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Der Stalker / 15.09.2021

DER STALKER #8 - Der August ist nicht mein Monat

Mal im Ernst Leute, kommt ihr euch dieses Jahr nicht auch vor wie im falschen Film? Was war das bitte für ein bescheidener Sommer? Was waren das für Temperaturen? Wie oft und vor allem wie stark hatte es die vergangenen Wochen denn bitteschön geregnet? Nicht nur Corona macht die Welt verrückt, allem Anschein nach spielt auch das Wetter mit bei diesen chaotischen Zuständen. Mittlerweile haben wir Anfang September! Wie immer war ich mit Abgabe dieser „Der Stalker“-Kolumne zu spät. Und das ausnahmsweise mal ansatzweise begründet, denn – ob ihr das glaubt oder nicht – der August ist und war noch nie wirklich mein Monat. Ganz gleich was ich auch mache, so richtig hat es in diesem verdammten Monat noch nie geklappt. Die Umstände, das warme Wasser, die Badegäste, das Getummel am See. Beißlaunische Fische, Ferienzeit, Kinderbetreuung und Co… Ja, ich habe mich tatsächlich damit abgefunden, dass wir keine Freunde mehr werden, der August und ich. Nicht zuletzt der Erfahrungen der letzten Jahre wegen habe ich meine Angelei im August nahezu gegen null geschraubt. Unsere Jungs hatten Ferien, zu Hause war allerhand voll zu tun und die Motivation meinem letzten Zielfisch 2021 nachzustellen stagnierte etwas mit dem Anblick anderer Fische, denen - bedingt durch „Bikinifigur“ – teilweise etliche Kilo fehlten. Wenn, wollte ich diesen Einen nicht unbedingt abgemagert fangen. Da sollte schon was dran sein…

Ganz nebenbei hatte ich ohnehin anderes zu tun. Der „Boilievorrat“ an meinen Heckenkriechern war aufgebraucht und vor unserem Sommerurlaub wollte ich unbedingt noch einmal bei Mario Gijbels von „Dreambaits“ in Belgien vorbeischauen, um die Produktion der nächsten Charge mit der Cam zu begleiten. Zudem hatte ich ein neues Rezept in der Tasche, dass ich gemeinsam mit Mario durchgehen wollte.

Nach meinem Besuch bei den Jungs von Dreambaits ging es dann auch direkt los in den wohl verdienten Sommerurlaub. Witziger Weise hatten wir eine Woche Centerpark gebucht – und das ausgerechnet in Belgien. Wir hatten hier die Möglichkeit, neben dem Family-Business, auch den Karpfen nachzustellen. Klar war hier das Angeln Nebensache, die Chance vielleicht einen Belgier zu fangen, wollten wir aber definitiv nutzen. Angeltechnisch waren wir allerdings seeeeeeeehr eingeschränkt. Umsäumt von Anglern und in Anbetracht der Tatsache, dass Baden verboten war und ich leider kein Boot mithatte, blieb uns quasi nur der schmale Uferstreifen vor unserer Hütte über. Flexibel konnte man hier nicht sein. Entweder die Fische würden vorbeikommen oder eben nicht.

Was das Wetter anging: Mit Sommer hatte das definitiv nichts zu tun. Wo wir in den ersten drei Tagen unseres Wochentrips noch ansatzweise Sommerwetter genießen konnten, mussten wir uns den kompletten Rest der verbleibenden Zeit mit langen Klamotten und „Pisswetter“ abfinden. Die ersten Tage, bzw. Nächte, biss nicht ein Fisch. Kein Bleep, nicht ein einziger. Es sprangen auch keine Fische und innerlich hatte ich mich auch irgendwann damit abgefunden, dass die Mission „Mein erster belgischer Karpfen“ wohl an anderer Stelle in Erfüllung gehen musste.

Am ersten Regentag in diesem „wundervollen“ Urlaub entschieden wir uns, einmal nicht auf Achse zu gehen und mit Brettspielen und Co ein paar Stunden in der Hütte zu verbringen. Folglich ließen wir auch erstmals die Ruten über Mittag im Wasser, was wir die Tage zuvor nicht gemacht hatten. Ich glaub es war 13:30Uhr, als mir unsere Kinder durch die geschlossene Badezimmertür – ich lag gerade in der Wanne und chillte die Basis – verkündeten, dass wohl gerade eine meiner Ruten abpfiff. War das denn möglich? Jetzt? Um die Mittagszeit? Die Infos, die mir zugespielt wurden, hatten Beißzeiten in den frühen Morgenstunden angekündigt. Der Biss kam also mehr als überraschend… Im Nu war ich aus der Wanne und an dem steilen Ufer angelangt, an dem wir unsere Ruten platziert hatten. Schon als ich auf dem Weg zur Rute war, bewegte sich da unten nichts mehr und als ich den „Stecken“ aufnahm, musste ich enttäuscht feststellen, dass sich der Fisch irgendwo festgeschwommen hatte. Ich zog feste, ließ die Schnur locker - chancenlos. Trotz Badeverbote beschloss ich, meine Flossen anzuziehen und dem „Hänger“ entgegenzupaddeln. Leider konnte ich mir auch dadurch keinen Vorteil verschaffen, das Teil hing bombenfest! Geknickt schwamm ich zurück ans Ufer. Meine Enttäuschung spiegelte sich auch in dem Gesicht meiner Frau wider, die allem Anschein nach noch mehr litt als ich… Was war das bitte für eine Scheiße hier? Erst der stundenlange Stau auf der Hinreise, dann dieses Dreckswetter und nun auch noch meinen ersten Belgier verloren – abgerissen – definitiv die schlimmste aller Varianten. Mir war echt zum Heulen zumute!

Nunja, zumindest wussten wir nun, dass die Fische wahrscheinlich um die Mittagszeit in unserer Bucht vorbeischauten. Sollten wir also noch einmal `nen Mittag in der Hütte verbringen, standen die Chancen vielleicht doch gar nicht so schlecht, doch noch zu `nem Belgier zu kommen…

Wir trotzten dem Wetter, ließen uns nicht lumpen und versuchten das Beste aus der Lage herauszuholen. Wir besuchten mehrfach das Schwimmbad und bummelten durch diverse Indoorhallen, spielten Billard und Fußball. Zwei Tage nachdem ich den Fisch verloren hatte, öffnete sich wieder ein Zeitfenster, indem wir die Ruten über Mittag im Wasser lassen konnten und tatsächlich fing Bini zur gleichen Uhrzeit einen tollen Schuppi um die 15Kilo. Ich bin da ganz ehrlich: Ich freute mich für meine Süße, ein klitzekleines bisschen neidisch war und bin ich aber dennoch. Dieser eine blieb der Einzige und ehe wir uns versahen, war unser Regen – im Sommerurlaub – auch schon vorüber…

Nach der Zeit im verregneten Centerpark war an Angeln wieder nicht zu denken. Die Kinder hatten Geburtstag, diverse Dinge waren zu erledigen und neben ein, zwei kurzen Sessions von gerade einmal zwei Stunden Länge, fand ich nicht den Weg ans Wasser. Jetzt, in einem der besten Monate des Jahres - dem September – wird’s besser, da bin ich wirklich zuversichtlich. Ich habe zwei Spots unter Futter und ein echt gutes Gefühl! Ob`s noch klappt mit diesem Einen? Ihr werdet es erfahren!

Euch allen `nen tollen Start in den Herbst und „Nur Digge“,

Chris

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