Während ich diese Zeilen schreibe, befinden wir uns noch immer im Lockdown. Es war mir also nicht möglich, angeln zu gehen, auch nicht im Wellington Country Park. In diesem Text möchte ich etwas näher auf meine Angelei im April und Mai vergangenen Jahres eingehen, die an einem Gewässer stattfand, das bisher nicht in der Öffentlichkeit erschienen ist. Um die ganzen Umstände etwas näher zu beleuchten, ist es erstmal notwendig, die Zeit etwas zurück zu drehen, um zu erklären, warum ich nun erst über den Pittwood schreiben kann. Das Pittwood Syndikat wurde im Jahr 1999 angelegt, dann also, als ich noch im späten Teenageralter steckte und noch bei Bevan Carp Tackle arbeitete. Gary Stone, ein treuer Freund und Kunde des Ladens, hatte das drei Acres große Bewässerungsreservoir inmitten der Landschaft entdeckt und für den sprichwörtlichen „Apfel und das Ei“ auf 20 Jahre hin gepachtet. Zum damaligen Zeitpunkt handelte es sich um nicht mehr als ein Loch im Boden, aber in der Rückschau war es der perfekte weiße Fleck auf der Landkarte. Der See war frisch in den Lehm gegraben, mitten im Nirgendwo, am Fuße eines Hügels unterhalb einer Schweinefarm. Zwanzig treuen Freunden des Angelgeschäfts wurde die Möglichkeit angeboten, Teil des neuen Clubs zu werden. Gemeinsam kauften wir von den Einnahmen der ersten beiden Jahre die Fische.
Überschaubarer Besatz
Die erste Fuhre erwarben wir bei Les Bamford in Redmire und ich erinnere mich noch gut, wie ich die Fische eigenhändig in den Pool einsetzte, zwei Spiegler und vier Schupper um die 4 Pfund. Der zweite Besatz kam von Mr. Simmons und bestand aus zwölf Fischen der niedrigen zweistelligen Pfundklasse, elf Spiegler und ein Schupper. Im dritten Schwung kamen erneut Fische von Mr. Simmons ins Wasser, diesmal drei Spiegler der unteren 20-Pfund-Klasse. Dann kam das, was ich damals als die „gemischte Tüte Irgendwas“ betitelte. Der erste davon stammte aus dem Garten eines Schulfreundes, denn der Karpfen hatte sich während eines Starkregens in einen Graben dort verirrt. Auch wenn die Herkunft des Fisches bis heute ungeklärt ist – schließlich befand sich der Garten nirgendwo in der Nähe eines Sees oder Flusses – so kam er doch in den Pittwood. Der zweite aus der bunten Mischung war ursprünglich als Einpfünder im Swallows Tiergeschäft in Rayleigh erworben worden und anschließend in einem Gartenteich zu einem hohen Zwanzigpfünder herangewachsen. Er wurde mit 28 Pfund in den Pittwood gesetzt. Die restlichen Fische aus der „gemischten Tüte“ stammten aus einem Aquarium im Tierladen, drei davon waren Fische direkt aus dem Zoogeschäft, die anderen waren aus der Brut eines anderen nicht öffentlichen Gewässers in Chelmsford herangezogen worden. Insgesamt machten diese Fische nicht mehr als 15 in der Zahl aus.
Abwachsraten wie von einem anderen Stern
All diese Fische wuchsen rasch ab und im Jahre 2008 lagen alle bei über 30 Pfund, die meisten davon bei über 35, einige sogar über 40 Pfund. Nebenbei waren leider ein paar Fische über den Jordan gegangen, aber insgesamt pendelte sich der Bestand bei 28 bis 30 Karpfen ein. Das gute Wachstum war wohl einer Mischung aus einem niedrigen Bestand und starkem Füttern mit Boilies geschuldet. 2011 waren ein paar weitere der ursprünglich besetzten Fische weggefallen und die Gewichte pendelten sich ziemlich ein, weshalb in den Jahren 2010 und 2011 zwei weitere Besätze gemacht wurden, was die Gesamtzahl an Karpfen auf 50 hochschraubte. In diesem Jahr setzten wir auch Farbe ein, um das Wasser vom Kraut zu befreien. Die Gewichtszunahme in dieser Zeit war absolut absurd und das Fischen nahezu unmöglich, denn die Karpfen schossen sich komplett auf natürliche Nahrung ein. Die Farbe im Wasser zerstörte immerhin sämtliches Kraut und nach einer Kalkbehandlung im Spätherbst 2011 zogen wir den Grund des Sees bis auf den Lehm ab. Im Frühling 2012 gab es nun mindestens sechs 40-Pfünder im See, darunter der Pet Shop Common, der sich zügig auf die 50-Pfund-Marke zubewegte. Das war die Topzeit der Fischgewichte am Pittwood.
