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Mr. Pinpoint / 16.05.2023

MR PINPOINT: Der Mai muss richten!

Aaah, endlich Mai! Viel besungen und oftmals gehyped zum geilsten Karpfenangel-Monat der Saison. Wird er dem gerecht? Vermutlich schon. Ich persönlich liebe die Angelei im Frühjahr und da der April einfach kein verlässlicher Partner ist, muss eben oftmals der Mai richten. 

Tatsächlich konnte man im Internet sogar schon Bilder laichender Karpfen sehen. Zwar sind die tiefen Kiesgruben des Kölner Umlands noch zu kalt für romantische Anwandlungen und das Wetter eher grau als sonnig, aber oftmals reichen eben schon die längeren Tagphasen und ein bisschen wärmeres Wasser, um bei den Fischen eine klare Richtung einzuläuten. Kommt jetzt irgendwann die erste warme Woche mit Temperaturen über 20 Grad dazu, dürften die Fische dann vielerorts auch ruckzuck mit der Laich durch sein. 

Bevor also eben dies geschieht und damit für mich hier die Angelei an den Kiesgruben und auf den gut präparierten Plätzen startet, war es Zeit für einen weiteren schnellen Trip über die Grenze. 
Traumhafte Bergkulisse in Frankreich.
Marc Voosen beim Montieren vor seinem Zelt.
Die Szenerie war atemberaubend. Zudem genossen wir die wärmenden Sonnenstrahlen.

Beifahrerstatus an perfekte Frühlingsgewässer


Diesmal hatte ich Luki im Gepäck… oder besser gesagt: er zum ersten Mal mich! Da Luki ein neues Auto hat, welches noch dazu größer ist als meines, war es an der Zeit, mir die unzähligen Kilometer, die ich seinen Arsch durch Europa chauffiert habe, wieder gutzumachen. Ich genoss also den Beifahrerstatus, während es auf unsere Reise gen Süden ging. Ohne klares Ziel, wollten wir einige der kleineren Gewässer in Alpennähe befischen. In der Region ist das Fischen über Nacht oftmals untersagt, dafür passten die Klarheit der Gewässer und deren durchschnittliche Tiefe von nicht mehr als 5 Meter sehr gut in unseren Plan. Früh raus, Fische finden und Ruten legen. 

Angekommen am ersten Gewässer machte uns jedoch erstmal das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Bedingt durch Wolken und Wind, war die Drohne kein geeignetes Hilfsmittel und die Fische wollten sich auch nicht so recht zeigen. Das änderte sich aber am kommenden Morgen. Nach nur einer halben Stunde hatte ich den ersten Lauf, verlor den Fisch aber in einem Hindernis. Später am Tag und mit höherstehender Sonne wurde schnell klar, was mich den Fisch gekostet hatte. Jemand hatte es wohl irgendwann sehr eilig gehabt sein Auto zu parken, um zum Fischen zu kommen – und kurzerhand im See geparkt. Meine Schnur verlief genau darüber und der Versuch vom Ufer zu drillen, um unnötige Unruhe zu vermeiden, war gründlich nach hinten losgegangen. Doch schon gegen Mittag konnte ich den ersten Fisch landen. Alles andere als ein Riese, aber immer schön, den ersten Fisch auf der Habenseite zu verbuchen. 

Was sich schnell zeigte, war, dass die Fische stets in Bewegung waren und ein großer Trupp, darunter viele Graser ihre Runden im Gewässer zogen. Irgendwann war der Trupp außer Reichweite und für uns ein erster Move angesagt. Der Abend verlief ruhig, obwohl wir fett im Fisch saßen, doch mit dem ersten Sonnenstrahl änderte sich das auch am kommenden Tag wieder. Luki konnte als ersten Franzosen des Jahres gleich ein richtiges Gerät abgreifen, dem bei mir ein weiterer Spiegler folgte. Nun verlief der Drill dieses Fisches allerdings alles andere als normal. Ich drillte diesmal vom Boot, da vor uns viele Bäume im Wasser lagen, als ich beim ersten Hochkommen des Fisches einen dunklen Schatten bemerkte. Ich dachte an Kraut, welches der Fisch aufgesammelt haben mochte, doch schnell wurde mir klar: da stimmt was nicht!
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