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Deine Story / 06.05.2020

Marco Herzog: Der Endgegner aus der Donau

Wir Karpfenangler träumen wohl alle davon, einmal einen richtig dicken Fisch in den Armen halten zu können. Auch der BFP-Baits Teamer Marco Herzog wartete auf seinen persönlichen Endgegner. Dass er diesen allerdings als Abschluss einer durchwachsenen Session am großen Strom, der Donau, auf die Matte bekommt, damit hatte er wohl kaum gerechnet. In seiner neuesten Story berichtet uns Marco von diesem unvergesslichen Erlebnis aus dem letzten Jahr. Lest selbst…  

Endgegner kennt man meist nur aus Videospielen. Sie sind stark, widerstandsfähig und der Höhepunkt eines Spiels. Hat man sie besiegt, ist das Level abgeschlossen und der Spaß vorbei. Ich hingegen traf meinen Endgegner im realen Leben. Doch auch bei mir war die Luft danach raus und ich hatte keinen Antrieb mehr. Natürlich ist jeder Fisch etwas Besonderes, vor allem aus dem Fluss. Aber werde ich jemals nochmal einen so mächtigen Fisch im großen Strom fangen können, der das Gewicht des jetzigen Fanges übertrifft? Gefühlsmäßig war ich angekommen, gesättigt, das Feuer war aus. Ich war glücklich und zufrieden. Doch von vorne…

Unser Plan

Mein Kollege Kai und ich planten eine Session. Nein, nicht nur die obligatorischen zwei Nächte an einem Wochenende. Diesmal sollten es ganze vier Nächte werden. Das Ziel war die Donau. Fischen wollten wir an jenem Abschnitt, an dem wir an vergangenen Tagen schon durchaus erfolgreich waren. Mit ein wenig Vorarbeit konnten wir dem Fluss schon den ein oder anderen gewichtigen Burschen entlocken. Doch unser Gefühl sagte uns: Da geht noch mehr! Vorfüttern wollten wir dieses Mal nicht, da es durchaus schon vorkam, dass der Platz dann von Osteuropäern belagert war. Zufall? Das bezweifle Ich.

Schwere Trolleys und springende Fische

Da wir einen langen Fußmarsch vor uns hatten, verzichteten wir auf Partikel und deckten uns stattdessen nur mit Boilies ein. Lediglich ein kleiner Eimer Tigernüsse fand noch Platz in meinem Gepäck. Die Trolleys waren voll beladen, so voll, dass meine „Karre“ auf den ersten Metern schon in die Knie ging. Das Ding war schlichtweg Überladen! Mit einem Spanngurt konnte ich Ihn wieder halbwegs Fahrbereit machen, sodass wir weitergehen konnten. Der Weg zog sich hin, ein Auge immer auf den Fluss gerichtet. Platzmäßig hatten wir das Ziel im Kopf. Die mäßige Strömung, die Windstille und die Polbrille auf der Nase begünstigten die Ausschau auf den Fluss und machten den langen Weg erträglicher. Als das Ziel schon in Sichtweite war, vernahm ich ein lautes Klatschen hinter mir. Genau dort, wo ich gerade erst vorbeigekommen war. Also harrte ich aus. Kai tat sich eher schwerer mit seinem Trolley, sodass ich einen kleinen Vorsprung hatte. So konnte ich auf ihn warten und das Areal genauer beobachten. Da, wieder eine Welle. Auch Kai bemerkte die Aktivität der Fische und ich drehte kurzerhand um. Wir beratschlagten uns kurz und kamen zum Entschluss, dass wir da angeln sollten, wo die Fische gerade aktiv sind. Fische im Fluss an einen Platz zu binden, gestaltet sich als ziemlich schwierig. Dort, wo sie gerade sind, kann in ein paar Stunden schon tote Hose sein.

