Peter Mayer vom Team Waterworld baits and more begab sich im letzten Jahr für einen ganzen Monat auf einen Abenteuertrip ins Ausland. Ohne festes Ziel fuhr er los und folgte bei der Gewässerwahl seinem Spürsinn. Sein Pioniergeist bescherte ihm ein unverhofftes Rendezvous mit dem Dschungel König… Viel Spaß mit Peters Story:
Einen Monat nur Angeln!
Mein letzter Auslandstrip 2016 sollte ein ganz besonderer werden. Ich startete für einen Monat - das Ziel unbekannt! Ich wollte Neues entdecken, also fuhr ich, wie auch sonst schon häufig, auf gut Glück los und suchte mir Gewässer über die ich keinerlei Erfahrungen oder sonstiges Wissen habe. Nicht selten geht das in die Hose, aber hin und wieder erlebt man gerade bei solchen Aktionen wahre Sternstunden. Solche Sessions halten mir den wahren Geist oder auch Spirit des Karpfenangelns deutlich vor Augen.
Wenn der Schein trügt
In der dritten Woche meines Trips sollte ich so einen Sternstunde erleben. Ich kam abends total erschöpft von langen Autofahrten und etlichen Seen, die ich mir anschaute, an einem ca.100 ha großen See an. Der erste optische Eindruck war überragend: überall Inseln, Kraut und Holz - alles was ein Karpfenanglerherz begehrt. Aber was mich dann unter der Oberfläche erwartete, war nicht nur krass, sondern auch höchst außergewöhnlich!
Im Durchschnitt nur 40 cm tief!
Der ganze See war extrem trüb und die die tiefsten Stellen, die ich in diesem See fand, lagen nur zwischen 40cm und 80cm Tiefe! Der Gewässergrund des Sees war voll mit Kraut und Schlamm, was die ganze Angelegenheit nicht gerade einfacher machte. Das Kraut befand sich in ca. 20-30cm tiefen Wasser und der Schlamm war tiefer als ich das Paddel meines Faltbootes hineinstecken konnte!
Vertrauenssache
Nach stundenlanger Suche bis in die Nacht und blank liegenden Nerven hatte ich in der großen Pfütze schließlich doch ein paar "Spots" gefunden. Wenn man diese überhaupt so nennen kann, denn zufrieden war ich mit den Spots nicht wirklich.
Nur in einen der Spots hatte ich wirklich Vertrauen, obwohl dieser auch nur 50 cm tief war. Hier kam allerdings etwas Holz aus dem Wasser und der Boden war nicht ganz so weich wie überall sonst. Noch nie „musste“ ich in so flachem Wasser angeln, doch was blieb mir anderes übrig: Schnell waren die Ruten gelegt, ein paar mit Squid & Krill Liquid gesoakte und halbierte Monster GLM's hinterher und ab ging es in Bett.
Rendezvous mit dem Dschungel-König
Ich hasse es mit einem schlechten Gefühl schlafen zu gehen und war mir eigentlich sicher, dass ich am nächsten Morgen aufgrund eines Blanks in aller Früh weiterfahren würde. Nach noch nicht mal einer Stunde Schlaf sollte es dann aber ganz anders kommen: Die Rute auf meinem favorisierten Spot lief tatsächlich ab und ich bekam ein mulmiges Gefühl. Was in so flachem Wasser wohl an meinem Euro Hook Series 2 hängen geblieben ist? Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht mit so einem Fisch aus so flachem Wasser.
Habt Vertrauen
Ich konnte den wohl schönsten Fisch in all den Jahren als Karpfenangler fangen. Ich war überwältigt beim Anblick dieses wunderschönen Wesens und war unfassbar stolz darauf, es mal wieder im Nirgendwo einfach versucht zu haben. Alles in allem habe ich es dann doch 3 Tage an diesem See ausgehalten und sogar noch mehrere Fische gefangen. Aber diesen Fisch werde ich wohl nie vergessen!
Für mich ist in diesem Moment mal wieder klar geworden, dass man immer vollstes Vertrauen in seine Angelei haben sollte – besonders wenn ihr euer Glück an unbekannten Gefilden herausfordert.
Viele Grüße,
Peter Mayer