Zeitenwende
Das Ticket für diesen See hatte ich bereits von Anfang an gehabt, hatte ihn aber nie als Hauptgewässer befischt, sondern eher dazu genutzt, die Spinnweben im März wieder von den Ruten zu bekommen, bevor ich mich anderen, schwierigeren Aufgaben widmete. Im Jahre 2012 errichteten wir noch einen Otterzaun und ab diesem Moment alterte der See im Zeitraffer zu einem extrem pittoresken kleinen Pool. Die Angelerlaubnis behielt ich weniger deshalb, weil ich die Fische fangen wollte, sondern eher aus dem Grund, weil ich in einigen Jahren dort meinen Kindern das Angeln beibringen wollte. Leider ließ uns der Farmer zum Ende der 20-jährigen Pacht wissen, dass er diese nicht verlängern würde. So war der See, der seit meiner Jugend ein Teil von mir war, am Ende und wir mussten die Fische verkaufen!
Der Bestand belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 50 bis 60 Fische und nach drei Netzzügen hatten wir immerhin 37 von ihnen aus dem Wasser geholt und an einem anderen Syndikat in Essex untergebracht. Das Abfischen mit dem Netz war dank des vielen Krauts im See von Mal zu Mal weniger erfolgreich verlaufen und so schien es kostengünstiger, die restlichen Fische heraus zu angeln. Einerseits war dies eine schmerzhafte Erfahrung, aber auf der anderen Seite auch eine gute Art, Lebewohl zu sagen.
Auf die traditionelle Art und Weise
Diese Vorgeschichte bringt mich nun schlussendlich zu einer Mini-Frühlingskampagne, in der ich versuchte, einige der verbliebenen rund 20 Fische zu fangen. Es war Mitte April, als ich mit der Klopfrute, einer Schleuder und 5kg 10mm Hybrid Boilies bewaffnet, loszog, um einen ersten Blick auf den See zu werfen. Es war brütend heiß und sobald ich das Tor passiert hatte, konnte ich bereits Anzeichen von Karpfen erkennen. Mit gerade einmal drei Acres ist der See wirklich klein und in der Entfernung konnte ich einige Rücken im Licht des beginnenden Frühlings schimmern sehen. Im Gegensatz zu den meisten Gewässern waren diese Karpfen nie einem großen Angeldruck ausgesetzt gewesen und immer nur ohne jegliche Sorgen durch ihr Element geschwommen. Ostwind drückt hier gegen die Wand des Damms und bei warmen Wetterbedingungen konnte man die Fische oft dort antreffen. Der erste, den ich erkennen konnte, war ein Spiegler, der als die „Schleie“ bekannt war. Irgendwann einmal hatte der Rogner stabile 40 Pfund auf die Waage gebracht, pendelte mittlerweile jedoch zwischen 36 und 40 englischen Pfund. Wahrscheinlich handelte es sich bei ihr um den anhänglichsten Fisch im ganzen See, sie schwamm immer allein und wurde tendenziell meist in Ufernähe gefangen. Die anderen Fische schwammen weiter draußen und ich konnte leider nicht genau erkennen, um wen es sich bei ihnen handelte. Ich sah, wie die „Schleie“ ein kleines Kiesfeld direkt vor der Wand des Damms zweimal passierte und die Hälfte der 10mm-Boilies flog dorthin. Der zweite Platz den ich befütterte, war ein Areal, auf dem ich einmal drei 40er innerhalb von 48 Stunden hatte fangen können, ein schlammiger Bereich, in dem das Kraut nicht wirklich gut wächst. Der Spot liegt circa 40 Yards abseits des Damms und schien immer besonders gut am frühen Morgen Bisse hervorzubringen, wenn die Fische sich in diesem Bereich des Sees aufhielten. Das Füttern der 10mm Boilies verlief zügig und ich clippte meine Rute auf neun Wraps an den Distance Sticks.
