KARSTENS ZELTKÜCHE: Festessen zum Saisonstart - Lammkarree mit grünem Spargel auf Orangen-Couscous
Die ersten Knospen sprießen, die Wassertemperaturen steigen und die Fische werden nun auch langsam wieder etwas agiler, kurzum der Frühling ist da. Ostern gilt wohl überall in Deutschland als Startschuss in die Saison. Was passt also besser in den April, als ein ordentliches Festessen?
Ordentlich muss dabei für mich allerdings nicht viel heißen. Qualität statt Quantität ist da eher meine Devise. Klingt jetzt zwar etwas makaber, aber für die menschliche Ernährung, kann ich Jungtiere wie Kalb, Ferkel oder eben Lamm nur empfehlen. Die Tiere haben noch keinen langjährigen Kontakt, z.B. mit Antibiotika gehabt, was wiederum für uns ein riesen Vorteil darstellt. Das Fleisch ist außerdem zarter als das der Elterntiere und eignet sich hervorragend zum Kurzbraten.
Lamm kann ziemlich lecker sein!
Viele winken gleich ab, wenn man ihnen sagt, dass es heute Lamm gibt: „Esse ich nicht.“ Oder: „Schmeckt mir nicht.“, bekomme ich dann häufig zu hören. Doch wenn ich sie zum Probieren überreden kann, sagen immer alle das gleiche: „So gutes Lamm habe ich noch nie gegessen! Das hat ja gar nicht nach Schaf geschmeckt?“
Wer Lamm nicht mag, hat einfach noch kein gutes Lamm gegessen! Lammfleisch ist häufig nicht besonders günstig und natürlich gibt es da auch die sprichwörtlichen „schwarzen Schafe“, die Fleisch von älteren Tieren als Lamm deklarieren. Dieses hat dann häufig solch einen muffigen Geschmack, den natürlich niemand mag. Wenn die Qualität passt, leckt sich jeder die Finger danach. Kauft das Fleisch bei eurem Metzger des Vertrauens oder direkt beim Erzeuger und ihr könnt eigentlich nicht viel falsch machen.
HEUTE KOCHEN WIR: Lammkarree mit Orangen-Couscous und grünem Spargel
Ich habe mich in der heutigen Ausgabe für Lammkarrees entschieden. Wohl eines der besten Fleischteile des Schlachtkörpers. Es handelt sich dabei um den Rippenbogen des Lamms mit einem Rückenfleischanteil - quasi das Roastbeef des Jungschafs.
Um dem Ganzen einen modernen Touch zu geben, gibt es als Beilage Orangen-Couscous und grünen Spargel: Super lecker und ist vor allem sehr einfach aber auch vielfältig zuzubereiten.
Zutaten für 2 Personen
- 150g Couscous (instant)
- ½ Paprika (rot)
- ½ Salatgurke
- ½ Zucchini
- 1 Bund grüner Spargel
- 1 Knoblauchzehe
- Petersilie, Orangensaft, Geflügel- oder Gemüsebrühe, Muskat
- Currypulver, Salz, Weißweinessig, Olivenöl
- 10-14 Stück Lammkarree
- Kräuterbutter, Salz, Pfeffer, Öl
Zubereitung der Beilagen
Ein großer Vorteil dieses Gerichtes ist, dass es trotz seiner vielseitigen Zutaten ziemlich schnell von der Hand geht. Also fangen wir an:
1. Für den Couscous-Fond zunächst den Knoblauch schneiden und gemeinsam mit einem Esslöffel Currypulver in Olivenöl anschwitzen.
2. Um den Couscous nach Packungsanleitung zu kochen, den Ansatz nun mit der nötige Flüssigkeitsmenge auffüllen. Dabei allerdings das Wasser gegen 1/2 Brühe und 1/2 Orangensaft austauschen und einmal aufkochen.
3. Ordentlich salzen, mit Muskat würzen und mindestens zwei Esslöffel Essig dazugeben.
Tipp zum Fond
Der Fond muss sehr würzig schmecken und eine kräftige Säure aufweisen, sonst schmeckt der Couscous später echt langweilig. Weitere Gewürze, wie Kreuzkümmel oder auch Thymian sind ebenfalls sehr passend.
4. Nun die passende Menge Couscous und einen guten Schluck Olivenöl dazugeben. Deckel drauf und im Schlafsack einfach 10min quellen lassen.
Tipp zum Couscous
Wer nicht vorher abwiegen will, kann sein Glück auch frei Schnauze probieren. Ich schütte immer soviel Couscous in den Fond, dass ca. 1cm mehr Flüssigkeit im Topf ist als Couscous. Der Hartweizen Grieß verdoppelt sein Volumen beim Quellen ungefähr. Also nicht zu viel machen.
5. Während der marokkanische Klassiker im Schlafsack warm bleibt, wird das Gemüse für die Einlage in kleine Würfel geschnitten und in der Pfanne angebraten. Zuerst die Paprika, dann die Zucchini dazu.
6. Petersilie fein schneiden. Die Gurke ebenfalls in kleine Würfel schneiden und letztlich alles unter den Couscous mischen. Abschmecken und wieder ab in den Schlafsack damit.
Tipp für eine orientalische Note
Wer es frisch mag, kann auch noch etwas Minze und Koriander zu der Petersilie mischen und
verleiht dem ganzen somit eine orientalische Note.
7. Die Lammkarrees abwaschen, trockentupfen und würzen. Öl in einer Pfanne an den Rauchpunkt bringen und das Fleisch von beiden Seiten scharf anbraten. Dann die Hitze reduzieren und einen ordentlichen Schlag Kräuterbutter dazu geben.
8. In der Zwischenzeit den grünen Spargel im unteren Bereich schälen und die holzigen Enden abschneiden.
9. Fleisch aus der Pfanne nehmen und den Spargel für etwa 3min mit etwas Kräuterbutter und einem Zweig Rosmarin bissfest anbraten.
10. Denn Couscous noch einmal abschmecken. Eventuell noch etwas Salz oder Essig dazugeben und schließlich alles auf einem Teller anrichten. Guten Appetit.
Tipps für die Resteverwertung
Couscous ist super vielseitig und wer ihn mit Orange nicht mag, der kann ihn auch tomatisieren. Dafür fügt man dem Ansatz einfach einen Esslöffel Tomatenmark bei.
Was übrig bleibt kannst du auch super am nächsten Tag als Salat essen. Schnell noch einen Minz-Joghurt dazu angerührt und schon hast du einen leckeren Nachmittagssnack.
In diesem Sinne, genieße die erste Zeit des Jahres am Wasser und gönnt euch während der verlängerten Wochenenden im Frühjahr mal ein schönes Stück Lammfleisch.
Wir hören und lesen uns im Wonnemonat Mai!
Gruß Karsten
Basierend auf der Anzahl der Zutaten, dem benötigten Equipment, den Kosten und dem generellen Aufwand der Zubereitung gibt Karsten diesem Gericht folgende Bewertung: 3 von 3 Sternen.