2012 war ich wieder mit meiner Liebsten, Hund Gizzmo und dem Wohnmobil auf Frankreich-Tour. Diesmal befischte ich nur Gewässer, die ich bis dato noch nicht kannte. Allerdings machte ich nur sieben Nächte bei der 14-tägigen Tour. Ein Highlight war der 5.500 Hektar große Cazaux et Sanguinet an der Atlantikküste – ein atemberaubendes, gigantisches Gewässer mit langen Stränden, großen Flachwasserzonen und nomadischen Karpfen. Leider konnte ich dort nur eine einzige Nacht fischen – schlechtes Zeitmanagement. Direkt hinter der ausgedehnten Krautkante fütterte ich einige Kilo Boilies großflächig und verteilte vier Ruten darauf. Im Morgengrauen bekam ich einen Biss und konnte diesen kleinen, aber sehr hübschen Fisch keschern.

Ich war noch völlig perplex und lag wach in der Schlafkabine des Wohnmobils, als um 4:00 erneut ein Bissanzeiger aufheulte. Diesmal war es ein 35er Schuppi mit genau einem Meter Länge. Zwei Fische aus einem wilden Fluss, beide haben wahrscheinlich noch nie einen Haken gesehen. An Morgen der Fotosession war ich der glücklichste Mensch der Welt!

Ein unvergessliches Erlebnis: Die letzte Angelnacht der Wohnmobiltour mit meiner Freundin stand an. Bisher war ich eher unzufrieden. Angeln aus dem Wohnmobil ist immer ein Kompromiss. An diesem Nachmittag fanden wir einfach keinen Platz. Der See bei Caderousse hatte Niedrigwasser, an der Rhône fanden wir uns nicht zurecht. Ich hatte die Hoffnung auf eine geeignete Stelle schon aufgegeben, als Denise von einer Brücke aus einen wunderschönen Fluss im Tal glitzern sah: die Ardeche, berühmt unter Kanu-Fans. Dort war es herrlich. Ich rechnete aber nicht mit einem guten Fisch, eher mit kleinen Schuppig. Vonwegen, zwei Bisse, zwei Bretter! Und dieser hier ist einer der längsten Karpfen die ich je fing: 1,08 Meter Länge – der Hammer!

Waren das geile Zeiten auf diesem Platz. Zusammen mit meinem Kumpel Benny lernte ich die Bedeutung des Wortes "Sternstunde" kennen. Viele Fische bissen in unmittelbarer Ufernähe in der Kante von 6,50 Metern Tiefe. Massive Futterkampagnen verstärkten unsere Erfolge. Teilweise blieben uns nicht mehr als 5 Minuten Pause zwischen den Bissen.....

Der einzige aus dieser Nacht mit einer schönen Färbung!

Im vergangenem Herbst hieß es für uns über Stock und Stein gehen. Letzten Endes lohnte es sich allerdings und wir wurden für unsere Mühen reichlich ausgezahlt!

Besondere Situationen erfordern besonderes Handeln. Nachdem sich mir einige Schranken in den weg stellten musste ich eine Lösung finden meinen so geliebten und erfolgreichen Platz weiterhin zu befischen. Die Angelei vom Hausboot aus machte es möglich und bescherte mir einige schöne Nächte im Herbst..

Wenns läuft dann läufst. Da der Platz seit Wochen unter Futter stand ging ich am Abend für nur wenige Stunden raus und wurde schon nach kurzer Zeit belohnt :)

Ein alter Two Tone aus dem Nettelsee in Schleswig-Holstein. Dort habe ich immer sehr gerne zusammen mit meiner Familie geangelt. Das hübsche, kleine Gewässer liegt in einer Senke, umrandet von sattgrünen Wiesen. Die Fische sind lütt, aber alt und sehr charakteristisch. Mein Größter dort brachte es aber auf 18,5 Kilo – eine echte Ausnahme.

Zu diesem Fisch gibts ne coole Story. Ich befand mich gerade mit dem Boot auf der anderen Seeseite, um ein paar Löcher im Kraut zu checken. Ich tauchte mit dem Kopf unter Wasser und als ich wieder herauf kam, schrie mich die Box an. Also muss ich nass mit Badehose und Taucherbrille über den See stratzen. Habs aber noch geschafft!