Erster und zweiter Abfischversuch
Am folgenden Abend kehrte ich zurück und legte mit nur einem Wurf einen einzelnen Pop Up direkt auf das schlammige Areal, die zweite und dritte Rute wurden am Rand entlang des Damms platziert. Der Großteil des Bestands hielt sich zu diesem Zeitpunkt in meinem Areal auf und die Ruten in Ufernähe wirkten am vielversprechendsten. Es war dann jedoch die Rute auf dem schlammigen Spot, die nach rund einer Stunde ablief und mir den einzigen verbliebenen Redmire-Spiegler aus dem Erstbesatz brachte. Er sah so schön aus wie eh und je, brachte aber nicht mehr als 26 Pfund auf die Waage. Später am Abend rollte ein Fisch irgendwo in der Seemitte und ich holte die Rute von dem Areal ein, an dem ich am Vortag gefüttert hatte. Dies stellte sich letztendlich als eine schlechte Entscheidung heraus, denn um circa 22 Uhr hörte ich einen richtig guten Fisch, der die Oberfläche genau an jener Stelle durchbrach, an der das Futter gelegen hatte. Die hohen Wellen schlugen gut hörbar gegen die Bretter des Dammufers. Ich musste ein wenig über mich selbst lachen, in meinem Innersten war ich mir sicher, dass dies wahrscheinlich die „Schleie“ gewesen war. Die Nacht verlief ruhig, doch als ich am Folgemorgen die gleiche Rute wieder auf das Futter legte, lief diese bereits nach einigen Minuten ab. Leider schlitzte der Haken bereits in dem Moment aus, als ich die Rute aufnahm. Eine große Bugwelle zerfurchte dabei die Oberfläche.
Für meine nächste Session hielt ich mich erneut an die gleiche Taktik und fütterte am Abend bevor ich zum Fischen ankam. Leider glückte mir kein Fang, doch mein Freund Phil fing die alte „Schleie“ und siehe da: Der Fisch zeigte eine frische Hakenwunde, was meinen vorherigen Verdacht bestätigte.
Während dieser Session beschlich mich – aufgrund der Aktivität der Fische – das Gefühl, dass ich diesmal nicht den richtigen Spot zum Vorfüttern gewählt hatte.
Angeln zwischen den „Hecken“, neue Stellen bringen neues Vertrauen
Ein paar Tage später war ich mit einer Klopfrute zurückgekehrt, um ein paar neue Areale zum Füttern zu finden. Der Pittwood ist unglaublich verkrautet und die freien Stellen sind rar gesät sowie weit voneinander entfernt. Da ich schon oft hier gefischt hatte, wusste ich jedoch, welche Gebiete die Fische bevorzugten und nach welchen Stellen ich Ausschau halten musste. Die Krautfelder sind wie Hecken und wenn man erst einmal die Übergänge zwischen diesen gefunden hat, liegt man immer auf der richtigen Seite, denn das Kraut ist so dicht, dass die Karpfen zwangsläufig die Durchgänge nutzen müssen, um durch den See zu navigieren. Die besten Spots sind dabei generell lehmig mit ein wenig Kies. Es kommen sowohl bläulich-graue, als auch gelbe Lehmflecken vor, diese erwiesen sich jedoch als gleich effektiv. Ich fand bei dieser Klopfsession zwei dieser Spots, einen am Ende des Damms und einen ungefähr in der Mitte des Sees. Die Stelle an der Wand zum Ende des Dammes hin lag erneut bei neun Wraps und ich wusste einfach, dass er Bisse produzieren würde. Es war einfach die perfekte Stelle für entlangziehende Fische und ich hatte immer gut gefangen, wenn ich hier ordentliche Spots gefunden hatte.
Die zweite Stelle war insofern interessant, als dass ich hier zuvor nicht wirklich erfolgreich gewesen war, aufgrund der Unmengen an Kraut auf der Parkplatzseite des Sees – also gegenüber des Damms – es aber wahrscheinlich schien, hier den Fischen aufzulauern, die sich in das und aus dem Areal heraus bewegten. Das Kraut wuchs hier buchstäblich von oben bis unten und dies war der erste Spot, an dem ich überhaupt auf den Gewässerboden stieß. Da es sich bei beiden Stellen um schmale Durchgänge zwischen Krautfeldern handelte, schien es mir in Bezug auf das Vorfüttern das Einfachste, ein Futterboot einzusetzen. Ich warf also einfach meine Markerpose auf jede Stelle und fuhr dieses anschließend direkt dorthin – bis an die Bordkante mit 10mm Hybrids gefüllt. Diese wurden dann direkt über dem Marker abgelassen, viel schneller und akkurater als mit einer Spod!
