Langsam kehrt wieder eine Art der Normalität ein und ich versuche, die Zeit am Wasser wieder richtig zu genießen. Diese wird immer wertvoller, denn der Alltagsstress zerrte in den vergangenen Wochen doch sehr an mir. Umso mehr freue ich mich, dass mein Sohn diese Zeit jetzt auch mit mir am Wasser teilt. Wir erwarten Mitte Oktober seine kleine Schwester, dann wird wieder alles auf Null gestellt und wir müssen uns wieder neu sortieren. Hoffentlich bekommen wir das genauso gut hin wie bei Theo, werden schnell wieder in unseren neuen Rhythmus finden und jeder wird weiterhin Zeit für seine Hobbys haben.
Trotzdem ist es mir sehr wichtig, dass ich meinen Sohn schon früh in unser tolles Hobby einbinde, ohne irgendwie Druck aufzubauen. Aber sind wir mal ehrlich: Was gibt es für einen kleinen Jungen Aufregenderes, als mit seinem Vater im Wald zu sein und gemeinsam die Welt zu entdecken. Ich habe das schon früher sehr gerne beobachtet, auch als ich selber noch kein Vater war. Damals habe ich mir schon vorgestellt, wie das einmal sein wird – und es ist noch schöner als ich es mir erträumt habe.
Gemeinsame Session trotz komplizierter Rahmenbedingungen
Bevor ich euch aber von der gemeinsamen Session mit meinem Sohn erzähle, berichte ich noch einer gemeinsamen Tour ans Wasser mit meinen Freunden Moritz und Philip. Durch die neue Familiengestaltung bei Moritz und mir, sowie Phils Umzug nach Dubai, ist es uns nur noch sehr selten möglich, gemeinsam ans Wasser zu kommen. In den vergangenen zwei Jahren hat die Pandemie uns dann komplett davon abgehalten. Da Phils Einreismöglichkeiten immer sehr schwierig waren, war er in dieser Zeit überhaupt nicht in seiner Heimat. Umso mehr haben wir uns auf diese Session dann gefreut und suchten einen Kölner Baggersee aus, an dem wir früher schon das ein oder andere Mal gemeinsam gefischt hatten.
Wir alle waren sehr gespannt, da wir seit vielen Jahren dort nicht mehr fischen waren und somit nicht wussten, was uns erwarten würde. Von Riesenfischen brauchten wir nicht zu träumen, aber wir wollten uns einfach ein gutes Wochenende machen; da war das Fangen mehr oder weniger auch zweitrangig. Phil und ich fuhren schon am Donnerstag an den See und Moritz wollte am Freitag nachkommen. Mit unseren RT4 Futterbooten fuhren wir unsere Montagen an das gegenüberliegende Ufer und verteilten ein paar Scopex Squid Boilies in 20mm in dem Areal.
Einer schläft, einer wacht …
Dann machten wir erstmal den Grill an und machten uns ein kaltes Bier auf. Wir freuten uns riesig darüber, endlich wieder gemeinsam am Wasser zu sein. Kurz bevor es dunkel wurde, meldete sich tatsächlich auch schon eine meiner Ruten und ich fing bis 0 Uhr circa fünf Brassen – dann hatte ich auch genug für diese Nacht. Am kommenden Morgen sollte um 6 Uhr mein Wecker klingeln, da ich noch arbeiten fahren musste. Allein deshalb wollte ich nicht von Brassen um den Schlaf gebracht werden. Phil zog die Nacht aber voll durch, hatte am Ende vier Karpfen sowie acht Brassen raus, allerdings auch keine Sekunde seine Augen zu gehabt. Nach über zwei Jahren ohne richtiges Angeln war er natürlich so motiviert, dass er durchziehen musste und wurde dafür auch belohnt. Ich war mega glücklich über seinen Erfolg und fuhr ins Büro.
Großer Boilie – großer Fisch?
Ich überlegte mir, dass ich am Abend meine selbstgerollten Scopex Squid Hakenköder in 30mm mitnehmen und meine beiden Ruten mit jeweils einem dieser Golfbälle auslegen würde. Natürlich habe ich an einigen Gewässern auch schon auf solche Ködergrößen Brassen gefangen, aber man hat oft zumindest etwas mehr Ruhe – und das war meine Hoffnung. Gegen 18 Uhr lag meine Rute, keine zwei Stunden später drillte ich den vermeintlich größten Fisch aus dem See und ich konnte mein Glück kaum fassen. Der Bestand schien nicht sonderlich stark zu sein, was Fische über 15 Kilo angeht. So fing ich genau diesen einen großen Fisch und danach lagen meine Ruten die restliche Zeit still da. Was war es? Glück? Zufall? Die richtige Idee? Ich weiß es nicht, aber es hat funktioniert und so war mein Wochenende einfach perfekt. Gute Freunde, tolle Gespräche, gutes Essen und Trinken und einen schönen Fisch am See.
