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Karpfenruten

CARP LIFE BALANCE - Filmmarathon!
Spätestens seit den 1980er Jahren gibt es spezielle Ruten für die Karpfenangelei im Handel. Waren sie am Anfang, je nach Hersteller, noch sündhaft teuer, kann man heutzutage auch schon mit kleinerem Geldbeutel hochfunktionelle Zielfischruten ergattern. Obwohl einige Kriterien sich seit den frühen Stunden des Karpfenfischens etabliert haben, wurden ein paar Merkmale im Laufe der Zeit (und mit der fortschreitenden Technologie) immer weiterentwickelt. Hier ein grober Überblick:

  • Material: Die meisten Ruten für unsere Angelei bestehen aus Kohlefaser. Diese sorgt neben dem geringen Gewicht für unglaubliche Zugkraft des Blanks (also des Körpers der Rute), was ihr genügend Power für Würfe mit schweren Bleien (Rückgrat) verleiht, sie während des Wurfs schnell wieder in die Ausgangsposition zurückschnellen lässt (Recovery) ohne nachzuschwingen und dir im Drill die genaue Kontrolle über den Fisch ermöglicht. Und das alles, ohne den Haken aus dem oft sehr weichen Fischmaul herauszureißen. Der Nachteil von Kohlefaser zeigt sich bei ihrer geringen Bruchfestigkeit in Bezug auf Stöße. Gehe also – abgesehen von Wurf und Drill – lieber pfleglich mit deinen Schätzchen um. 
  • Beringung: Die meisten heute im Handel erhältlichen Karpfenruten verfügen über 6 bis 8 Ringe, die idealerweise stabil, leicht und mit einer möglichst schnurschonenden, reibungsarmen Einlage versehen sind. Eine präzise Verteilung der Ringe auf dem Blank hilft dir nicht nur, weite und präzise Würfe zu erzielen, sondern auch, die Aktion der Rute perfekt zu nutzen. 
  • Aktion: Mit diesem Begriff ist die Biegekurve deiner Rute gemeint. Drei Grundtypen lassen sich unterscheiden:
  1. Spitzenaktion: Lediglich die Spitze ist nachgiebig, der restliche Blank bis zum Handteil verhältnismäßig steif. Besonders gerne wird diese Variante für weite Würfe eingesetzt. Arbeite damit im Drill unbedingt mit weniger Druck, um ein Ausschlitzen zu verhindern. 
  2. Semiparabolik: Das Bindeglied zwischen einer spitzenbetonten und einer parabolischen Rute. Der Blank neigt sich bei Drill und Wurf etwas weiter in Richtung Handteil, was den Drill durchaus vergnüglich gestaltet. Beim richtigen Modell sind dennoch genügend Kraftreserven vorhanden, um einem kampfstarken Fisch entgegenzuhalten. Nicht umsonst ist diese Variante die wohl am meisten verbreitete Karpfenrute, bietet sie doch gute Elemente aus den beiden anderen Enden der Biegekurve. 
  3. Parabolik: Schon früh hatte man herausgefunden, dass Karpfen nicht nur kampfstark sind, sondern in manchen Gewässern auch über ausgesprochen weiche Mäuler verfügen – die parabolische Aktion etablierte sich. Diese Rute verneigt sich tief, die Stöße und Fluchten des Fisches sind bis ins Handteil zu spüren, ein Ausschlitzen daher wesentlich unwahrscheinlicher. Spätestens jedoch, wenn weite Würfe gefragt sind, zeigt sich auch ein Nachteil dieser Aktion, denn sie lädt wesentlich langsamer auf.
  • Griffvarianten: Während jahrelang ein geteilter Duplongriff das Maß aller Dinge an einer Karpfenrute darstellte, findet man heute daneben auch Korkgriffe (durchgehend oder geteilt), Duplon- und Shrinkwrapgriffe. Im Grunde ist der Griff eine rein ästhetische Angelegenheit.
  • Wurfgewicht: Prinzipiell wird (in traditioneller englischer Manier) das Wurfgewicht einer Karpfenrute in „lb“ (also englischen Pfund) angegeben, nicht in Gramm. Galten in den 90er Jahren 2,5lb als Standard, liegen wir mittlerweile wohl eher bei einem Durschnitt von 3 – 3,25lb und die Tabelle reicht zwischenzeitlich bis zu 4lb. Generell gilt: Je niedriger die Zahl, desto kleiner das Blei, das du damit werfen kannst. Informiere dich am besten auf der Herstellerwebseite oder beim Fachhändler, wo das ideale Wurfgewicht deiner Rute liegt, um die besten Wurfergebnisse herauszuholen.
  • Längen: Die Länge einer Karpfenrute richtet sich sehr nach ihrer Einsatzart. Deshalb hier ein grober Leitfaden. Traditionell wird die Länge auch hier gemäß englischer Tradition in „ft“ (Fuß, also ca. 30cm) angegeben. 
  1. 10ft/9ft und kürzer: Diese Ruten schreien nach dem Nahbereich. Zwar lassen sich noch ordentliche Wurfweiten erzielen, an die Distanzen ihrer langen Verwandten reichen sie aber nicht heran. Auch das Ablegen und Drillen vom Boot ist mit einer kurzen Variante etwas entspannter. 
  2. 12ft: Der Allrounder. Mit 12ft, also 3,60m lassen sich gute Wurfweiten erzielen, als auch das Fischen vom Boot gut bewerkstelligen.
  3. 13ft: Die Rute für große Weiten. Nicht umsonst sind bei den meisten Herstellern die 13ft Modelle nur in höheren Wurfgewichtsklassen erhältlich. 
  • Aufbau: Die meisten Karpfenruten sind zwei- bis dreiteilige Steckruten, jedoch finden sich mittlerweile auch wieder vermehrt teleskopische und sogar semiteleskopische Modelle am Markt. Letztere punkten besonders in Sachen Transportlänge.
  • Sonderformen: Zwei Sonderformen sollen hier Erwähnung finden.
  1. Stalkerrute: Diese Bauform erlebte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Hype. Insgesamt sind Stalkingruten meist recht flexibel, kurz und für das Präsentieren von kleinen Köderhappen sowie den anschließenden Drill im Nahbereich geschaffen. 
  2. Spod-/Markerruten: Ob Abklopfen des Gewässerbodens mit einem Blei, Messen der Tiefe mit einer Markerpose oder Füttern mit der Spod/Futterrakete, diese Ruten sind speziell dafür da. In der Regel sind sie 12 bis 13ft lang und mit einem ordentlichen Wurfgewicht ausgestattet, um zielgerichtet ihren Dienst zu leisten. 

Ein Tipp zum Schluss: Lass dich beim Kauf einer Rute unbedingt im Fachhandel beraten, wirf idealerweise mehrere Modelle Probe. Die berühmte "eierlegende Wollmilchsau" gibt es bei Ruten sicher nicht, aber mit etwas Zeit und der richtigen Hilfe findest du genau das, was für deine Angelei passt! 
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