Kraut-Karpfen im Laichgeschäft

Das Boot war schnell aufgepumpt und schon waren wir mit Echolot und Klopfblei auf dem Wasser. Wir fuhren direkt an den Spot, an dem wir die Fische wahrgenommen hatten. Ein immens langer Krautstreifen mit einer Breite von etwa drei Metern zierte an dieser Stelle den Fluss. Davor war das Wasser knappe zwei Meter tief. Hinter dem Kraut fiel die Tiefe auf etwa sechseinhalb Meter ab. Langsam trieben wir flussabwärts am Kraut entlang und sahen immer wieder Fische, die aus dem grünen Teppich schossen und an der Oberfläche das typische „V“ hinterließen. Keine Frage, die Fische waren mit dem Laichen beschäftigt – bei den derzeit ansteigenden Temperaturen wunderte es mich nicht! Doch wie weit waren sie schon? Zunächst verteilten wir an Ort und Stelle ungefähr drei Kilo Boilies. Jedoch nicht zu viel, da wir nicht wussten, ob die Fische in Fresslaune waren oder doch etwas anderes im Kopf hatten. Zurück am Ufer wurden sofort die Ruten startklar gemacht. Schnell wurden die Rigs beködert und alle Ruten direkt vor dem Kraut abgelegt. Wir rechneten ehrlich gesagt mit einem schnellen Biss, doch der blieb aus.

Endlich ging es los, jedoch schleppend  

Erst am nächsten Morgen konnte Kai den ersten Fisch landen. Ein langer Schuppi musste mit dem Boot aus dem Kraut abgeholt werden. Die Verletzungen an der Flanke ließen darauf schließen, dass die Fische das Laichen doch eher schon hinter sich hatten. Die Rute war schnell wieder im Rennen und wir fütterten ein paar Kilos nach. Es dauerte auch nicht lange, bis die Rute von Kai erneut ablief. Diesmal flüchtete der Fisch nicht ins Kraut. Ein kleiner hübscher Spiegler lag im Kescher. Die Hoffnung war groß, dass wir so richtig abräumen. Doch es blieb ruhig. Die Aktivität der Fische ließ merklich nach. Kurz gesagt war die nächsten zwei Tage Ruhe – einfach nichts mehr. Irgendwann mussten die Fische doch zurückkommen! Mittlerweile war es brütend heiß. Ob wir moven sollten? Doch wohin? Fast stündlich liefen wir das Ufer auf und ab, aber es war nirgends Aktivität zu sehen. Wir beschlossen der Stelle treu zu bleiben, Futter war da, uns ging es gut und es fühlte sich richtig an.

Von Null auf Hundert – Doppelrun

Der vorletzte Morgen brach an. Mittlerweile war die Haut verbrannt, das Zelt war mit einer Sauna gleichzustellen und die Sonne brutzelte unermüdlich herunter. Wie aus dem nichts lief meine Rute ab und der Fisch schwamm mit viel Druck stromaufwärts. Der Drill zog sich hin. Als dann auch noch der Ton des Delkim von Kai ertönte, dachte ich im ersten Moment, dass mein Fisch seine Schnur gekreuzt hatte. Super, jetzt haben wir den Salat. Aber Moment, meine Schnur zeigte in eine völlig andere Richtung – es musste ein Biss sein! So standen wir beide mit krummen Ruten am Ufer der Donau. Beide Fische konnten wir sicher landen. Gegen Nachmittag lief noch mal ein Spiegler für mich ab und Kai legte mit einem wunderschönen Two-Tone-Schuppi nach. Am Abend legten wir alle Ruten wieder sehr penibel ab. Es sollte alles perfekt sein für die Nacht. Wir streuten das Futter großflächig um die Hakenköder und warteten ab  was passiert. Die letzte Nacht war jedoch ruhig.

