Mein Immerdrauf? Damit meinen wir das Rig, dem das volle Vertrauen gehört - eben das Immerdrauf! Und in dieser Rubrik beleuchten wir die Montagen verschiedener, erfolgreicher Angler. Natürlich immer mit Blick auf deren Herangehensweise und Denke hinter der Technik und Taktik. Diesmal: Benjamin Kessenichs Krautlücken Rig.
In dieser Rubrik geht es nicht darum, die Vorfach-Komponenten der Hersteller zu vermarkten. Wir möchten euch offenlegen, warum und in welchen Situationen erfolgreiche Angler ihre Rigs des Vertrauens einsetzen und worin das Vertrauen begründet liegt. Benjamin ist Teamangler bei Fangkraft Rambazamba und beangelt in seiner Freizeit fast ausschließlich Wurfgewässer mit hohem Krautaufkommen. Ganz einfach, weil er eben diese Gewässertypen in seiner Region hauptsächlich vorfindet. Er benötigt also ein Rig, dass sich beim Werfen nicht verheddert und die Fische in den Krautlücken zuverlässig hakt. Mittlerweile konnte Benni schon einige Karpfen mit seinem Immerdrauf aus den mit Unterwasserpflanzen verseuchten Gewässern pulen, weshalb er sein volles Vertrauen in dieses doch etwas spezielle Vorfach legt. Schauen wir es uns mal an.
Was?
Im Grunde kombiniert Benjamin Kessenichs Krautlücken Rig die Eigenschaften eines Hakens mit nach innen gebogener Spitze und denen eines Hakens mit langem Schenkel. Festgemacht wird das Ganze an einem ummantelten Geflecht mit weichem Haar. Benni setzt für sein Rig auf folgende Komponenten:
- N-Trap Soft 20lb
- Choddy Gr. 6
- Kicker
- Anti-Tangle Sleeve
- Blow Back Tube
- Gummiperle
- Boiliestopper
Warum?
Wie bereits erwähnt befischt Benni viele Krautseen, ist aber gleichzeitig Fan eines Longshank Hakens. Seiner Erfahrung nach passen diese beiden Details leider nicht besonders gut zusammen. Durch den langen Schenkel besteht eine große Hebelwirkung, welche sich die Fische im dichten Kraut oftmals zu Nutze machen, um den Haken loszuwerden. Also musste Benny sich seinen eigenen Haken, einen „gefälschten Longshank“ bauen, der dem Hakeffekt eines Longshanks ähnelt, den hebelnden Schenkel aber im richtigen Moment „wegklappt“. Kurz gesagt, er nimmt sich einen Choddy Haken und verlängert den Hakenschenkel mit Hilfe eines Kickers, welcher sich während des Drills einfach wegklappt und dem Fisch damit nicht als Hebel dienen kann. Die nach innen gebogene Spitze des Choddys hält außerdem ziemlich gut im Fischmaul, wenn sie einmal gegriffen hat. Eine Kombination, die sich beim Angeln in dichten Krautlöchern nun schon lange Zeit für ihn bewährt hat.
Haken nachschleifen?
Nadelscharfe Haken sind Benny extrem wichtig. Er schleift seine frisch aus der Packung genommenen Choddys daher vor dem Angeln und bewahrt sie in einer Hakenbox auf. Nach einem gefangenen Fisch tauscht er den alten Haken entweder gegen einen neuen aus oder schleift noch einmal nach, insofern die Spitze es noch zulässt.
Wie?
Die Basis zum Werfen seines Rigs bildet Benni durch ein ummanteltes Vorfachmaterial. Zunächst nimmt er sich ein Stück N-Trap von der Spule und entfernt einen kleinen Teil der Ummantelung, um mit dem weichen Kern darunter später das Haar zu binden. Danach fädelt er eine Gummiperle zur Fixierung seines Hakenköders auf das abgemantelte Material und bindet im Anschluss eine kleine Schlaufe. Jetzt zieht er seinen Hakenköder auf und befestigt ihn mit einem Boiliestopper. Als nächstes fädelt Benni ein kleines Stück Tube auf das Vorfach, nimmt sich einen nadelscharfen Choddy und zieht den Tube über die Spitze des Hakens, bis er knapp oberhalb des Hakenbogens sitzt. Nun fixiert er den Haken mit einem No-Knot und schiebt einen Kicker über das Hakenöhr. Zum Ende fädelt Benni einen Anti-Tangle Sleeve auf und schließt sein Immerdrauf mit einer Schlaufe ab. Und fertig ist Benjamin Kessenichs Krautlücken Rig.
