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Deine Story / 07.05.2018

Mathias Lange: Into the wild - Neuland in Brandenburg (Teil 1)

Erst im letzten Jahr begeisterte uns Mathias Lange mit dem spannenden Zweiteiler „Die Perle im Brandenburger Wald“, der davon erzählt, wie Mathias jungfräulichen Fischen an einem verborgenen Waldsee nachstellt. Jetzt geht's weiter, diesmal an seiner Seite: Stefan Göhring vom YouTube Channel Karpfenjagd. Gemeinsam entdeckten sie einen neuen See – irgendwo in der Wildnis Brandenburgs…

Der Winter zog sich dieses Jahr unglaublich in die Länge. Teamkollege Stefan Göhring und ich hielten es zu Hause einfach nicht mehr aus. Die Gedanken waren seit Wochen nur noch am Wasser. Zwei gemeinsame Trips planten wir zum Saisonstart. Die erste vier tägige Session begann für uns in Brandenburg. Durch viel Arbeit und dem langen hartnäckigen Winter, kamen wir erst Anfang April zum Angeln.

Into the wild

Unser Ziel: Ein kleiner ca. 10 ha großer Natursee, der sehr verschlammt war und voller Hindernissen steckte. Er liegt in absoluter Wildnis - weit und breit keine Menschen Seele in Sicht. Wir fühlten uns von Anfang an ziemlich wohl, denn genau das wollten wir!

Die Außentemperaturen stiegen rasant bis zu 20 Grad an und der Frühling kam jetzt wie erhofft recht zügig. Auch unter Wasser ging es recht schnell aufwärts, denn das Echolot zeigte uns 12-14 Grad Oberflächentemperatur an.

Ein besseres Wetter für unsere erste Session hätten wir uns nach den langen kalten Wochen einfach nicht wünschen können. Wir wussten über den Bestand oder dessen Fischgewichte überhaupt nichts. Unser Ziel war es herauszufinden, was in diesem See sein Unwesen treibt. Hauptsache Fische fangen, Gewichte spielten für uns keine Rolle.

Seerosen und Holz, Holz, Holz!

Wir machten uns zunähst erstmal ein Bild von dem See und überlegten, wo wir uns am sinnvollsten platzieren um die bestmöglichen Stellen zu erreichen. Da der See nicht all zu groß war, waren wir uns schnell einig. Wir teilten den See mittig auf, Stefan angelte nach rechts und ich nach links. Die Struktur des Sees war recht gleich, quasi eine kleine verschlampte Badewanne mit vielen Seerosen und Holz.

Auffällig im Schlamm

Wir setzten im tiefen Schlamm auf auffällige Pop-Up-Rigs, die wir direkt darüber präsentierten. Stefan fischte Chod-Rigs und ich das Hinge-Stiff-Rig, das sich auch als sehr effektiv und fängig heraus stellte. Als Futter nutzten wir kleine halbierte Boilies, Hanf, Mikropellets, Mais und etwas Groundbait.

Auch das war eine gute Entscheidung, denn das Wasser war natürlich noch nicht so warm, also setzten wir auf kleines hoch attraktives Futter, das schnell arbeitet und die Fische zum fressen animierte. Denn der Stoffwechsel der Karpfen musste bei diesen Temperaturen noch auf Sparflamme laufen. Wir suchten uns entweder freie Spots zwischen den Seerosen, Stellen nah am Schilf oder direkt vorm Holz, denn dort vermuteten wir die Fische.

Von wegen hier gibt’s keine Karpfen..!

Gleich nach der ersten Nacht hatten wir einige Aktionen und konnten gleich 5 Karpfen überlisten. Ein cooler Start der uns natürlich Hoffnung machte. Warmer Südwind drückte in die kleine Bucht, in die Stefan fischte. Und dort kamen dann auch zunächst die meisten Bisse.

Wieder bestätigte sich: Gerade an wilden Gewässern kann der Wind der Schlüssel zum Erfolg sein. Als bei mir dann die Bisse zurück gingen, setzte ich mich mit meiner Polarisationsbrille in mein kleines Boot und ruderte Stück für Stück den Bereich auf meiner Seite ab, um die Fische zu suchen. Das war im Nachhinein die richtige Entscheidung. Ich konnte einige Fische beobachten und wollte schnell handeln. Ich ruderte zurück zum Camp um mein Hinge-Rig dort zu platzieren, wo ich die Fische beobachtete.

Beim Zurückrudern fütterte ich schon eine Handvoll Boilies und als ich wieder zum Platz kam, sah ich schon die ersten Karpfen fressen. Das war ein geiler Anblick kann ich euch sagen!

Gesucht, gefunden, gefangen!

Ganz leise ließ ich mich hintreiben, legte mein Rig ab, fütterte 2-5 halbierte weiße Boilies dazu und ruderte siegessicher zurück. Ich sagte zu Stefan, warte mal ab, die rennt gleich los.

So war es dann auch, es dauerte nicht lange bis der erste hing. Leider verlor ich ihn in den vielen Unterwasserpflanzen (Seerosenwurzel). Ich legte die Rute sofort neu ab, denn die Fische ließen sich von mir nicht beeindrucken. Auch dieses Mal dauerte es nicht lange und der Nächste hatte angebissen.

Wenn man die Fische findet, dann fängt man sie auch. Es kann manchmal so einfach sein! Danach war erstmal Pause bis Stefan am nächsten Tag in der Mittagssonne einen besseren Spiegler fing – wohlgemerkt an der Rute, die schon zwei Tage unangetastet lag.

Das Beste zum Schluss?

Da der Wind wieder auffrischte, hofften wir das die letzte Nacht nochmal besser laufen würde. Der Wind stand jetzt voll in meiner Bucht und ich platzierte eine Rute zum Abend neu. Es dauerte wieder nicht lange bis sie ablief. Es war ein besserer, das war sofort zu spüren, denn er nahm ordentlich Schnur und machte mächtig Druck.

Doch ausgerechnet dieser Fisch schwamm sich direkt in versunkenen Holzpfeilern fest.  Mist, das war extrem ärgerlich und schade zugleich. Aber beim Angeln darf man halt nie den Kopf in den Sand stecken, deshalb legte ich schnell die Rute neu und fing bis zum Morgen noch zwei Karpfen auf diesem Spot.

Insgesamt hatten wir 15 Läufe, bestes Wetter und jede Menge Spaß. Wir konnten für eine kurze Zeit dem Alltag entfliehen und das ist doch in der heutigen hektischen Zeit irgendwie das Wichtigste. Besonders befriedigend war es wieder, Neuland entdeckt zu haben und zwar in mitten meiner Heimat Brandburg.

Wir wissen nun mit was hier zu rechnen ist, das gibt uns Kraft und Zuversicht für unser nächstes Abenteuer, wenn es gemeinsam weiter nach Mecklenburg-Vorpommern geht. Auch von diesem Abenteuer werden wir euch in Kürze berichten...

Beste Grüße

Mathias Lange und Stefan Göhring

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