln und hinterlasse am Sonntagabend wieder etwas mehr Futter. So fahre ich nur einmal die Woche extra zum Füttern an den See und habe dennoch konstant Futter am Platz liegen. Wenn es gut läuft, bleibe ich bis Weihnachten am Ball. Besonders an tiefen Gewässern, welche die Temperatur gut halten, bleibt ein guter Futterplatz auch über den Herbst hinaus produktiv und brachte mir noch im Dezember den ein oder anderen guten Fisch.

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