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+ Kolumnen / 27.08.2019

KARSTENS ZELTKÜCHE - Sommerzeit ist Grillzeit

In dieser Zeit des Jahres bleibt bei vielen der Kocher in der Tasche. So auch bei mir. Grillen ist angesagt und ich kenne eigentlich niemanden, der nicht darauf steht. 

Doch birgt grillen im Sommer auch leider so manche Gefahr und ist nicht überall erlaubt. Die starke Hitzeentwicklung und der Funkenflug sind in Verbindung mit der ausgedörrten Natur leider auch keine gute Verbindung. Ihr solltet euch über die Regularien an euren Gewässern informieren und die Waldbrandstufen beachten! Das Happening kann sonst schnell in ein „Worst case – Szenario“ umschlagen, wenn auf einmal der Wald in Flammen steht. Seid euch dieser Verantwortung stets bewusst!

Alternativen zum klassischen Grill

Es gibt aber Alternativen zum klassischen Holzkohlegrill. Die Carpzilla Crew hat in jüngerer Vergangenheit z.B. den Skotti Grill vorgestellt und direkt in den Shop aufgenommen. Dieser funktioniert mit Gas und produziert daher auch keine Funken. Dazu lässt er sich noch super klein zusammenpacken. Wer auf Holzkohle nicht verzichten will, dem empfehle ich einen Tischgrill mit integriertem Lüfter. Ich nutze so ein Model nun schon seit zwei Jahren und kann euch sagen, dass auch hier der Funkenflug stark reduziert wird. Die Kohle befindet sich in einer Art Kamin und die Schlitze zeigen nach unten in die mit Wasser gefüllte Abtropfschale. Wesentlich sicherer sag ich euch und dazu auch noch mit weniger Qualm. Schaut doch mal in die Februarausgabe von Karstens Zeltküche, da habe ich einen solchen Grill bereits beschrieben.

Es muss nicht immer Fleisch sein

Bei den Meisten landet sicherlich eine ordentliche Scheibe Fleisch auf dem Grill. Ob Schweinenacken, Steak oder Lammrücken, zum Grillen eignen sich viele Fleischteile, die wenig Bindegewebe besitzen. Dieses sorgt nämlich für eine längere Garzeit und das Fleisch muss z.B. im Ofen geschmort werden.

Doch es geht auch anders! Bei mir landet neben Gemüse auch immer mal wieder Fisch auf dem Grill. Viele haben Angst, dass er zerfällt oder zu trocken wird. Doch das muss nicht sein! Fisch ist ernährungsphysiologisch wesentlich wertvoller als Fleisch. Es besitzt bei gleicher Grammanzahl wesentlich weniger Kalorien, aber vor allem gesündere Fette, die sogenannten Omega-Fettsäuren.

Ein Fettmolekül besteht aus einem Baustein Glycerin und drei Fettsäuren und eben diese entscheiden durch ihren Aufbau über die Charakteristik des gesamten Fettes. Die Fettsäuren der Omega-Gruppe sind meist mehrfach ungesättigt, was bedeutet, sie besitzen eine unterschiedliche Anzahl an Doppelbindungen und sind somit reaktionsfreudiger. Sie können dadurch z.B. freie Radikale in unserem Körper binden, die für die Entstehung von Krebs verantwortlich gemacht werden. In erhöhten Konzentrationen findet man diese wertvollen Fettsäuren in Salzwasserfettfischen, die in kälterem Wasser leben. Dazu zählen z.B. Lachs, Makrele, aber auch der Hering. Darum wird von der deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlen, mindestens einmal in der Woche Fisch zu essen. Wenn ihr also die Ferien am Wasser verbringt, kommt hier euer Rezept für eine schmackhafte und ausgewogene Ernährung. ;)

HEUTE KOCHEN WIR: Fischpäckchen mit Grillgemüse und Kräuterbaguette

Damit die zuvor angesprochenen Ängste beim Fischgrillen unbegründet sind, packe ich den Fisch einfach in Alufolie ein und verschließe diese zu einem Päckchen. dadurch gart er schneller, und trocknet nicht aus. Außerdem lässt es sich leichter händeln und klebt nicht am Rost an.

Zutaten für zwei Personen

200-300g Fischfilet nach Wahl

1 Paprika

1 Zucchini

1 Aubergine

2 Schalotten

1 Baguette

1 Kräuterbutter

Saft einer ½ Zitrone

getrocknete Tomaten, Oliven, Thymian, Öl, Salz, Pfeffer

1. Zuerst das Gemüse waschen und dann einen Teil der Paprika und Zucchini für die Päckchen in Würfel und die Schalotten in Ringe schneiden. Die Oliven halbieren und die Tomaten abtropfen.

