Das erste Mal am Kanal!
Fänger: |
Moritz
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Gewicht: |
17,50 kg |
Köder: |
Pop Up |
Fangdatum: |
08.05.2014 |
Ort: |
DE - Niedersachsen |
Gewässer: |
Zweigkanal |
Die Motivation, die ich bei meiner erfolgreichen Session am Hausgewässer tanken konnte, nutzte ich für die Erkundung eines neuen Gewässers. Den Kanal!
Schon oft wollte ich dieses Gewässer befischen, wurde allerdings immer wieder gebremst. Zum einen wären da die schwierigen Bedingungen, wie z.B. die Schiffe und die Strömung, die das Angeln dort nicht gerade einfach machen. Auch mein Tackle war lange Zeit nicht robust genug, um dieser Art des Fischens gerecht zu werden.
Ausreden hin oder her es wurde Zeit anzugreifen!!! Schwierig war allerdings noch die Frage, wo ich meine Köder anbieten sollte. Da ich nur wenig Zeit zum Vorfüttern hatte, sah ich keinen Sinn darin mich irgendwo auf Strecke zu setzen und auf Petrus zu hoffen. Die Entscheidung fiel also auf eine Schleuse. An diesen Stellen ist der Kanal wesentlich breiter und bietet für eine Instant-Session einige Vorteile. Zum einen fahren hier die Schiffe deutlich langsamer und reißen deshalb seltener die Montagen mit. Zum anderen sammelt sich durch das Schleusen viel Nahrung in diesen Bereichen. Da die Karpfen an einer Schleuse praktisch nicht weiter ziehen können, nahm ich
an, dass sie sich hier länger aufhalten würden und eine größere Chance besteht einen Fisch zu fangen.
Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass Schleusenfischen aber auch Nachteile hat. Bei jedem Schleusengang sammelten die Haken viel Kraut und so war ich gezwungen ständig die Montagen neu zu werfen. Durch die starke Strömung, wurden auch die Hakenspitzen in Mitleidenschaft gezogen und mussten immer wieder auf genug Schärfe geprüft werden. Den ganzen Tag war ich damit beschäftigt, meine Montagen effektiv zu halten. Entspanntes Fischen sieht anders aus. :D
Um 22 Uhr wurde dann endlich der Betrieb eingestellt und ich konnte die Ruten ein letztes Mal ausbringen und nachfüttern. Erschöpft viel ich auf meine Liege und versuchte bei flackerndem Laternenlicht einzuschlafen.
Um 6 Uhr wurde ich vom ersten Schiff aus dem Schlaf gerissen. Die Bissanzeiger hatten die ganze Nacht geschwiegen. Ich war natürlich erstmal sehr frustriert, da jetzt die Montagen wieder kontrolliert werden mussten. Nach zwei weiteren Schleusengängen war ich dann kurz davor einzupacken, weil ich, auch aufgrund der Müdigkeit, keine Lust mehr auf das ständige Hin und Her hatte. Gott sei Dank, dass mich meine Motivation dann doch noch angetrieben hat weiter zu machen.
Ich entschied mich schließlich dafür, an einer Rute, statt einem Fischboilie, einen leuchtend weißen Pop Up mit pinken Kunstmais zu fischen. Der Köderwechsel zahlte sich wenig später tatsächlich aus, denn auf einmal meldete sich der Bissanzeiger. ,,Das kann doch nur ein Schiff sein‘‘, dachte ich. Doch als ich aus dem Zelt blickte, sah ich kein Schiff und auch die Schleuse war nicht in Betrieb. In Sekunden realisierte ich, dass es ein Fisch sein muss, der da bei stark eingestelltem Freilauf abzog! 15 Minuten später hatte ich dann tatsächlich meinen ersten Kanalkarpfen im Kescher. Das Ergebnis seht ihr auf dem Foto!
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich gleich bei meinem ersten Ansitz am Kanal so einen tollen, kantigen Charakterschuppi auf die Matte legen durfte. WAHNSINN!!! Harte Arbeit und Durchhaltevermögen zahlen sich früher oder später immer aus!
Was ich bereits von dieser ersten Kanalsession mitnehme: Der Kanal hat wirklich seine Tücken und ich würde ihn den bequemen Anglern, die viel Ruhe und Entspannung suchen, eher nicht empfehlen. Außerdem sollte man sein Tackle gut auf das Kanalfischen abstimmen. Nichtsdestotrotz ist es ein toller Kontrast zum klassischen Angeln an einem ,,Naturgewässer‘‘.
Abschließend bin ich der Meinung, dass der Kanal einen ganz eigenen Flair hat. Sei es die Beleuchtung bei Nacht, oder die imposanten Schiffe am Tag, er ist nicht zuletzt auch durch seine beeindruckenden Fische ein ganz besonderes Gewässer. Ich werde auf jeden Fall wieder kommen!!!
Tight Lines!
Euer Moritz
Moritz / DE - Niedersachsen / 08.05.2014