Den Warnungen, der anvisierte Baggersee wäre schon voller Angler, zum Trotz, fuhr ich zumindest für eine kurze Stippvisite hin. Und siehe da, das Tor abgeschlossen, kein Auto auf dem Parkplatz...Jackpot! Eigentlich hatte ich garnicht damit gerechnet, diese Nacht hier zu Fischen. Doch die Premiere, dass mir hier an einem Samstag Nachmittag freie Platzwahl geboten wird, ließ ich mir nicht entgehen. Also fix getackelt, den E-Motor auf eins der Vereinsboote geschmissen und schon konnte die Location beginnen. Hauptaugenmerk schenkte ich dem großen Freiwasserbereich vor mir. Akribisch suchte ich mir die Übergänge vom harten zum weichen Grund und legte zwei Fallen mit Almightys, Red Zemper und ein paar Tigernüssen aus. Erfahrungsgemäß ist hier, wenn man nicht viel Zeit hat, weniger oft mehr. Die dritte Rute kam rechter Hand ans eigene Ufer. Totholz lag hier reichlich und mit der Polbrille konnte ich direkt am Holz einige sandige Flecken inmitten vom ansonsten krautüberzogenen Grund erkennen. Diese Rute brachte mir direkt nach einer halben Stunde die erste Aktion - ich vermutete die Schleie, die ich zuvor beim Ablegen der Rute verscheucht hatte. Der 16er Poppi am Hinged Stiff kam schnell zurück ins Holz, begleitet von weiteren halben und ganzen Almightys und Tigernüssen. Dann kehrte Ruhe ein, das Abendessen wurde genossen und schon bald fiel ich ins Land der Träume. Drei schnelle Pieper weckten mich. Erst vermutete ich einen Brassenüberfall, bis mir wieder einfiel, dass ich die Bremse der Rute vor dem Holz komplett geschlossen hatte. Im Kegel meiner LED Lenser sah ich, wie sich meine Rute schon beachtlich gen Wasser verbeugte, bevor ich geistesgegenwärtig nach ihr Griff und ein paar Schritte rückwärts lief. Irgendwas hatte sich in der Schnur verfangen. War ich zu langsam gewesen? Auf dem Boot dann die erleichternde Gewissheit: die Schnur hing lediglich in ein paar Seerosen vor meinen Füssen und ließ sich mit ein paar beherzten Rucken befreien. Prompt entbrannte ein Drill auf Biegen und Brechen, es schien fast als hätte sich der Fisch schon in Sicherheit gewogen. Mehrmals musste ich mit dem E-Motor voll gegen ihn halten, um ihn an der Flucht ins Holz zu hindern. Doch der 4er Nexgen Choddy von Pinpoint-Hooks saß bombastisch und bald schon kam mir eine ungewöhnlich gelbe Flanke entgegen. Schnell das Netz drunter und er war mein. Was für ein geiler Fisch! Euer Lucas

48 Stunden ohne eine Reaktion, man frag sich langsam passt wirklich alles?! Aber das warten hat sich mehr als gelohnt. Ich musste noch nach dem Fisch tauchen um in zu befreien. Ohne Fleiß kein Preis

Kaum war die Rute wieder am Futterplatz lief sie auch schon wieder ab, und ich durfte den nächsten Kämpfer bändigen. Wenns läuft dann läufts... www.gorillabaits.de

Die große Hitze scheint den Fischen noch nichts auszumachen, dieser Fisch nahm den Gorilla Baits Knödel am frühen Abend im Flachwasser. Eine Hand voll Boilies die ich zuvor etwas mit unserem Booster behandelt hatte brachte diesen Schuppi ans Band. Und es sollte nicht der letzte an diesem Abend bleiben.

Sebastian fing diesen Papageispiegler auf einen 24mm Sinker ! Mit der Gier bekommt man sie alle ... www.fanatic-baits.de

Seit längerer Zeit schwirrt in meinem Kopf schon der Plan meinem Sohn seinen ersten Karpfen zu zeigen. Nicht auf Fotos oder Videos sondern in live und zum anfassen. Doch dieses Unterfangen sollte weit schwieriger werden als vorerst gedacht. Jedes Mal wenn ich mit ihm los zog, passierte rein gar nichts. Selbst an den einfachen Gewässern, an denen sonst immer etwas geht, schwiegen die Delkims und wenn ich alleine unterwegs war und etwas gefangen hatte, konnte ich es ihm nicht zeigen, weil wir nur ein Auto besitzen und meine Frau keine Chance gehabt hat mit ihm rum zu kommen. Bis zu diesem einen Samstag. Ich kochte mir grad einen Kaffee als meine 30er GLM Rute voll ablief. Ich konnte den Fisch landen, setzte ihn in meine Weight-Sling, griff direkt zum Handtelefon und rief meine Holde an. " Usch du musst sofort her kommen und bring den Zwerg mit! Ich sag nur 15+! " Kurze Zeit später hörte ich unseren Passat aufs Gelände fahren. Mein Sohn kam mir entgegen gerannt und fragte mich wo der Fisch ist. Ich zog die Sling aus dem Wassser, legte sie auf meine Matte und öffnete sie. Da bekam der kleine Stinker aber gewaltig große Augen und den Mund hat er auch nicht mehr zu gekriegt. Am Anfang hatte er noch leichte berührungs Ängste und war ein wenig eingeschüchtert. Verständlich. Der Fisch spielte fast in der selben Gewichtsklasse wie er, doch nach kurzer Zeit ging er voll auf und seine Augen begannen zu funkeln. Als er den Fisch dann noch berühren durfte und sah wie er mit einem gewaltigen Flossenschlag zurück in die Tiefe glitt, war es um ihn geschehen. Sowas brauchen Kinder! Keine geleckten Affen mit fetter Karre in der Garage und Millionen auf dem Konto! Sondern einen nach Fisch stinken Alten, der dem Sproß die kleinen Dinge im Leben zeigt und ihm beibringt, dass es diese sind, die man schätzen lernen muss.

Eigentlich wollte ich schon gar nicht mehr am Wasser sein denn es tat sich den ganzen Vormittag nichts. Einer kleiner Schuppi lies mich dann doch noch etwas bleiben und keine Stunde nach ihm kam dieses Brett