Mein Immerdrauf? Damit meinen wir das Rig, dem das volle Vertrauen gehört - eben das Immerdrauf! Und in dieser Rubrik beleuchten wir die Montagen verschiedener, erfolgreicher Angler. Natürlich immer mit Blick auf deren Herangehensweise und Denke hinter der Technik und Taktik. Diesmal: Sascha Straube´s Stiff D-Rig.
In dieser Rubrik geht es nicht darum, die Vorfach-Komponenten der Hersteller zu vermarkten. Wir möchten euch offenlegen, warum und in welchen Situationen erfolgreiche Angler ihre Rigs des Vertrauens einsetzen und worin das Vertrauen begründet liegt. Sascha ist waschechter Nürnberger und demnach vor allem am Kanal unterwegs. Sein Immerdrauf hat er entsprechend besonders auf die eher raue Rinnen-Angelei ausgelegt. Doch auch am Baggersee kommen die Vorteile dieses Rigs zum Tragen. Worin Sascha die Trümpfe sieht, wollen wir in den folgenden Zeilen klären.
Was?
Der Name des Immerdraufs lässt schon unschwer vermuten: Vor allem steif soll es sein! Zum Binden seines D-Rigs setzt Sascha daher auf steifes, besonders abriebfestes Vorfachmaterial und verwendet generell sehr solide Komponenten, die den Gegebenheiten am Kanal standhalten müssen. Er benötigt:
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Boom oder Fluoro Link Vorfachmaterial in 25lb
(manchmal sogar Snag Leader in 50lb) - Chod Claw Haken in Größe 4 oder 5
- Micro Ring Swivel
- Quetschhülsen
- Anti Tangle Sleeve
- Bait Floss
Warum?
Sascha legt sein Vertrauen aus vielerlei Hinsicht in das Stiff D-Rig. Beginnen wir mit den Einsatzzwecken am Kanal. Steiniger Grund, Wechselströmung, fahrende Schiffe, Grundeln – all das sind Gegebenheiten, denen ein Rig am Kanal standhalten muss. Besonders wichtig ist also, dass es sich nicht verwickeln kann und immer gestreckt am Grund liegt – dafür muss es steif sein! Aufgrund der Steifigkeit des Vorfachmaterials nutzt Sascha es in Verbindung mit einem Haken, der ein nach außen gebogenes Öhr besitzt. So verbessert sich der Austrittswinkel der Vorfachschnur.
Doch der Haken bringt noch weitere Vorteile mit sich. Dank seiner Wide Gape-ähnlichen Form, mit der nach innen gebogenen Hakenspitze, wird er nicht so schnell stumpf und greift beim Biss ordentlich viel Fleisch. Das minimiert Aussteiger.
Wenn Sascha dieses Rig an Baggerseen einsetzt, dann vor allem, um zu selektieren. Durch die Steifigkeit wirkt sein Immerdrauf bei kleinen Fischen als eine Art Maulsperre.
Übrigens: Sobald Sascha das D-Rig an einer Helikopter Montage fischt, bindet er es ca. 8cm lang. Bei einer Lead Clip Montage am Kanal bindet er es in einer Standard-Länge von 10-14cm.
Haken nachschleifen?
Wer Sascha kennt, der weiß, dass ihm nadelscharfe Haken besonders wichtig sind! So wechselt er eigentlich nach jedem gefangenen Fisch das verwendete Rig gegen ein frisches aus. Kontrolliert er seine Montage, da beispielsweise am Kanal ein Schiff über den Spot gefahren ist, so checkt er die schärfe der Hakenspitze mit einer Lupe und schleift bei leichter Unschärfe entweder nach, oder wechselt direkt. In puncto Hakenschärfe ist der Nürnberger also äußert penibel!
Wie?
Das Stiff D-Rig von Sascha Straube zu binden ist relativ einfach, so erspart man sich eine Menge Zeit und ist nach einem gefangenen Fisch wieder schnell im Rennen. Und so geht's: Zuerst nimmt er sich genügend Vorfachmaterial von der Spule und führt es durch das Hakenöhr. Dann hält er es an den Schenkel des Hakens an, sodass ca. drei Zentimeter Material überstehen. Jetzt bindet er einen No-Knot mit rund zwölf Wicklungen und führt die Vorfachschnur danach von hinten durch das Hakenöhr. Auf das am Hakenschenkel überstehende Stück Fluorocarbon fädelt er nun einen Micro Ring Swivel auf und führt es ebenfalls von hinten durch das Hakenöhr, sodass ein "D" entsteht. Um dieses "D" zu fixieren, brennt er das überstehende Material mit einem Feuerzeug an, wodurch es nicht mehr aus dem Öhr herausrutschen kann. Zum Schluss fädelt er nur noch einen Anti Tangle Sleeve auf sein Vorfach und legt am Ende eine Schlaufe, die er durch eine Quetschhülse verschließt. Seine Hakenköder befestigt Sascha mit Hilfe von Bait Floss.