2. Den Rest des Gemüses (Aubergine, Zucchini, Paprika) für den Grill in Scheiben, bzw. die Paprika einfach in breitere Streifen schneiden. Die Gemüsescheiben/-streifen mit dem Öl der getrockneten Tomaten marinieren und mit Salz würzen.

3. Das Baguette dritteln, jeweils horizontal halbieren und mit Kräuterbutter bestreichen. 

4. Nun ein gutes Stück Alufolie abrollen und doppelt nehmen. Zuerst etwas von dem Öl der getrockneten Tomaten darauf gießen und anschließend die Gemüsewürfel verteilen. Den Fisch darauflegen, mit Zitrone, Salz und Pfeffer würzen und abschließend die Oliven, Schalotten und Tomaten gleichmäßig verteilen. 

Ein bisschen Thymian darüber zupfen und das Päckchen möglichst gut verschließen.

5. Wenn der Grill gut angeheizt ist, zuerst die Fischpäckchen, die Paprika und die Auberginen darauf legen. 

Tipp zur Garzeit

Das Fischpäckchen ist je nach Größe nach ca. 7-10min fertig gegart und kann ansonsten neben dem Grill auch noch etwas nachziehen. Das Grillgemüse sollte etwas Farbe bekommen und ist fertig, wenn es spürbar weich geworden ist. Wenn es in der Mitte zu heiß wird, kann man die Gemüsescheiben auch am Rand des Grills langsam fertiggaren und sie nur mittig scharf angrillen.

6. Wenn die erste Rutsche durch ist, können das Brot und die Zucchini noch schnell auf den Grill. Das Baguette und die Zucchini benötigen weniger Zeit und garen auch bei weniger Hitze. Aus diesem Grund solltet ihr erst mit den anderen Sachen beginnen.

Und das war es dann auch schon. Der Duft, der euch entgegen strömt, wenn ihr das Päckchen öffnet, ist einfach der Hammer.

Auf fettige Grillsauce kann man hier getrost verzichten. Auch wenn sie lecker schmecken, würden sie das feine Aroma des Gerichtes eher negativ beeinflussen. Leichte Küche für die Sommermonate eben. Probiert es mal aus.

Weitere Zubereitungsmöglichkeiten

Sollte diese Variation nicht deinen Geschmack treffen, kreiere doch einfach deine eigenen Fischpäckchen. 

Vorstellbar wäre auch: 

Fenchel, Orange, Kirschtomaten, Blattspinat, Zwiebel, Dill,…

Beim Grillgemüse stehe ich persönlich auch mega auf Maiskolben. Schön mit Kräuterbutter und Salz, es gibt kaum etwas Besseres. Und was den Karpfen schmeckt, sollte ja auch uns schmecken. 

Zum Fisch ist noch zu sagen, dass ihr diesen natürlich nicht im Supermarkt kauf müsst. Am Wasser kann man sich den selbstverständlich ja auch selber fangen. Barsche, Hechte oder am besten natürlich Zander, eignen sich ebenso hervorragend für diese Zubereitung. Und frischer geht es natürlich auch nicht.

Kauft ihr den Fisch allerdings im Supermarkt, achtet auf das MSC-Zertifikat. Es sagt aus, dass der Fisch aus nachhaltiger Fischerei stammt, die sich an Fangbegrenzungen hält und Techniken verwendet, die den Meeresboden sowie die geschützten und/oder kleineren Fische schont. 

Eine Fischart, die ihr in keinem Fall kaufen solltet ist Pangasius. Außer ihr seid krank und benötigt eine ordentliche Antibiotikakur.

Wenn ihr auch coole Kreationen für die Grillsaison auf Lager habt oder dieses Rezept nachkocht, postet es doch mal auf Facebook oder Instagram, nutzt den #carpzillaplus und verlinkt mich damit ich es sehen kann. Für Facebook: @CFKarstenNeumann und auf Insta: @ta_of_na

Ich bin gespannt, was für Ideen da zusammen kommen. 

Euer Karsten 

Basierend auf der Anzahl der Zutaten, dem benötigten Equipment, den Kosten und dem generellen Aufwand der Zubereitung gibt Karsten diesem Gericht folgende Bewertung: 2 von 3 Sternen.

 

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