Wiedersehen und glückliches Ende mit einem alten Bekannten
Als ich zurückkehrte, stapelten sich die Fische förmlich an der Wand des Damms und zeigten sich ohne Unterlass um die dichten Krautfelder herum, auf die ein steifer Ostwind drückte. Hätte ich nicht gewusst, dass es nur zwanzig Fische waren, hätte ich auf deutlich mehr getippt, so extrem war die Aktivität. Erneut warf ich lediglich Single Hookbaits auf die gefütterten Stellen und bereits kurze Zeit später fing ich den alten Schuppenkarpfen, den ich schon vorher erwähnt habe. Jenen, der zwanzig Jahre zuvor in den Garten meines Freundes gespült worden war. Das Wasser war so klar wie nie zuvor und so sah der Fisch besser aus denn je. Leider konnte ich keinen Transport zu seinem neuen Zuhause organisieren und so war ich ziemlich glücklich, dass ich ihn wieder schwimmen lassen konnte. Wir hatten keinen Cent für ihn ausgegeben und der Gedanke, dass er den Rest seiner Tage hier verbringen könnte, ohne jemals wieder gefangen zu werden, machte mich regelrecht emotional. Gott allein weiß, wie alt dieser Karpfen war und wie er die lange Reise vor all den Jahren überstanden hat – es fühlte sich einfach richtig an!
Ein mysteriöser Eimer
Den Schupper hatte ich an der den Damm am nächsten gelegenen Stelle erwischt und am Folgemorgen brachte mir die selbe Rute einen hübschen vollbeschuppten Spiegler von 33 Pfund, der im Jahre 2012 besetzt worden war. Beide Fische waren die ersten, die ich auf ein Multirig fangen konnte, auf das ich am Ende dieses Artikels noch näher eingehen werde. Der andere Spot brachte keine Fische und ich hatte den Eindruck, dass dies wohl am Verlauf der Schnur lag, der wahrlich nicht großartig war. Am Ende dieser Session verwendete ich dann einen Wurfrechen um genau dieses Manko zu beheben. Immer wieder warf ich das Werkzeug geradewegs in den Clip und holte danach langsam ein. Am Ende fütterte ich 2,5kg Hybrids mit dem Futterboot, bevor ich die Heimreise antrat. Was mir im Verlauf dieser Session übrigens ebenfalls aufgefallen war, war ein sauberer Spot unter den Bäumen auf der Parkplatzseite. Am Morgen hatten sich entlang der Baumreihe ein paar Fische gezeigt und ich hatte die Stelle durch Zufall entdeckt, als ich auf einen Baum geklettert war. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits all meine Köder verfüttert und ich erwog, kurz nachhause zu fahren um nochmal welche zu holen. Die Aktivität, die an diesem Platz vor sich gegangen war, gab mir das Gefühl, dass die einstündige Rundfahrt sich auszahlen könnte. Als ich jedoch an meinem Van ankam und die Heckklappe öffnete, starrte mich ein mysteriöser großer Eimer an. Dieser hatte bereits im vergangenen September seinen Platz dort eingenommen! Der Inhalt desselben war schon lange im Dunst des Vergessens untergetaucht und ich war mir sicher, dass die Köder nicht mehr brauchbar waren … als Kind hatte ich jedoch oft und gut auf ranzige Köder gefangen und die Baits würden mir die Extrarunde im Auto sparen. Der Inhalt setzte sich aus gut zehn Kilos Tigernüssen, Hanf und zerkleinerten Boilies zusammen, der exakt wie Erbrochenes roch; eine getrocknete, blaue Schimmelkruste rundete das Ganze ab. Ich kämpfte mit mir, aber am Ende löffelte ich die Pampe an den Uferspot unter den Bäumen und kämpfte dabei vehement dagegen an, mich selbst übergeben zu müssen.