Explodierendes Wasser und ein Prachtspiegler

Am Abend zuvor hatte ich mir meinen Wecker auf 5 Uhr gestellt. Ich wollte einfach sehen, was da draußen los ist. Ich war gerade dabei mir meinen Kaffee auf zu brühen, da fing das Wasser regelrecht zu kochen an – die Fische, sie waren da. Und das nicht wenig. Viele Rüssler rollten direkt über unsere Hakenköder. Lange konnte es nicht mehr dauern. Im nächsten Moment schon wurde Schnur von meiner Shimano Rolle gerissen. Schon am Drill merkte ich, dass ein besserer Fisch am anderen Ende der Schnur hängen musste. Als er im Kescher lag, war ich total geflasht. Was für ein Prachtspiegler und das auch noch über der 20 kg Marke. Der Fisch war schnell versorgt. Nur wollte ich jetzt auf keinen Fall mit dem Boot meine Rute ablegen. Ich wollte da draußen auf dem Fluss nicht für Unruhe sorgen. Also warf ich meine Montage Richtung Spot. Mir fehlten gute 30 Meter. Aber egal, Fische waren da und das Rig lag im Wasser. Eine Stunde später stand ich wieder mit einer krummen Rute am Ufer und pumpte was das Zeug hielt. Ein kugelrunder Schuppi lag vor mir. Der Fisch war wie gemalt, die Flanke schimmerte goldfarben in der Morgensonne.

Lang und breit – der Endgegner

Doch dann passierte das Unfassbare! Noch während dem Fotografieren des letzten Fanges lief meine andere Rute ab. Erschrocken schaute ich Kai an, legte den Fisch ab und stolperte zum Rodpod. Es war die Rute, die ich zuvor geworfen hatte. Der Fisch machte mächtig Druck. Keine wilden Fluchten oder Kopfschläge. Gemächlich brachte er meinen Stock zum Arbeiten. Gedanken schossen durch meinen Kopf. Was ist das? Wieder so ein guter Fisch oder ein kleinerer mit einem mächtigen Paddel? Im Fluss weiß man das nie. Die Angst, dass er ausschlitzt war groß. Jedoch dachte ich mir: „Positiv denken, der Haken sitzt bestimmt bombenfest!“. Der Fisch kam näher und beim zweiten Kescher-Versuch hatte ich ihn letztendlich. Ich hörte von Kai nur etwas von „lang“ und „oh man ist der breit“. Ich überzeugte mich selbst und war komplett außer mir. Noch nie zuvor hatte ich so einen langen und vor allem breiten Karpfen gesehen. Ich löste den Haken noch im Kescher, wickelte Ihn ein und brachte den Fisch mithilfe des Wiegesacks auf die Matte. Da lag er nun vor mir. Mein persönlicher Endgegner. Ich war sprachlos! So ein Fisch aus diesem Fluss. Was will man mehr?

Over the Moon

Der Zeiger der Reuben Heaton knallte kurz über die 30 Kilo Marke. Ernsthaft? Noch mal Nachwiegen... Tatsache, abzüglich der Wiege-Utensilien brachte der Fisch stolze 29,2kg auf die Waage – „Over the Moon!“. Komplett erschöpft und überglücklich. Wir ließen es gut sein, meine Ruten blieben am Zelt stehen und ich musste mich erst mal setzen. Wie krass ist das? Dieses Gefühl, einen so großen Flusskämpfer in den Händen zu halten ist einfach unbeschreiblich.

Gerne denke Ich an diese Session zurück. Natürlich hat auch das Glück eine sehr große Rolle bei dem Fang gespielt. Aber am Fluss muss man hart bleiben. Ich bleibe dran!

Viel Glück und Petri Heil euch da draußen.

Marco Herzog

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Mathias war sofort klar, dass wird ein besserer sein. Als wir den Rogner endlich im Kescher hatten, wurde erstmal abgeklatscht und die Freude war riesengroß. Es war einfach der Wahnsinn was hier abging.Kai feiert GeburtstagAm nächsten Tag stand Kais Geburtstag an und als Geschenk von ganz oben, sollte er auch noch einen richtig dicken Carp abbekommen. Während des Frühstücks nahm ein typischer Meck-Pomm-Fisch, lang und mit riesigem Maul den einzelnen Pop Up am Multi-Rig im Schilffeld. Der Fisch wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. Ein ewiges hin und her folgte bis sich endlich die Maschen des Keschers um den Fisch schlossen. Sicher saß der 4er Choddy Haken in der Unterlippe. Darauf mussten wir gleich doppelt anstoßen, wie es sich für einen Geburtstagsfisch gehört, mit einem leckeren Glas Wodka-Tonic. Auch dieser Morgen lief zunächst weiter wie am Schnürchen. Jeder von uns fing noch zwei weitere Karpfen.Die Fische sind wegAb dem Mittag wurde es plötzlich ruhiger. 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Felix Hetzmannseder auf Carpzilla
Fel is on fire - Hetzmannseders Hammerjahr
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Szene-News 19.11.2019

