Mein Immerdrauf? Damit meinen wir das Rig, dem das volle Vertrauen gehört - eben das Immerdrauf! Und in dieser Rubrik beleuchten wir die Montagen verschiedener, erfolgreicher Angler. Natürlich immer mit Blick auf deren Herangehensweise und Denke hinter der Technik und Taktik. Diesmal: Jan Ulak´s Blow Back Rig.
In dieser Rubrik geht es nicht darum, die Vorfach-Komponenten der Hersteller zu vermarkten. Wir möchten euch offenlegen, warum und in welchen Situationen erfolgreiche Angler ihre Rigs des Vertrauens einsetzen und worin das Vertrauen begründet liegt. Als Member des Nash Germany/Austria Teams ist Jan die Welt des Endgames natürlich offengelegt. Er entscheidet sich mit seinem Blow Back Rig jedoch bewusst für eine solide und schnell sowie einfach zu bindende Variante, die durch kleine, aber entscheidende Features zur echten Klaue wird. Seine langjährige Erfahrung, die er regelmäßig in Videoclips unter Beweis stellt und gerne weitergibt, kommen Jan´s Immerdrauf ebenfalls zugute.
Was?
Mit seinem Rig ist Jan besonders flexibel am Wasser unterwegs. Durch das steife Material lässt es sich prima Werfen oder auch vom Boot ablegen, es kann an den verschiedensten Systemen angeboten werden und präsentiert sich aufgrund entscheidender Bestandteile immer fängig. Dank einer am Ende gebundene Schlaufe kann der Teamer sein Immerdrauf ganz easy in den Quick Change Swivel einhängen und mit dem Anti Tangle Tube verschließen. Jan setzt für sein Rig auf folgende Komponenten:
- Fang X oder Twister Haken in den Größen 4, 5
- Skinlink Stiff Coated Material in 25lb
- Bleiperle
- Blow Out Tube
- Anti Tangle Tube
- Boiliestopper
Warum?
Doch wodurch hebt sich Jans´s Blow Back Rig von dem anderer Angler ab? Warum schenkt er dieser Montage sein volles Vertrauen? Dafür müssen wir sein Immerdrauf mal genauer unter die Lupe nehmen. Die Schlaufe und der Anti Tangle Tube sind eine gängige Methode, um das Rig während des Angelns schnell wechseln zu können und Verwicklungen im Wurf vorzubeugen. Folgen wir der Montage weiter nach unten in Richtung Haken, dann fällt einem direkt die Bleiperle in Verbindung mit abgemanteltem Vorfachmaterial ins Auge. Und genau hier ist der wortwörtliche „Knackpunkt“. Durch die Entfernung des steifen Coatings bekommt der Haken spiel und kann sich super drehen. Die Bleiperle sorgt als Kontergewicht, sodass das Eisen beim Ansaugen des Köders immer nach unten fällt und perfekt in der Unterlippe greift. Doch damit nicht genug… Auch der Haken verstärkt den Dreheffekt durch sein nachinnengebogenes Öhr. Ob Jan nun einen Fang X oder Twister wählt, entscheidet er je nach Bauchgefühl. Das Haar wird durch einen Blow Out Tube fixiert, der dem Eisen zwecks der richtigen Positionierung einen noch aggressiveren Winkel verleiht. Apropos Eisen: Beim Ablegen der Ruten ist Jan penibel und möchte unter keinen Umständen das Risiko eingehen, Kraut oder ähnliches mit der Hakenspitze aufzusammeln. Hier setzt er also auf ein Stück Schwimmschaum, der sich nach kurzer Zeit im Wasser auflöst.
Haken nachschleifen?
Da die Haken generell schon scharf aus der Packung kommen, schärft Jan sie nicht händisch nach. Anders ist es, wenn er bereits einen Fisch mit dem Rig landen konnte. Denn dann verpasst er dem Haken einen zusätzlichen Schliff, um immer wieder den Zustand aus der Packung zu erhalten.
Wie?
Ihr merkt schon: das Rig vom Ulak nachzubinden ist einfach und doch baut er es mit Köpfchen auf. Zunächst nimmt er genug Material von der Vorfachspule, sodass sein fertiges Rig am Ende ca. 15cm beträgt. Dann entfernt er ca. fünf bis zehn Zentimeter des Coatings, um damit die weiche Hakensektion zu kreieren. Er bindet eine Schlaufe, die als Haar dient, zieht einen Blow Out Tube auf und stülpt diesen über die Spitze auf den Hakenschenkel. Nachdem er circa vier Zentimeter als Haar stehengelassen hat, führt er das Material von hinten durch das Hakenöhr, bindet einen No-Knot mit fünf bis sieben Wicklungen und führt das Material erneut von hinten durchs Öhr. Oberhalb des überstehenden Stücks mit entferntem Coating setzt er die Bleiperle. Nun wird nur noch ein Anti Tangle Tub aufgezogen und das Vorfach durch eine Achterschlaufe abgeschlossen. Ans Haar kommen bei Jan hauptsächlich ausbalancierte Köder, wie Snowmans, die er mit einem Boiliestopper fixiert. Danach nimmt er sich ein Stück Schwimmschaum, feuchtet es an, und legt es um den Haken - fertig!