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Deine Story / 15.09.2017

Patrick und Philipp Haas: Sky is the Limit

Schon öfter haben wir auf Carpzilla über die kuriosen Frankreich-Abenteuer der Gebrüder Haas berichtet, jetzt haben sie einen neuen Artikel in der Pipeline, der Kinnladen wieder fallen lassen wird! Prädikat: Abenteuer pur! Viel Spaß mit Zeilen und Bildern, die inspirieren:

Anfang August 2017 lockte Frankreichs größter und längster Strom meinen Bruder Philipp Haas und mich zu einer weiteren Tour an seine unberührten Flussabschnitte. Angetrieben von der Vorstellung wild kämpfende Flusskarpfen im klaren Wasser zu drillen und gewichtige Exemplare der Kamera präsentieren zu können, wurde das Boot angekuppelt und eine größere Menge 24 Millimeter Radical Boilies, der fruchtigen Sorte Punky Monkey, in den Kofferraum geladen.

Mobile Taktik vom schwimmenden Gefährt

Es ist aber nicht so, dass wir vorhatten, über viel Futtereintrag die Karpfen zu animieren. Das ist unserer Meinung nach gerade am Fluss und bei der mobilen Angelei vom Boot aus nicht die richtige Taktik. Frankreichs Flüsse verfügen heutzutage über einen sehr dichten Welsbestand und auch die anderen typischen Flussfischarten wie Döbel und Barben kommen anders als zu Hause in Süddeutschland immer noch zahlreich vor.

Nomaden ziehen gemeinsam

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass durch viel eingebrachtes Futter nur die Zahl der Beifänge ansteigt. Die Karpfen scheinen mehr und mehr gemeinsam unterwegs zu sein und nicht weniger verteilt auf der langen Flusstrecke, als noch vor einigen Jahren. Woran das liegt, ist aktuell noch ein Fragezeichen in unseren Köpfen.

Daher gilt es noch gezielter die Standplätze der Karpfen zu finden. Mehrmals täglich singende Bissanzeiger und kreischende Rollenbremsen der schnell flüchtenden Karpfen sind dann möglich, es schadet also nicht für alle Situationen vorbereitet zu sein.

Schwieriger Start mit steigendem Wasserstand

Die ersten zwei Tage auf dem Fluss meinten es überhaupt nicht gut mit uns. Starker Dauerregen setzte ein, der Wasserstand stieg rapide, die Strömung wurde kräftiger, Treibgut sammelte sich ständig in den Schnüren und zwang uns schließlich in die Knie. Angeln war im Strom nicht mehr möglich. Eine Situation, der wir schon oft bei der Flussfischerei gegenüberstanden. Immer wieder ein Gefühl der totalen Leere, da trösten dann auch zwei hart erkämpfte Schuppenkarpfen nicht mehr darüber hinweg.

Anker lichten - Segel setzen!

Wir mussten hier weg, dem wunderschönen blauen Tal den Rücken kehren, den inneren Schweinehund ein weiteres Mal überwinden und einen komplett neuen Flussabschnitt mit strömungsberuhigten Bereichen ansteuern.

Das klebrige Zuckerwasser aus der roten Dose gab uns Kraft und eine Vorstellung, wie und wo wir vor dem Treibgut geschützt angeln konnten, hatten wir auch. Das Umland kennen wir mittlerweile wie unsere Westentasche, für diese Plan B Situation ein enormer Vorteil. Ob sich das massive Krautwachstum, gerade in den Sommermonaten, an dem Ausweichgewässer nicht negativ auf das Beissverhalten auswirkt, blieb erstmal eine ungeklärte Frage.

Unsere Hoffnung lag aber insgeheim darin, dass der drückende Flusspegel das sauerstoffarme Wasser des Nebengewässers mit einer gehörigen Portion Frischwasser kompensieren würde. Die Zuversicht, den Trip doch noch erfolgreich wenden zu können, war also zurück und viele Jahre des Karpfenangeln in Frankreich haben uns vor allem eines gelehrt: Macht euch frei von Zweifel, gebt Gas und probiert es aus, nicht umsonst ist unser Motto: The sky is the limit!

Back on track

Nach einem halben Tag, den der Gewässerwechsel benötigte, war alles wie ausgewechselt. Neue Motivation und neue Ideen sprühten in uns auf. Die Montagen verteilten wir akkurat im Halbkreis um unserer Boot. Zufriedenheit machte sich auf den wenigen Quadratmetern breit und die Karpfen mussten die positive Aura gespürt haben. Nach zwei Stunden rannte der Erste ab, nach fünf

Die Dicken kommen zusammen!

Stunden der Zweite und von da an, ging es immer so weiter. So macht Karpfenangeln Spaß. Nach vier Tagen waren wir bei 26 Karpfen angekommen – mit Gewichten zwischen circa 8 und 19,5KG.

Doch das sollte noch nicht alles gewesen sein. Wie auf Knopfdruck sollte die wahnwitzigsten Angelstunden unseres bisherigen Lebens nun erst beginnen. Sechs Karpfen in Folge über der magischen Grenze drillten wir wie im Rausch aus den dichten Krautfeldern: 20,3kg, 20,3kg, 21,4kg, 22,7kg, 23,5kg und 24,3kg - fair aufgeteilt in Spiegel und Schuppenkarpfen! Was war denn hier los? Keine Zeit darüber nachzudenken, denn es war allerhöchste Zeit, die Heimreise anzutreten.

Glück im Unglück

Die Realität eines reisenden Karpfenanglers holte uns aber weit schneller wieder ein als erwartet. Auf halber Strecke des Heimweges wollte sich das rechte Radlager des Bootstrailers nicht mehr drehen und sprengte die gesamte Radaufhängung. Weiterfahrt unmöglich!Das hätte auch ganz anders ausgehen können. So saßen wir wartend vor der Werkstatt, Poullet Kebab aus dem Automat in der einen Hand und die rote Dose mit dem Zuckerwasser in der anderen. Ach wie gut, das man nach all den Jahren ohne Panne die ADAC Plus Mitgliedschaft endlich mal in Anspruch nehmen konnte…

Auf das nächste Abenteuer!

Patrick Haas / Team Radical 

Facebook-Seite der Haas-Brüder: CarpLaFamilia

Lust auf noch mehr Abenteuer mit den Haas Brüdern?

Wer nach diesem coolen Beitrag noch mehr Lust auf Abenteuer-Storys von den Haas Brüdern hat, schaut mal hier:

Die große Freiheit auf 8 Quadratmetern:
http://www.carpzilla.de/news/site-news/die-grosse-freiheit-auf-8-quadratmetern-4098.html

Irgendwo in Frankreich: Patrick Hass fängt 31,2 Kilo Spiegler!
http://www.carpzilla.de/news/szene-news/bei-der-suche-nach-neuen-gewaessern-patrick-haas-faengt-312-kilo-spiegler-frankreich

Patrick Haas im Interview zu seinem Frankreich-Koloss:
http://www.carpzilla.de/mag/nachgehakt/312-kilo-spiegler-aus-frankreich-patrick-haas-im-nachgehakt-interview-8134.html

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