Wir von Carpzilla sind eng vernetzt und bekommen es mit, wenn jemand so richtig durchstartet. Und was unser Kumpel Felix Hetzmannseder von den River Rats in dieser Saison gerissen hat, ist auf jeden Fall eine Nachricht wert! Schon bis Ende März hatte Fel mehr Fische auf der Uhr, als viele in einer Saison fangen. Echte Serien konnte er bei teils noch einstelligen Temperaturen hinlegen und das an einem stark frequentierten Szenegewässer. Und so ähnlich ging es weiter. Über sein Megafrüjahr berichtet der Youngster und Korda-Teamangler im Video:https://www.carpzilla.de/user-videos/mein-fruehjahr-felix-hetzmannseder-12755.htmlZusammengefasst: Location ist der Schlüssel! Mit offenen Augen und Ohren, vor allem aber dem Willen, für seinen Erfolg zu arbeiten, zu moven und zu frieren, machte Fel den Saisonstart par excellence möglich. Er setzte dabei auf kurze Spinner Rigs mit gelben Pop Ups an Helicopter Rigs. Warum? „Gelb passte zur Wasserfarbe und brachte mit Abstand die meisten Bisse, die Rigs hakten super und verwickelten sich nie“, sagt der Österreicher. Übrigens: Einer der ersten Fische in Felix Saison war einer mit 24,9 Kilo – da stimmt auch das Mindset von Anfang an.Auf nach SlowenienWeiter ging es für Fel im ganzen Land mit Kurztrips nach Deutschland und Slowenien. Erwähnenswert: Der Junge war on fire und immer hart am Fisch! Besonders seine Slowenien-Tour ging voll auf. Fel mied die berühmt-berüchtigten Big Fish-Seen des schönen Landes und ging einen See an, der noch eher unterm Radar läuft. Lassen wir ihn selbst erzählen: „Ich entschied mich dafür, einen sehr groß angelegten Spot mit zwei Ruten zu beangeln und meine dritte zum Anwerfen von Fischen und zum Fallenstellen zu verwenden. Dies sollte sich schon nach sehr kurzer Zeit als goldrichtig erweisen und so lief es schon nach vier Stunden nach meiner Ankunft sozusagen durch, bis ich dann am Montag abbaute, da ich einfach genug hatte! Ich darf auf eine unfassbare vier-Tages-Session mit 38 Fischen zurückblicken. Gefüttert habe ich nahezu ausschließlich Link und Cell Boilies in 20 und 24mm. Da mir aber am dritten Tag die Boilies schon knapp wurden, fütterte ich noch 30kg Tigernüsse bei. Neben einem mächtigen Fünfziger besuchten mich noch einige Vierziger und etliche wunderschöne Fische!“Übrigens, die Serie endet nicht. Zuletzt trieb sich Fel an der Donau rum und im Social Media erspähten wir schon den nächsten Hauptstrom-Vierziger. Aber dazu erfahren wir dann sicher demnächst in River Rats!Bei Instagram findet ihr Felix hier:https://www.instagram.com/felixhetzmannseder/

Die Dreier-Story: Brocke, Zander und Lühnen am Ebro
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Deine Story 30.10.2014