Phil fing deutlich mehr, aber auch deutlich kleinere und weiterhin viele Brassen. Auch Moritz konnte einen guten Fisch landen. So waren wir waren alle einfach happy am Sonntag, als es wieder nach Hause ging.
Während diesem Wochenende haben Phil und ich auch eine sehr coole Insta Liv(f)e Folge aufgenommen, wie ich finde, welche voraussichtlich im November erscheinen wird. Kolja hat uns dafür den ganzen Samstag vor Ort begleitet und ein sehr schönes Interview von uns beiden aufgezeichnet. Mehr wird aber noch nicht verraten…
Wo wir gerade beim Thema sind: Seit Sonntag, den 5.9., ist eine neue Folge Insta Liv(f)e auf dem Nash Tackle Deutschland/Österreich YouTube-Kanal online. In dieser Folge nehmen meine Familie und ich euch mit in einen gemeinsamen Familienurlaub, an ein Gewässer in der Nähe von Paris. Wer die Folge noch nicht gesehen hat: unbedingt ansehen!
Wenn der Vater mit dem Sohne
Passend zum Familienurlaub am Wasser, waren mein Sohn und ich vor ein paar Tagen das erste Mal ohne meine Frau für 2 Nächte gemeinsam am Wasser. Mein Freund Simon hat uns dabei begleitet und so trafen wir uns an einem Freitagnachmittag am See.
Theo war total aufgeregt, als wir gemeinsam am See ankamen und mit dem Boot zu unserer Stelle übersetzten. Seine kleine neonfarbene Schwimmweste war über den ganzen See zu erkennen. Es war einfach so schön, zu sehen, wie interessiert er an allem war und wie glücklich es ihn machte, einfach mit uns draußen sein zu können. Wir haben gemeinsam Glühwürmchen entdeckt und wilde Brombeeren für den Salat gesammelt. Es war ein perfekter Abend und eine ganz tolle Nacht. Theo krabbelte direkt auf seine neue Nash Junior Liege, nahm sein Kuscheltier – einen Otter – fest in den Arm und schlief sofort ein.
Die Nacht war sehr ruhig und so wurde ich erst am frühen Morgen das erste Mal von meinem Siren geweckt. Leise sprang ich ins Boot und pumpte mich über den Fisch. Zurück am Ufer legte ich die Rute direkt wieder und ließ den Fisch kurz im Kescher, um Theo zu wecken. Ehe ich dies aber konnte, lief die Rute direkt wieder ab und ich konnte meinen zweiten Fisch am Morgen fangen. Als ich wieder zurück am Ufer war, hörte ich aus unserem Zelt schon jemanden fragend rufen: „Papa Fiiiiisch?“! Und so stand ein total verschlafener kleiner Mann direkt im Schlafanzug neben mir. Gemeinsam machten wir direkt Bilder mit den Fischen und starteten in den Tag. Dieser sollte so schön werden, dass wir uns schnell schon mit Badesachen im See befanden, wo wir mit Theos Haien und Rochen spielten. Plötzlich lief wie aus dem Nichts wieder die gleiche Rute wie schon die beiden Male zuvor ab. Theo und ich sprangen gemeinsam ins Boot und drillten unseren ersten Fisch ganz alleine von dort aus. Er war so fasziniert, wie der Fisch immer wieder am Boot auftauchte; ich war einfach so glücklich, diesen Augenblick mit ihm zu teilen.
Es war ein perfektes Wochenende, auch wenn die folgende Nacht leider ereignislos bleiben sollte und wir am kommenden Morgen alles bei starkem Regen einpacken mussten. Aber auch davon hat der kleine Mann sich nicht verärgern lassen und gut gelaunt kamen wir wieder zu Hause bei meiner Frau an, der natürlich von allem berichtet werden musste.
An dieser Stelle nochmal großen Dank an dich, Simon, dass du mit uns gekommen bist für die erste Generalprobe.
Das war es schon wieder mit dem kleinen Einblick, was so bei mir passiert ist. Ich wünsche euch einen schönen September und freue mich auf die nächste Ausgabe.
Macht es gut!
Euer Jan