Taghell glänzte der Seegrund zu mir hinauf…
Als ich zwei Tage später zurückkam, glänzte der erwähnte, saubere Spot förmlich. Alles war bis auf den reinen Lehm hinab abgetragen. Ich konnte es einfach nicht glauben! Der Seegrund schien taghell zu mir hinauf und es war kein Krümel mehr übrig. Die Nacht des Neumonds stand bevor und das Wetter schrie nach Fisch. Dunkel hingen die Wolken, immer wieder regnete es und ein kühler Ostwind drückte auf den Damm – die besten Voraussetzungen für den Pittwood! Die Stelle direkt am Damm brachte mir in dieser Nacht zwei Bisse. Der erste legte einen Vollrun hin, der zweite – ein Schuppenkarpfen von 27 Pfund – verriet sich durch einige Piepser. Und dann, im ersten Licht des anbrechenden Morgens lief die Uferrute ab. Diese hatte ich auf einem einzelnen Bankstick, hundert Meter vom Bivvy entfernt, positioniert und so rannte ich im Galopp los um den Spiegler von 26 Pfund auszudrillen. Drei Bisse in einer Nacht waren richtig gut, berücksichtigte man den niedrigen Fischbesatz, aber es sollte noch mehr gehen. Um 10.30 Uhr – gerade als ich zusammenpackte – hatte ich einen Biss an der Rute auf dem Spot, den ich mit dem Wurfrechen gesäubert hatte. Der Fisch schwamm sich anfangs tief im Kraut fest, aber hin und wieder konnte ich seine Stöße am anderen Ende ausmachen. Alles, was ich sagen konnte, war, dass es ein größerer Fisch war. Dies sollte sich später bewahrheiten, als ich einen Karpfen namens „Bubba“ keschern konnte, einen Fisch, der einst über 40 Pfund auf die Waage gebracht hatte. Bei dieser Gelegenheit wog ich ihn mit 36 englischen Pfund und 12 Unzen.
Hiermit möchte ich mein kleines Pittwood-Märchen für diesmal schließen. Ein bisschen habe ich noch in petto, aber das hebe ich mir auf, falls ich es noch für den nächsten Monat brauche. Mittlerweile schreiben wir ja Mai. Die Gerüchte häufen sich, dass die Beschränkungen gelockert werden und wir bald wieder angeln gehen können. Wenn dem tatsächlich so ist, dann melde ich mich schon bald wieder mit neuen Geschichten vom Wellington!
Mein Multirig
Liste der Komponenten:
- Korda Dark Matter Coated Braid in 25lb
- Wide Gape X Haken der Größe 6 oder 4
- Micro Ring Swivel
- Dark Matter Tungsten Putty
- 0.6mm Crimp (Quetschhülse)
- 2.4mm Shrinktube (Schrumpfschlauch)
- Ring Swivel der Größe 11
Der schwierigste Part dieses Rigs ist das präzise Knoten der Schlaufe, die es zum Multirig macht. Die wahre Kunst besteht nämlich darin, immer die richtige Größe derselben zu binden. Zunächst ziehe ich circa 15cm der Ummantelung meines Vorfachs ab und forme anschließend die Schlaufe, die ich mithilfe eines Berkley Lure-Knotens binde (Hierzu gibt es Videos auf YouTube). Diesen verwende ich deshalb, weil er mir regelmäßiger und zuverlässiger die richtige Schlaufengröße bringt als ein Achterknoten. Die endgültige Schlaufe sollte exakt 3cm messen, die Beschichtung darf nicht mehr als 5mm hinter dem Knoten wieder beginnen. Anschließend drücke ich eine kleine Quetschhülse direkt vor den Knoten um die ich später mein Knetblei drücke. Das Ganze wird dann mit einem Grinner von vier Wicklungen an das Wirbelende des Ring Swivels in Größe 11 gebunden. Ich bevorzuge eine Länge von rund 18cm, gemessen von der Spitze der Schlaufe bis zum Wirbel. Danach schiebe ich ein 2,5cm langes Stück Schrumpfschlauch über den Knoten und das Öhr am Wirbelende. Dieser wird anschließend geschrumpft und das Vorfach dabei gestreckt. Der Schrumpfschlauch verhält sich wie ein Anti-Tangle-Sleeve, meiner Meinung nach aber viel sauberer. All das fische ich dann als Helicopter-Rig an einem Leadcore Leader. (Das Rig kann auch an einem Leadclip gefischt werden, wenn man den Ring Swivel der Größe 11 gegen einen der Größe 8 tauscht). Im Endeffekt ist das das fertige Rig. Nun müssen nur noch ein frisches Stück Schrumpfschlauch und ein Haken aufgezogen werden – genauso wie beim normalen Auswechseln des Hakens. Der Köder wird auf einen Micro Rig Swivel befestigt aufgeschoben. Es finden Pop Ups und Wafter Verwendung, wobei im ersten Fall lediglich eine Quetschhülse und ein wenig Putty angebracht werden müssen, um diesen auszutarieren (wie hier gezeigt). Das fertige Rig funktioniert ungefähr so wie ein Spinner-Rig, bedarf jedoch weniger Metallteile.