Brocke hatte gerade erst die Guidingtour mit den Carp Killers hinter sich als wir zu dritt wieder auf den Weg ins spanische Gebirge machten. Nach rund 2000 Kilometern standen wir vor einer gigantischen Wasserfläche. Im Camp von „Urlaub nach Mass“ erwartete uns Olli. Der Mann für alle Fälle in Mequinenza übergab uns unsere Papiere. Wir brachen wieder auf. Brocke lenkte den Wagen zielstrebig durch die engen Bergpässe. Irgendwann hielt der Wagen und er murmelt irgendetwas durch seinen Bart. Das macht Brocke immer, wenn er nervös ist.  Ein verlassenes Grundstück stellte unsere erste Stelle für die ersten paar Tage dar.TraumstartNach zwei Tagen waren wir schon ein bisschen verwundert, dass wir bereits 20 Fische auf der Habenseite hatten. Die Angler um uns herum erzählten uns bei der Ankunft nämlich von sehr schlechten Fängen. So ist das halt, wenn man sich Mark's Film Mequinenza Gold Rush gibt, sich eine Palette San Miguel genehmigt und auf den Dicken hofft, aber nichts dafür zu tun bereit ist. Wir fingen nicht nur in allen Tiefen, nein, wir fingen uns sprichwörtlich den Arsch wund. Die vielen Hindernisse zwangen uns die Fische zu zweit vom Boot aus zu drillen.Da ich direkt neben Björn saß, hatte ich das Glück ihn jedes Mal zum Fisch rudern zu dürfen. Dabei gab er mir grundsätzlich Kommandos im Befehlston. „Rechts! Links! Junge bist du blind?“ Irgendwie schaffte ich es aber immer wieder ihn glücklich zu machen.Unser morgendlicher Wecker war Titus, indem er uns gründlich übers Gesicht schleckte. Toller Wecker! Daraufhin ging er wie jeden Morgen stundenlang Vögel jagen. Brocke stieg hingegen ins Auto und checkte die Lage. Währenddessen konnte ich endlich das Privatgrundstück inspizieren. Das wurde mir vom Oberst (Brocke) ausdrücklich verboten.Durch die Scheibe im ersten Stock konnte ich ein Schlafzimmer ausmachen. Im Vorgarten fand ich sowohl Wasser- als auch Elektroanschluss. Zu gerne hätte ich in die Hütte reingeschaut, aber ich wollte Brocke nicht schon wieder auf die Palme bringen.Drillend ins neue JahrUm etwas Ruhe zu haben, verzog ich mich gerne hoch auf die Berge. Dort setzte ich mich auf eine alte Ruine, die Dennis den „Kummerfelsen“ taufte. Er hatte doch keine Ahnung wie fett der Ausblick hier oben war! Nach dieser Aktion taufte uns Brocke liebevoll A- und B-Hörnchen. Der Silvestertag stand an. Mit den Jungs von Poseidon und ein paar netten Österreichern saßen wir bis spät in die Nacht gemütlich zusammen. Für Dennis und mich war es die Premiere den Jahreswechsel am Wasser zu feiern. Ich fing sogar den letzten Fisch des Jahres um exakt 23.50Uhr.Einen fetten Dank nochmal an die Jungs aus dem Osten. Ohne euch wären wir unser Bier wohl nie losgeworden. Nach 6 Tagen und etwa 70 Fischen brauchten wir eine Auszeit. Björn und ich machten uns es eher gemütlich und fuhren nach Mitternacht die Ruten nicht mehr heraus. Nur Dennis war immer am Fisch! Aber in der letzten Nacht an diesem Platz hat auch er einen Biss verschlafen…Ich bekam das nur mit, weil wir dieselbe Frequenz in unseren Microns haben. Ich nahm seine Rute auf, lief zu seinem Brolly, drückte ihm die Rute in die Hand, während er noch im Schlafsack lag und legte mich einfach wieder schlafen: ein netter Zug oder nicht?In der Hoffnung ein paar größere Fische heraus zu selektieren, machten wir uns auf in eine tiefe Außenkurve. (Philipp Zander alias das A-Hörnchen)Treibgut und strapazierte NervenNaja, tiefe Außenkurve ist