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Karstens Zeltküche / 14.11.2019

KARSTENS ZELTKÜCHE - es muss nicht immer Fleisch sein

Immer wieder bin ich mit den verschiedensten Leuten am Wasser und natürlich freuen diese sich immer darauf, sich von mir bekochen zu lassen. Ich tue das gern, vor allem wenn am Ende das Resultat ist, dass sie happy sind und merken, dass lecker nicht kompliziert sein muss. Übrigens gilt das zu 100 Prozent auch für Gerichte ganz ohne Fleisch oder Fisch!

In jüngerer Vergangenheit war ich mit Philipp Woywode unterwegs. Vielen von euch ist er sicher durch sein Projekt „Cyprid Hill“ bekannt. Doch seit kurzem geht er einen neuen Weg. Wie oft im Leben ändert sich von Zeit zu Zeit etwas und so auch bei den Jungs von Cyprid Hill. Philipp und Tristan gehen den Weg nun unter dem Namen „AD.VERNO“ allein weiter. Also nicht wundern, wenn euch dieser Name in Zukunft des Öfteren begegnen wird. 

Aber warum erzähle ich das überhaupt? Weil ich meine Küche natürlich den Vorlieben meiner Gäste anpassen möchte und Philipp ist zum Beispiel Vegetarier.

Vegetarier essen bewusster

Auch unter uns Anglern gehen immer mehr diesen Weg. Die Gründe dafür sind ebenso vielfältig wie die Personen selbst. Manche wollen die Massentierhaltung nicht durch den Kauf von Fleischprodukten unterstützen, andere wollen ihrem Körper nicht das mit Medikamenten und Antibiotika belastete Fleisch zumuten und wieder andere tragen so ihren Teil zum Klimaschutz bei. Denn Fleischproduktion verbraucht Unmengen an Wasser und Tiertransporte blasen Tonnen CO2 in die Luft. Bei den Meisten ist es aber wahrscheinlich eine Mischung aus alledem.

Immer wieder werde ich gefragt, wie ich mich auf langen Touren mit frischen Lebensmitteln versorge, ohne, dass diese verderben. Ganz einfach, am Ende gibt es halt nur noch Vegetarisch. Davon stirbt man nämlich nicht, sondern ganz im Gegenteil.

Vegetarisch essen muss nicht langweilig sein

Vegetarisch zu essen ist für viele Männer immer noch nicht mit ihrer Männlichkeit zu vereinen. Ein richtiger Mann muss Steak essen und das am Besten jeden Tag. Ich übertreibe jetzt bewusst etwas, aber begegnen tut mir dieses Phänomen immer wieder.

Meiner Meinung nach fehlen vielen einfach nur die Ideen, auch ohne Fleisch eine vollständige Mahlzeit zu kreieren. 

Klar die einfachste Form ist es, einfach die Fleischkomponente wegzulassen. Dann bekommt man aber schnell das Gefühl, da fehlt etwas. Besser ist, sich eine vegetarische Alternative zu überlegen. In dem heutigen Fall, wird das Fleisch durch einen hochwertigen Käse kompensiert. Vorstellbar wäre aber natürlich auch Tofu, Seitan oder Gemüsebratlinge. Der Supermarkt bietet viele Möglichkeiten.

Heute kochen wir:

Süßkartoffel-Gnocchi mit Gemüse, Pilzen und Büffelmozzarella 

Zutaten für 2 Personen

1Pack. Süßkartoffelgnocchi

1 Paprika (rot)

½ Aubergine

½ Zucchini

2 Schalotten

1 Zehe Knoblauch

1 Pack. Kirschtomaten

1 Pack. Kaiserschoten

1 Pack. Babyspinat

1 Pack. Austernpilze

½ Pack. Champignon (braun)

2 Stk. Büffelmozzarella

Olivenöl, Butter, Salz, Pfeffer, Muskat, Paprikapulver

1. Los geht es mal wieder damit, das Gemüse (Paprika, Aubergine, Zucchini) in die gewünschte Form zu bringen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Gemüsewürfel maximal so groß wie die Gnocchi werden. Angenehmer beim Essen ist halb so groß.

2. Die Austernpilze zupfe ich in länglich Streifen. Die Champignons viertel oder sechstel ich, je nach Größe. 

3. Die Kirschtomaten werden halbiert und die Kaiserschoten, je nach Länge halbiert oder gedrittelt. Vorher muss man aber noch den Faden an der Oberseite ziehen und dabei den Stielansatz entfernen.

4. Schalotten und Knoblauch werden in feine Würfel geschnitten.

Viel Schnippelkram, der sich aber am Ende auszahlt. Dabei kann man auch super über allerlei Zeug fachsimpeln und Pläne für den nächsten Trip zu zweit schmieden.

5. Das Gemüse wird nun nacheinander angebraten. Dabei orientiere ich mich an den unterschiedlichen Garzeiten der Gemüsesorten.

--> Faustformel: Feste, dicke Gemüse brauchen länger als zarte, weiche Gemüse.

Zuerst kommt die Paprika in die Pfanne, dann die Pilze, Zwiebel, Knoblauch, Aubergine, Zucchini und zum Schluss die Schoten und die Kirschtomaten.

6. Alles gut abschmecken und in einem Topf im Schlafsack warmhalten.

7. Die Pfanne einmal auswischen, Olivenöl hineingeben, erhitzen und die Gnocchi darin braten.

8. Wenn die Kartoffelbällchen langsam Farbe bekommen, einen Löffel Butter sowie Muskat dazugeben und gold-braun fertig braten.

9. Den Spinat und das Gemüse wieder dazugeben und auf einem Teller anrichten.

10. Den Büffelmozzarella darüber zupfen und fertig.

Wer immer nur den normalen Mozzarella kauft, sollte beim nächsten Mal zum Büffel greifen. Bis auf Form und Farbe haben die beiden Produkte nämlich nicht viel gemeinsam.

Für diejenigen unter euch, die absolut nicht auf totes Tier verzichten möchten. Man kann natürlich auch Speck hinzufügen oder sich eine Hähnchenbrust dazu braten.

In diesem Sinne – Versucht es doch einfach mal und lasst das Fleisch im Kühlregal.

Stramme Schnüre

Karsten

Basierend auf der Anzahl der Zutaten, dem benötigten Equipment, den Kosten und dem generellen Aufwand der Zubereitung gibt Karsten diesem Gericht folgende Bewertung: 2 von 3 Sternen.

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