Partikel

Partikel sind mehr als nur ein „Füllfutter“ – so die einhellige Meinung zahlloser bekannter Karpfenangler. Zwar mag ein Boilie insgesamt gesprochen meist selektiver wirken, aber richtig eingesetzt sind Partikelköder nicht ohne Grund oft der Hakenköder der Wahl – auch wenn es darum geht, besonders vorsichtige Großfische zu beangeln, die bereits Bekanntschaft mit Boilies gemacht haben. Im Folgenden möchten wir euch einige der am häufigst verwendeten Partikelköder auflisten, inklusive einiger Vor- und Nachteile.
Wichtig: Partikel sollten in aller Regel vor dem Fischen zubereitet werden, da sie nur so ihre volle Wirkung entfalten und für den Karpfen bekömmlich sind! Anleitungen hierzu finden sich zahlreich im Internet.
- Mais: Hartmais punktet eindeutig mit drei Vorteilen – er ist sehr günstig, visuell hoch attraktiv und leicht zuzubereiten. Gut durchgekocht lassen sich hier große Mengen auch mit kleinem Geldbeutel füttern und kaum ein Karpfen dieser Welt schwimmt an einem gelben Futterteppich uninteressiert vorbei. Der Nachteil: Auch andere Fischarten, wie Döbel, Brachsen, Schleien und große Rotaugen naschen gerne mit, wodurch es zumindest in Sachen Hakenköder gerne mal schlaf- aber auch karpfenlose Nächte geben kann.
- Hanf: Die Körner des Nutzhanfs sollten in keinem Winter-Partikelmix fehlen, denn sie glänzen durch ihren hohen Ölgehalt, der die Karpfen regelrecht magisch anzieht. So lassen sich unsere Zielfische aufgrund der geringen Größe der Köder lange am Futterplatz halten, wodurch sie früher oder später auch auf unseren Hakenköder stoßen können. Apropos Hakenköder: Natürlich sind die kleinen Hanfkörner auf den ersten Blick nicht wirklich als Hookbaits interessant, man kann sie jedoch beispielsweise gebündelt (im Strumpf) oder durch einen hanfhaltigen Boilie dennoch gut einsetzen.
- Tigernüsse/Tigers: An ihnen kommt kaum jemand vorbei – viele Karpfenangler bezeichnen die Erdmandel sogar als den besseren Boilie! Die Vorteile liegen klar auf der Hand: In großen Mengen abgenommen sind sie im Vergleich zu Boilies deutlich günstiger, sie besitzen ausgezeichnete und vom Karpfen geschätzte Inhaltsstoffe und sie sind – trotz ihrer geringen Größe – recht selektiv, da viele kleinere Fischarten sie nicht zerkleinern können. Um Tigernüsse attraktiv zuzubereiten, muss nichts weiter unternommen werden, als sie eine längere Zeit zu kochen. Die Geister scheiden sich zwar darüber, ob man sie vorher wässern sollte, aber es reicht vollkommen, sie mindestens 30-45 Minuten gut durch zu kochen, bis sie schön prall sind. Entsprechend mit Wasser bedeckt, bildet sich so nach wenigen Tagen ein zäher Schleim um die Nüsse – das Zeichen, dass man einen hochattraktiven Köder zur Hand hat.
- Weizen: Obwohl Weizen sich als Hakenköder nicht unbedingt eignet, hat er doch seinen festen Platz im Partikelmix zahlreicher Karpfenangler. Er bringt zahlreiche gute Inhaltsstoffe mit und hilft beim Fermentieren des gekochten Mixes.
- Erbsen/Bohnen/Lupinen: Etwas in Vergessenheit geraten, glänzen diese Köder mit einem hohen Proteingehalt, wodurch sie für Karpfen sehr attraktiv sind.
- Erdnüsse: Waren Erdnüsse in der Anfangszeit des modernen Karpfenangelns noch ein häufig anzutreffender Köder, sind sie – nicht ganz zu Unrecht – mittlerweile seltener anzutreffen. Vorsicht ist hierbei vor Schimmelpilzen geboten, die sich in den Nüssen ansiedeln können und die sich schädlich auf unseren Zielfisch auswirken können. Achte deshalb bei ihrem Einsatz unbedingt auf die Frische der Ware. Oder beziehe sie bestenfalls in Lebensmittelqualität. In heißem Wasser – ideal ist über Nacht – gequollen, entfalten Erdnüsse das ihnen eigene, himmlische Aroma, das auch Karpfen lieben.