relativ. Wir bauten an einer Verengung des großen Seeteils auf. Um auf Tiefe zu kommen mussten wir die Ruten mindestens 150 Meter ziehen. Ich brachte es auf sogar über 300m an diesem hindernissreichen Gewässer, was mir schon nach kurzer Zeit den letzten Nerv raubte. Das sich an dieser Verengung strömungsbedingt sämtliches Treibgut sammelt wurde uns erst beim Dunkelwerden bewusst. Nach etlichen Versuchen die Schnüre von Treibgut zu befreien und wortlauten Auseinandersetzungen zwischen uns Dreien legten wir uns pennen. Ich hätte nie gedacht, dass nach dem ganzen Theater und Ziehen an den Schnüren auch nur eine Rute ablaufen würde. Doch es liefen einfach alle ab. Unfassbar! Die Fische waren voll in Fresslaune.Am nächsten Tag gingen Philipp und ich erst einmal Frustshoppen. 100€ und im Wagen war gerade einmal der Boden bedeckt. Okay, die Palette San Miguel und den Kanister Wasser hatten wir noch in unseren Händen. Geht doch oder!? Als wir den Einkauf in den Kofferraum luden wurde uns schon bewusst, dass Brocke uns den Kopf abreißen würde. Egal! Zum Glück lässt er immer alles an Philipp aus.Brocke und das FreudenfeuerNach unserem Fressrausch legten wir die Ruten neu aus und sammelten Holz für ein Lagerfeuer. Und wie bekommen wir das jetzt an? Kocherbenzin! Das mit der Dosierung hatte Brocke nicht ganz verstanden und kippte etwa eine halbe Flasche auf das Holz. Was dann geschah brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Ein riesiger Feuerball schoss in die Luft und Brocke landete nach einem doppelten Backflip auf meinem Brolly. Reissverschluss im Arsch! Na super! Und ich dachte das Zelt schafft ein Jahr schadenfrei.Schnell wurde der Schaden „profisorisch“ behoben und wir ließen den Abend mit ein paar Dosen Bier am Feuer ausklingen. In der folgenden Nacht stellte Philipp, bedingt des Funkboxkonzertes durch Treibgut, auf Taub und hätte beinahe nur noch mit einer Rute weiterfischen können, wenn ich nicht seine Rute nach einem Biss aus dem Wasser gefischt hätte.Beim Keschern des Fisches hörte ich meine weite Rute ablaufen und wie sollte es auch anders sein, niemand bewegte sich aus dem Zelt. Das gibt Saures! Nach einem gehörigen Arschtritt ruderte Philipp mich zum Fisch. Stress pur! Aber deshalb waren wir hier. Wir fingen weiterhin Fische, viele Fische! Nach drei Tagen Kampf mit dem Treibgut beschlossen wir erneut den Platz zu wechsln. (Dennis das B-Hörnchen)"Moven bringt immer neue Motivation"Am Morgen der Abreise vom Treibgutplatz war es mein Part erst einmal Einkaufen zu fahren. Dennis verdonnerten wir zum Packen und Aufräumen, während ich mich mit Philipp auf ins nächste Dorf machte. Nachhilfeunterricht im Supermarkt war angesagt! Resultat der Unterrichtsstunde: 50€ für eine Woche a drei Leute im Gegensatz zu den beiden Hörnchen, die es schafften 100€ für zwei Tage zu verprassen. Hochzufrieden fuhren wir zurück zu Dennis.Mit all unseren Sachen fuhren wir anschließend weiter flussabwärts. Nach guten 30 Kilometern Berg- und Talfahrt durch Schluchten und engen Bergpässen fanden wir irgendwie den Weg nach Materana. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir erst einmal Location zu machen. Nach einer wilden Irrfahrt fanden wir zwei verzweifelte Deutsche auf einer „Pelletmeile“ (Anmerkung der Redaktion: Eine sogenannte Pelletmeile ist ein Uferabschnitt, an dem das ganze Jahr über von Angelcamps für ihre Gäste mit Pellets angefüttert wird.) Nach kurzem Smalltalk erhielten wir die Info, dass die beiden auf diesem Abschnitt drei Fische in der letzten Woche gefangen haben.Flach oder tief?B-Hörnchen (Dennis) wollte wieder im Tieferen fischen, während ich lieber im Flachen fischen wollte. A-Hörnchen (Philipp) war mal wieder alles scheißegal. Ein kleiner Bergpass führte uns ans Wasser. Beim ersten Blick über die engen Felsen fielen A-Hörnchen und B-Hörnchen die Kinnlade herunter. Das Wasser brodelte hier nur so vor Fisch! Wir legten uns an einem kleinen Platz im Steilhang nieder. Hier konnten wir einen großen Bereich abspannen. Die Ruten lagen schnell auf ihren Plätzen. Gerade machten wir uns es am Abendessen gemütlich als eine große schwarze Wolkenwand über die Berge hervorzog. Auf einmal war totenstille zwischen A- und B-Hörnchen und ein Mistral peitschte durch die Felsspalten. Wir verkrochen uns lieber. Der Sturm hielt die ganze Nacht an. In der Nacht pfiffen alle Ruten nacheinander ab, wie sollte es auch anders sein... Weil A- und B-Hörnchen die gleiche Frequenz in ihren Piepern hatten, habe ich die Bisse so gut wie nie mitbekommen.Mitten in der Nacht lief meine linke Rute ab. A-Hörnchen ruderte mich zum Fisch, während meine rechte Rute los lief. B-Hörnchen nahm die Rute auf. Völlig orientierungslos paddelte A-Hörnchen zurück zum Ufer. Als wir uns etwa vier Mal drehten, war Bambule angesagt. B-Hörnchen lachte sich tot, während ich A-Hörnchen Ruderbefehle gab. Als wir am Ufer ankamen, beschloss A-Hörnchen nicht mehr mit mir Boot zu fahren. Ich nahm die andere Rute auf, aber der Fisch hing bereits fest. Am Ende konnten wir jedoch beide Fische landen.Flacher, flacher, am flachsten…Der Sturm hinderte uns daran, die Ruten noch einmal neu zu legen. Die letzten Tage auf diesem Platz verliefen fast harmonisch. Vor Ende des Trips wollten wir noch ein letztes Mal moven. A- und B-Hörnchen wollten natürlich zusammenbleiben und klebten aneinander wie siamesische Zwillinge. Die beiden waren einfach zu süß, um sie zu trennen. Kurzerhand packte ich alles in meine Falte und suchte mir einen Platz im Steilhang, um noch weiter ins Flache fischen zu können. Nachdem ich meinen neuen Platz bezogen hatte, dauerte es nur wenige Stunden bis die beiden Hörnchen an mir vorbei paddelten. „Was du kannst, können wir auch und zwar noch flacher!“Die beiden verschwanden hinter einer großen Schilfbucht und verschanzten sich auf einer Kiesbank. Dort war das Wasser so klar wie in einer Lagune. Der Abend brach herein. Die Platzwahl meinerseits erwies sich als Volltreffer. Ich konnte viele Fische fangen und das in Wurfweite. Im flachen Flussbett biss es wie verrückt.Nach zwei Tagen und etlichen Fischen trafen wir uns am Auto wieder. Mit breitem Grinsen im Gesicht fingen wir an das Auto zu beladen und die 2000 Kilometer nach Hause anzutreten. Auch beim Einpacken schaffte es A-Hörnchen den Vogel abzuschießen. Als B-Hörnchen und ich damit beschäftigt waren, alle Sachen auf das Auto zu laden, musste sich A-Hörnchen erst einmal waschen.Diese Zeilen entstanden kurz vor der Heimreise im Januar 2014, die uns noch bis heute zum Halse raushängt… (Björn der Obermacker-Guide)Fazit der Geschichte: Wir hatten Spaß wie Sau. Wir würden es jederzeit wieder machen und der Ebro ist eine echte Alternative zu Südfrankreich!Peace!Brocke, Phil, Lühn und Titus(Björn Brockmann, Philipp Zander, Dennis Lühnen und Titus - Björns Hund)

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